Über uns
Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks sowie des peripheren Nervensystems und der Muskulatur führen zu einer Vielzahl von Beschwerden und Symptomen. Diese können von Kopfschmerzen, Kreuzschmerzen, Gefühlsstörungen und Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen, Störungen des Gedächtnisses und anderer intellektueller Abbausyndrome, bis zu Störungen des Bewusstseins und dem Auftreten unwillkürlicher Bewegungen reichen.
Die Universitätsklinik für Neurologie versorgt alle Patient*innen mit derart akut aufgetretenen und auch länger bestehenden gesundheitlichen Problemen aus dem Raum Graz und Graz Umgebung östlich der Mur. Die Univ.-Klinik ist weiters Referenzzentrum für spezielle Fragestellungen (Problemfälle) aus der gesamten Steiermark und dem übrigen Südösterreich, Zuweisungen für besondere Fragestellungen erfolgen aber auch aus anderen Bundesländern und von ausländischen Institutionen.
Aufnahme und Ambulanzen
Für die ambulante Betreuung unserer Patient*innen stehen eine Akutaufnahme und Bestellambulanzen zur Verfügung.
Die gemeinsame Akutaufnahme für die Univ.-Kliniken f. Neurologie, für Innere Medizin, für Chirurgie, für Urologie und für Orthopädie und Traumatologie befindet sich ab 19.11.2024 im neuen ZAM (Zentrum für Akutmedizin) im Tiefparterre des B Traktes im Chirurgiekomplex (Auenbruggerplatz 29).
Das ZAM kann von allen Patient*innen mit plötzlich aufgetretenen, schwerwiegenden neurologischen Symptomen rund um die Uhr kontaktiert werden. Die unmittelbare Nähe zu diagnostischen Methoden wie bildgebenden Techniken und Laboreinrichtungen garantiert eine rasche und effiziente Versorgung.
Für die stationäre Versorgung verfügt die Klinik über eine Intensivstation, eine sogenannte Stroke-Unit (Schlaganfall-Einheit), zwei allgemeine Bettenstationen sowie eine Station für Neurorehabilitation. Unser umfassendes Versorgungsangebot reicht vom schweren Notfall bis hin zur funktionellen Wiederherstellung durch neurorehabilitative Maßnahmen.
Unsere Ambulanzen werden als Bestellambulanzen (mit entsprechender fachärztlicher Zuweisung) geführt.
Forschung und Lehre
Als Teil der Medizinischen Universität Graz ist die Universitätsklinik für Neurologie ein wesentlicher Forschungsmotor, wobei die Zusammenarbeit mit anderen Häusern des Klinikum aber auch mit nationalen und internationalen Einrichtungen großgeschrieben wird.
Dementsprechend gewährleistet die Universitätsklinik für Neurologie auch die neuesten Diagnose- und Therapiestandards und kann für ihre Schwerpunkte auch regelmäßig Behandlungsmethoden anbieten, die erst in Erprobung sind.
Eine weitere wesentliche Aufgabe kommt der Universitätsklinik im Rahmen der Ausbildung zu. Dies gilt für die studentische Ausbildung im Rahmen des Medizinstudiums mit regelmäßigen Vorlesungen und praktischen Übungen sowie auch für die Ausbildung zur/zum Fachärzt*in für Neurologie.
Zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen sowie die Organisation von Workshops, Symposien und Kongressen komplettieren das Ausbildungsangebot.
Gemeinsame Einrichtungen
Neben unseren zwei Klinischen Abteilungen verfügt unsere Klinik auch über einen von beiden Abteilungen gemeinsam genutzten Bereich.
Die Intensivstation verfügt über acht Betten zur Akutversorgung meist schwerstkranker, bewusstseinsgetrübter, neurologischer Patient*innen, wovon fünf Betten mit der Möglichkeit zur künstlichen Beatmung ausgestattet sind.
Dies betrifft meist Patient*innen mit schweren Schlaganfällen (oft auf Grund einer Hirnblutung), mit massiven Entzündungen von Gehirn, Hirnhäuten und Rückenmark oder mit unstillbaren Krampfanfällen, aber auch Personen, bei denen auf Grund von Erkrankungen des peripheren Nervensystems oder der Muskulatur eine Atemlähmung besteht oder droht.
Ihre Betreuung erfolgt durch Neurolog*innen mit einer Spezialisierung in Intensivmedizin sowie durch speziell geschultes Pflegepersonal.
Die Einheit arbeitet eng mit den anderen Intensivstationen des Klinikum zusammen und übernimmt bei Bedarf auch Patient*innen aus den übrigen Neurologischen Abteilungen der Steiermark und dem südlichen Burgenland.
Unserem Team gehören Ärzt*innen, Pflegepersonen, Physiotherapeut*innen, Logopäd*innen, Ergotherapeut*innen, Diätolog*innen, Sozialarbeiter*innen, und klinische Psycholog*innen an. Wir sind stets bemüht, auch Angehörige in die Betreuung unserer Patient*innen miteinzubeziehen.
Schwerpunkt Neurorehabilitation
Die Station Neurorehabilitation hat die Wiederherstellung nach Schädigung von Gehirn, Rückenmark und peripherem Nervensystem zum Ziel.
Unser Schwerpunkt liegt in der Neurorehabilitation von Patient*innen nach einem Schlaganfall oder einer anderen Form der nicht-traumatischen Schädigung des Gehirns (z. B. Encephalitis), aber auch von Patient*innen nach einer schweren Schädigung des peripheren Nervensystems (z. B. Guillain Barree Syndrom).
Ein spezielles Phasenmodell berücksichtigt den unterschiedlichen Schweregrad der Schädigung, den Allgemeinzustand und Belastbarkeit sowie auch die Möglichkeiten der Wiederherstellung von Patient*innen. Betten der Phase B ermöglichen die gezielte Behandlung von Patient*innen deren Schweregrade der Schädigung eine Rehabilitation nur eingeschränkt und unter begleitender intensiver Überwachung und pflegerischer Betreuung möglich macht. Ein Großteil dieser Patient*innen wird zuvor an unserer Intensivstation oder Stroke Unit behandelt. Patient*innen, welche bei klarem Bewusstsein sind und über den Tag verteilt zumindest drei Stunden an therapeutischen Maßnahmen teilnehmen können, sind für die Phase C der Neurorehabilitation geeignet.