Nachweis von Sars-CoV-2-Varianten-VOC

Molekularbiologischer Nachweis von Sars-CoV-2-Varianten – VOC (variants of concern)

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Nach bisherigem Stand der Wissenschaft stellen bestimmte Mutationen/Varianten (VOC) des SARS-CoV-2 derzeit eine ernstzunehmende Gefahr fĂŒr eine zunehmende Ausbreitung von COVID-19-FĂ€llen in Europa.

Seit Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie wurden zahlreiche Virusvarianten mit einer HĂ€ufung spezieller Mutationen beschrieben. Schon frĂŒh in der Pandemie begannen sich bestimmte Virusvarianten (D614G) durchzusetzen und verdrĂ€ngten z.T. den ursprĂŒnglichen Erreger. Ein bekanntes PhĂ€nomen, welches - insbesondere bei RNA-Viren - hĂ€ufig beobachtet wird. Ende Dezember 2020 fiel in Großbritannien eine neue Virusvariante (B.1.1.7) mit insgesamt 26 Mutationen auf, die in bestimmten Regionen des Landes innerhalb kĂŒrzester Zeit zur dominanten Virusvariante wurde. Die aktuellen Daten sprechen dafĂŒr, dass sich die neue Virusvarianten B.1.1.7 durch eine erhöhte Übertragbarkeit im Vergleich zum Wildtyp auszeichnet. Auch in Österreich wurde die Corona-Mutation B.1.1.7 inzwischen vielfach nachgewiesen.

Vergleichbar zu der Britischen Variante wurden auch in SĂŒdafrika (B.1.351) und Brasilien (B.1.1.28) Virusvarianten nachgewiesen, die sich dort mit einer hohen Geschwindigkeit verbreiten. Im Unterschied zur Virusvariante B.1.1.7 deuten erste Daten darauf hin, dass bei diesen beiden Virusvarianten VerĂ€nderungen an den Spike-Proteinen in der VirushĂŒlle auftreten, die zu einer verminderten AffinitĂ€t der Antikörper fĂŒhren können, die im Rahmen einer Infektion mit der ursprĂŒnglichen Virusvariante gebildet wurden. Hierdurch könnte das Risiko fĂŒr eine Reinfektion zunehmen. Die drei oben beschriebenen Virusvarianten von SARS-CoV-2 werden aufgrund ihres möglichen GefĂ€hrdungspotentials als "Variants of Concern (VOC)" bezeichnet.

FĂŒr den Nachweis einer der o.g. Varianten (VOC) werden derzeit am IKM alle SARS-CoV-2-positiven PCR-Proben mit einem Ct-Wert unter 30 einer weiteren Analyse unterzogen, um das Vorliegen einer der drei VOC zu untersuchen. Ist dies der Fall, wird die Probe zur Sequenzierung an ein Labor in Wien weitergeleitet. Mit einem Ergebnis der PCR-Vor-Screeninganalyse ist in der Regel innerhalb von 48 Stunden nach dem positiven SARS-CoV 2 Ergebnis zu rechnen. Bei dieser Gesamtgenom-Sequenzierung wird das komplette Genom von SARS-CoV-2 mittels Next Generation Sequencing (NGS) analysiert. Die Gesamtgenom-Sequenzierung des Virus ist ein sehr zeitaufwĂ€ndiger Prozess, so dass aktuell mit einem Ergebnis in der Regel nach etwa 3 Wochen zu rechnen ist.