Ein Herz für Kinder: neuer Chef für Herzchirurgie

„Eigentlich habe ich nie Probleme gehabt“, erzählt der zehnjährige Leon, der als begeisterter Fußballer, Kletterer und Skifahrer seinem Herzen im Alltag so einiges abverlangt. Umso überraschender war die Diagnose, die er und seine Eltern vor gut einem Jahr nach einer Vorsorgeuntersuchung zu hören bekamen: Leon habe eine „Partielle Lungenvenen-fehlmündung“, d. h. einen angeborenen Herzfehler, so der behandelnde Kinderkardiologe. Er legte der Familie in der Folge Univ.-Prof. Dr. Daniel Zimpfer als Operateur ans Herz, denn der Chirurg zähle – wie der Familie auch von anderen Fachleuten bestätigt wurde – zu den Spezialisten für derartige Eingriffe in Österreich. „Und da Dr. Zimpfer jetzt in Graz operiert, sind wir für die OP aus Tirol angereist“, erklärt Papa Manfred.

Aber zurück zu Leon. „Eine partielle Lungenvenenfehlmündung bedeutet, dass die Lungenvenen, die das sauerstoffreiche Blut transportieren, nicht in den linken Vorhof des Herzens, sondern in der rechten Herzseite münden. Dadurch wird diese mit Sauerstoff übersättigt und das führt langfristig wiederum zu schweren Schäden des Herzens“, erklärt der Chirurg. Der etwa zweistündige Eingriff zählt laut Zimpfer zum „Standardprogramm der Kinderherzchirurgie, wobei diese anderen Gesetzmäßigkeiten folgt als jene bei Erwachsenen. Denn auch hier gilt das Credo „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, daher sind sie auch ganz anders zu behandeln“. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Anästhesie dar. Hier wartet das Uniklinikum mit einer im deutschsprachigen Raum nahezu einzigartigen Struktur auf. „Wir haben zwölf Kolleg*innen, die nur Kinder und Jugendliche betreuen“, betont der bei Leons OP zuständige Kinderanästhesist Dr. Jakub Krumnikl. Ein Schatz an Kompetenzen also, der nun auch für die offenen Kinder-Herz-OPs zur Verfügung steht.