Achtung Influenza: Impfen schĂŒtzt!
Alle Jahre wieder sorgen Influenzaviren dafĂŒr, dass etwa zehn Prozent aller Steirer an grippeĂ€hnlichen Beschwerden leiden. In der Regel ĂŒberrollt mindestens eine Grippewelle pro Winter das Land. 2018/2019 mussten in den KAGes-HĂ€usern rund 800 dokumentierte Influenzapatienten stationĂ€r aufgenommen werden, ca. 80 davon auf Intensivstationen. Seit letztem Jahr garantiert ein neues, am LKH-Univ. Klinikum Graz entwickeltes Planungstool die optimale Ausnutzung der BettenkapazitĂ€ten in den KAGes-SpitĂ€lern und hilft dabei, eine aufkommende Grippewelle rasch zu erkennen. Die Experten raten: PrĂ€vention ist das Gebot der Stunde. Lassen Sie sich impfen! (14. November 2019)
âLeider wird die Influenza nach wie vor unterschĂ€tzt. Dabei handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die dazu fĂŒhren kann, dass man auf der Intensivstation landet oder im schlimmsten Fall daran stirbt. Als Komplikationen können beispielsweise bakterielle Lungeninfektionen auftreten oder es kann durch die Viren zu einer völligen Zerstörung des Lungengewebes und dadurch bedingten EntzĂŒndungs-reaktionen kommen. Das österreichische Referenzzentrum fĂŒr Influenza hat in der Saison 2018/2019 die durch die Erkrankung bedingten TodesfĂ€lle mit 1.400 berechnetâ, sagt Univ.-Prof. Dr. Robert Krause, Infektiologe an der Univ.-Klinik fĂŒr Innere Medizin. âWir sehen, wie Patienten leiden oder Menschen sterben, die leben könntenâ, sagt der Arzt, der sich daher klar fĂŒr die Grippeimpfung ausspricht. âMit dem aktuellen Vierfachimpfstoff sind wir sehr zufrieden. Er ist gut vertrĂ€glich und hat in der letzten Saison die betroffenen InfluenzastĂ€mme gut erfasst. Nur am Ende der Saison fĂŒhrte eine VerĂ€nderung der Viren zu einer etwas geringerer Wirksamkeit der Impfungâ, so Krause. Die Wirksamkeit an sich sehe man am Beispiel Australien. âDort waren die influenzabedingten TodesfĂ€lle und Spitalsaufenthalte aufgrund der Impfung um 70 Prozent niedriger als bei jenen Personen, die nicht geimpft waren.â
âLeider wird die Influenza nach wie vor unterschĂ€tzt. Dabei handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die dazu fĂŒhren kann, dass man auf der Intensivstation landet oder im schlimmsten Fall daran stirbt. Als Komplikationen können beispielsweise bakterielle Lungeninfektionen auftreten oder es kann durch die Viren zu einer völligen Zerstörung des Lungengewebes und dadurch bedingten EntzĂŒndungs-reaktionen kommen. Das österreichische Referenzzentrum fĂŒr Influenza hat in der Saison 2018/2019 die durch die Erkrankung bedingten TodesfĂ€lle mit 1.400 berechnetâ, sagt Univ.-Prof. Dr. Robert Krause, Infektiologe an der Univ.-Klinik fĂŒr Innere Medizin. âWir sehen, wie Patienten leiden oder Menschen sterben, die leben könntenâ, sagt der Arzt, der sich daher klar fĂŒr die Grippeimpfung ausspricht. âMit dem aktuellen Vierfachimpfstoff sind wir sehr zufrieden. Er ist gut vertrĂ€glich und hat in der letzten Saison die betroffenen InfluenzastĂ€mme gut erfasst. Nur am Ende der Saison fĂŒhrte eine VerĂ€nderung der Viren zu einer etwas geringerer Wirksamkeit der Impfungâ, so Krause. Die Wirksamkeit an sich sehe man am Beispiel Australien. âDort waren die influenzabedingten TodesfĂ€lle und Spitalsaufenthalte aufgrund der Impfung um 70 Prozent niedriger als bei jenen Personen, die nicht geimpft waren.â
Neues Planungstool: optimale Auslastung und genaue Prognosen
In Ăsterreich wurden vergangenes Jahr rund 3.100 bestĂ€tigte InfluenzafĂ€lle diagnostiziert. 2018/2019 mussten in den KAGes-HĂ€usern ca. 800 dokumentierte Influenzapatienten stationĂ€r aufgenommen werden, rund 80 davon auf Intensiv-stationen. Daher stellt die Erkrankung auch im stationĂ€ren Bereich eine groĂe Herausforderung dar. Zum einen erfordert sie im (intensiv-)medizinischen Bereich eine interdisziplinĂ€re Betreuung auf höchstem Niveau, zum anderen gilt es, die KapazitĂ€ten fĂŒr Isolierstationen optimal auszunĂŒtzen. Denn um Ansteckungen innerhalb eines Spitals zu vermeiden, mĂŒssen die Betroffenen separat von anderen Patienten behandelt werden. âDie KAGes-HĂ€user haben unterschiedlich viele Isolierbetten zur VerfĂŒgungâ, so Krause. âDurch das neue Planungstool wird mithilfe eines Ampelsystems tĂ€glich der Auslastungsstand des jeweiligen Spitals angezeigt. Dadurch kann jeder rechtzeitig handeln und gegebenenfalls einen Patienten in einem Partnerspital unterbringenâ, fĂ€hrt er fort. Das Tool kam vergangenen Winter zum ersten Mal zum Einsatz. âEs hat toll funktioniert. Derzeit ist es österreichweit das einzige seiner Art fĂŒr ein ganzes Bundeslandâ, so Krause, der das System mit Kollegen der Notfallaufnahme und den KAGes-IT-Spezialisten entwickelt hat.
Ein weiterer groĂer Pluspunkt des Tools: Die Daten werden rasch erhoben und man sieht nahezu in Echtzeit, wann die nĂ€chste Grippewelle in der Steiermark anrollt. âUnd zwar schneller als bisher, da beispielsweise bei der österreichweiten Statistik die Daten ja erst gesammelt und zentral ausgewertet werden mĂŒssen. Das Ergebnis steht dann meist erst ein bis zwei Wochen zeitverzögert zur VerfĂŒgungâ, sagt Krause. Bei einer Inkubationszeit von einem bis drei Tagen ist dies ein Faktor, der im Einzelfall sogar Leben retten kann â wie beispielsweise bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen. âDie Influenza ist fĂŒr diese Patienten die gefĂ€hrlichste virale Erkrankung ĂŒberhaupt. Das Risiko eines Herzinfarkts steigt durch die Infektion um das bis zu Zehnfache, jenes fĂŒr einen Schlaganfall um das bis zu Dreifacheâ, erlĂ€utert Dr. Holger Flick von der Klinische Abteilung fĂŒr Pulmonologie. Daher fĂŒhrt auch fĂŒr ihn kein Weg an der Influenzaimpfung vorbei. âSich nicht impfen zu lassen, ist hochgradig unvernĂŒnftig und grob fahrlĂ€ssigâ, so der Arzt.
Kinder sind die Schrittmacher einer Grippewelle
âKinder sind der Schrittmacher einer Epidemie, denn sie erkranken zeitlich vor den Erwachsenen. Daher können wir ebenfalls frĂŒhzeitig eine neue Grippewelle erkennenâ, erklĂ€rt Univ.-Prof. Dr. Werner Zenz von der Klinischen Abteilung fĂŒr Allgemeine PĂ€diatrie der Univ.-Klinik fĂŒr Kinder- und Jugendheilkunde. 2017/2018 wurden 166 Kinder mit einer Influenzainfektion stationĂ€r aufgenommen, elf davon mussten intensivmedizinisch versorgt werden und eines davon ist verstorben. Erhebungen aus ganz Ăsterreich ergaben, dass im selben Zeitraum acht weitere Kinder influenzaassoziiert verstarben. âVergangenes Jahr sind in Ăsterreich fĂŒnf Kinder mit einer Influenzainfektion gestorben. Etwa die HĂ€lfte dieser Kinder hatten keine Grunderkrankungâ, so Zenz. Auch er plĂ€diert klar fĂŒr die Impfung. âSie ist ab dem 7. Lebensmonat möglich und sollte jedem Kind verabreicht werden. In den letzten beiden Jahren sind in Ăsterreich mehr Kinder mit einer Influenzainfektion gestorben als an allen Erregern der eitrigen Meningitis zusammen. Leider liegt die Durchimpfungsrate aber nur bei drei bis fĂŒnf Prozentâ, erklĂ€rt der Kinderfacharzt. Das Problem sei oft die fehlende Unterscheidung zwischen der echten Influenza und dem grippalen Infekt. An letzterem könne man trotz Grippeimpfung erkranken, da er von einem anderen Virus hervorgerufen werde. âPassiert das, glauben die Leute, die Impfung hĂ€tte nicht gewirktâ, erlĂ€utert Zenz. Einem Irrglauben, dem man nur durch richtige AufklĂ€rung entgegenwirken könne, betonen er und seine Kollegen unisono und appellieren nochmals dafĂŒr, sich unbedingt impfen zu lassen.
Die Influenza
Die Influenza (auch Grippe genannt) wird oft mit einem grippalen Infekt verwechselt. Dieser wird von einem anderen Virus hervorgerufen, zeigt anfĂ€nglich Ă€hnliche Symptome, Krankheitsverlauf und mögliche Folgeerkrankungen sind aber harmloser. Die Inkubationszeit der Influenza betrĂ€gt zwischen einem und drei Tagen. Fieber, Husten, Muskel-, Glieder- und Kopfschmerzen stellen sich als Symptome ein. AuĂerdem kann es zu Atemwegsbeschwerden, Halsschmerzen, Durchfall oder Erbrechen kommen. Vorsicht ist geboten, wenn man eine chronische Grunderkrankung hat (Herz- oder Lungenerkrankung), eine Stoffwechselerkrankung (z. B. Diabetes mellitus) oder an einer neurologischen Erkrankung leidet.
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Pressestelle des LKH-Univ. Klinikum Graz
Mag. Simone Pfandl-Pichler
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