Grauschleier zum 22.222 Mal gelĂŒftet
Anita G. ist eine besondere Patientin, denn ihre Kataraktoperation (Grauer Star) ist die 22.222, die seit 2013 an der Univ.-Augenklinik erfolgreich durchgefĂŒhrt wurde. Kataraktoperationen sind weltweit die risikoĂ€rmsten und hĂ€ufigsten Eingriffe im Augenbereich. Dabei wird die getrĂŒbte Linse durch eine neue aus Kunststoff ersetzt. 85 Prozent der Kataraktoperationen am Klinikum Graz werden derzeit tagesklinisch, 15 Prozent stationĂ€r durchgefĂŒhrt. Die Wartezeit auf eine OP dauert je nach Patient ab vier Wochen.
Garantiert keine trĂŒben Aussichten wird Anita G. ab kommender Woche mehr haben. Denn der âGraue Starâ, der ĂŒber die Jahre ihre Linsen mit einem Grauschleier ĂŒberzogen hatte, wird fĂŒr sie mit der Operation ihres linken Auges an der Univ.- Augenklinik des LKH-Univ. Klinikum Graz Geschichte sein. Das rechte Auge wurde bereits im Oktober 2018 operiert. Die Pensionistin wird damit die 22.222 Patientin sein, deren Katarakt am Klinikum Graz erfolgreich behandelt wurde.
85 Prozent der Kataraktoperationen tagesklinisch durchgefĂŒhrt
Gerechnet wird die runde Patientenzahl ab Eröffnung der Tagesklinik 2013, in der heute das Gros der Kataraktoperationen (85 Prozent) durchgefĂŒhrt wird. Davor wurden in etwa zwei Drittel der Patienten fĂŒr die OP stationĂ€r aufgenommen. Heute liegt deren Anteil bei 15 Prozent. Die tagesklinische Behandlung hat fĂŒr die Betroffenen viele Vorteile, die damit unmittelbar von den Fortschritten in der Mikrochirurgie des Auges profitieren. Ebenso zum Positiven verĂ€ndert haben sich die Wartezeiten auf den Eingriff. âHeute liegen sie zwischen vier Wochen und maximal sieben Monaten. Die Wartezeit hĂ€ngt vom Grad des Verlustes der SehschĂ€rfe ab, die vom niedergelassenen Augenfacharzt festgestellt wirdâ, konkretisiert Klinikvorstand Univ.-Prof. Dr. Andreas Wedrich, der wie LR Mag. Christopher Drexler sichtlich stolz auf die Tagesklinik ist. âDas Konzept ist voll aufgegangenâ, betont der Gesundheitslandesrat, denn: âDie UniversitĂ€tsaugenklinik kann ihrem Versorgungsauftrag damit noch besser nachkommen und die Steirerinnen und Steirer werden schneller von ihrem Leiden befreit â selbstverstĂ€ndlich nach wie vor auf höchstem medizinischem Niveau.â
In den meisten FĂ€llen ist der graue Star eine Alterserscheinung. âDaher sind unsere Patienten durchschnittlich ĂŒber 70 Jahre alt. Da es aber auch angeborene Formen gibt, haben wir ab und an ganz junge Patienten. Ein angeborener grauer Star kommt auch selten bei Neugeborenen vor und muss dann in den ersten Lebenswochen operiert werden. Die Ă€lteste, aber sehr rĂŒstige Dame, die von uns behandelt wurde, war 104 Jahre altâ, erzĂ€hlt der Klinikvorstand und umreiĂt kurz die Vorgehensweise des Eingriffs: âĂber einen kleinen Schnitt am Rande der Hornhaut wird die getrĂŒbte Linse mittels Ultraschall zerkleinert und abgesaugt. Danach wird die Kunststofflinse eingesetzt, die ein Leben lang hĂ€lt. Der Eingriff findet bei lokaler BetĂ€ubung statt. Nur in ganz seltenen FĂ€llen ist eine Vollnarkose notwendig.â Wann der Graue Star, wieâs landlĂ€ufig heiĂt, âreif fĂŒr die OPâ ist, hĂ€ngt meist auch davon ab, wie sehr die Erkrankung die LebensqualitĂ€t des Einzelnen beeintrĂ€chtigt. Kataraktoperationen zĂ€hlen weltweit zu den risikoĂ€rmsten und hĂ€ufigsten Eingriffen im Augenbereich. In Ăsterreich werden im Jahr mehr als 100.000 Kataraktoperationen durchgefĂŒhrt. Zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr sind etwa 90 Prozent der Bevölkerung in unterschiedlichem AusmaĂ betroffen.
âPro Jahr werden an den beiden KAGes-Standorten LKH-Univ. Klinikum Graz und LKH Hochsteiermark/Bruck mehr als 10.000 Kataraktoperationen durchgefĂŒhrtâ, erlĂ€utert der KAGes-Vorstand fĂŒr Finanzen und Technik, Dipl. KHBW Ernst Fartek. In der Versorgung setze man auf tagesklinische Behandlungen. âDiese haben nicht nur fĂŒr die Patienten den groĂen Vorteil, dass sie das Spital bereits am selben Tag wieder verlassen können. AuĂerdem sind sie durch die kĂŒrzere Aufenthaltsdauer kostengĂŒnstiger als vollstationĂ€re Behandlungenâ, fĂ€hrt er fort. Die Tagesklinik in ihrer jetzigen Form wurde im MĂ€rz 2013 eröffnet. FĂŒr den Ausbau des tagesklinischen Bereiches sei damals rund 400.000 Euro investiert worden, erlĂ€utert Fartek.
Besonders effizient laufe auch die Terminvergabe fĂŒr Katarakt-OPs. Um sie noch effizienter gestalten zu können, sei sie ab sofort online ĂŒber das eigene KAGesMedizin-Portal möglich, so der Finanzvorstand.
Zahlen, Daten, Fakten:
Bezogen auf das Einzugsgebiet ist die UniversitĂ€tsaugenklinik des LKH-Univ. Klinikum Graz die gröĂte PrimĂ€rklinik Ăsterreichs. Die Spezialisten der Klinik sind fĂŒr die Versorgung von gut 800.000 Personen verantwortlich. Der hĂ€ufigste Eingriff ist die Behandlung der Makuladegeneration (13.109 Patienten 2018), gefolgt vom Grauen Star (Katarakt mit 5093 Patienten 2018) und Netzhauterkrankungen (1008 Patienten, 2018).
An der Tagesklinik lÀuft seit Beginn das spezielle Betreuungssystem der so genannten Bezugspflege. Dabei hat jeder Patient wÀhrend seines Aufenthalts eine Pflegeperson, die ihm mit Rat und Tat zur Seite steht.
Insgesamt werden in der Steiermark an den zwei KAGes-Standorten LKH-Univ. Klinikum Graz und LKH Hochsteiermark/Standort Bruck jĂ€hrlich mehr als 10.000 Kataraktoperationen durchgefĂŒhrt. Die Terminvergabe erfolgt ĂŒber die niedergelassenen AugenfachĂ€rzte zukĂŒnftig online: www.medizin-portal.kages.at
Details: augen.uniklinikumgraz.at
Kontakt
Pressestelle des LKH-Univ. Klinikum Graz
Mag. Simone Pfandl-Pichler
Auenbruggerplatz 1, 8036 Graz
Telefon: +43 316 385-87791
Fax: +43 316 385-16942
Downloads
Abdruck kostenfrei unter korrekter Angabe des Fotocredits: