Grazer KinderÀrztin erneut in Weltgremium berufen
GroĂer Erfolg: Grazer KinderĂ€rztin erneut in Weltgremium PĂ€d. Gastroenterologen berufen
FĂŒr die Behandlung von Kindern mit Magen-Darm- bzw. Lebererkrankungen ist die âEuropean Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutritionâ (ESPGHAN) weltweit die wissenschaftliche Fachgesellschaft schlechthin. Nach einem komplexen Selektionsverfahren wurde nun Vorstandsmitglied Univ.-Prof. Dr. Almuthe Hauer von der Univ.-Klinik fĂŒr Kinder- und Jugendheilkunde erneut in die "Paediatric IBD Porto Group" berufen, in der man innerhalb der ESPGHAN die weltweite Zusammenarbeit bzgl. chronisch-entzĂŒndlicher Darmerkrankungen (CED) fokussiert. Damit wurde die Grazerin einmal mehr als international gefragte Spezialistin bestĂ€tigt. 2021 wird sie den ESPGHAN-Weltkongress in Wien leiten. (Graz, 15. Juli 2020)
Wie behandle ich Kinder und Jugendliche mit Magen-Darm- bzw. Lebererkrankungen auf Topniveau? Wie kann ich Kollegen schulen, um die QualitĂ€t auch kĂŒnftig international zu gewĂ€hrleisten und die Forschung in diesem Bereich zu forcieren? Auf diese drei Kernkompetenzen, also Behandlung, Lehre und Forschung, zielt die Arbeit der âEuropean Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutritionâ (ESPGHAN) ab. Im Fokus stehen die kleinen und gröĂeren Patienten, die mit den oben genannten Erkrankungen kĂ€mpfen und "leider immer noch keine schlagkrĂ€ftige Lobby haben", betont Univ.-Prof. Dr. Almuthe Christine Hauer vom LKH-Univ. Klinikum Graz.
Ein klarer Auftrag fĂŒr die Grazerin, die nach ihrer Ausbildung zur KinderfachĂ€rztin auch die Ausbildung im Fach âPĂ€diatrische Gastroenterologieâ an der University of London absolvierte, sich fĂŒr die Betroffenen intensiv zu engagieren. Heute zĂ€hlt Hauer als ESPGHAN-Vorstandsmitglied zu den international gefragtesten Experten der medizinischen Spezialdisziplin. Vor Kurzem wurde ihre Fachkompetenz einmal mehr bestĂ€tigt: Nach einem komplexen Selektions- und Eliminationsverfahren wurde sie erneut in die "Paediatric IBD Porto Group" der ESPGHAN gewĂ€hlt, deren 36 Mitglieder sich internationaler Vernetzung zur Entwicklung neuer Diagnostik und Therapien bei CED des Kindes- und Jugendalters verschrieben haben. "In dieses Gremium aufgenommen zu werden, war fĂŒr mich eine groĂe Ehre. Meine Mitgliedschaft nun nach Jahren erneut bestĂ€tigt zu bekommen, ehrt mich aber fast noch mehr, denn einen Erfolg zu halten, ist oft besonders schwer. Ich kann jetzt weiterhin mit diesen hochkarĂ€tigen Kollegen zusammenarbeiten und das freut mich wirklich sehr", sagt Hauer, die im Juni 2021 auch den ESPGHAN-Weltkongress in Wien leiten wird.
Erste Darmspiegelung bei Neugeborenem in der Steiermark
Seit jeher ist Univ.-Prof. Dr. Hauer bestrebt, neue Wege zu beschreiten. So war sie die erste KinderfachĂ€rztin in der Steiermark, die diagnostische Magen-Darmspiegelungen bei Kindern bis hin zu Neugeborenen durchfĂŒhrte. LĂ€ngst sind diese Diagnoseverfahren auch an der Univ.-Klinik fĂŒr Kinder- und Jugendheilkunde Standard. Hauers unermĂŒdlichem Engagement ist es zudem zu verdanken, dass die Klinik seit Juni 2020 auch akkreditiertes Ausbildungszentrum fĂŒr PĂ€diatrische Gastroenterologie ist, als erste UniversitĂ€tskinderklinik in Ăsterreich.
Aber es gibt weiterhin viel zu tun, denn die Fachdisziplin ist zwar eine vergleichsweise junge, aber gerade die Zahl der z.B. von CED Betroffenen steigt weltweit rasant an. "Allein in Graz diagnostizieren wir heute viermal so viel pĂ€diatrische CED-Patienten wie noch vor zehn Jahren", nennt Hauer Zahlen. Jeder einzelne benötige eine individuelle Therapie, Allheilmittel gebe es keines und auch die Ursachen fĂŒr die oft schmerzhaften Erkrankungen seien lĂ€ngst nicht erforscht, so die zweifache Mutter. Zig GrĂŒnde fĂŒr die FachĂ€rztin also, sich auch weiterhin intensiv und international fĂŒr ihre Patienten zu engagieren, sprich sich fĂŒr Behandlung, Lehre und Forschung im Bereich der PĂ€diatrischen Gastroenterologie einzusetzen.
Zur Person: Univ.-Prof. Dr. Almuthe Christine Hauer
Univ.-Prof. Dr. Hauer hat in Wien Medizin studiert und danach ihre Ausbildung zur FachĂ€rztin fĂŒr Kinder- und Jugendheilkunde am LKH-Univ. Klinikum Graz absolviert. 1994 erhielt sie ein Schrödinger-Stipendium, das es ihr ermöglichte, an der University of London die englische Zusatzfacharztausbildung in PĂ€diatrischer Gastroenterologie zu absolvieren. Besonders geprĂ€gt habe sie die experimentelle Arbeit im Labor fĂŒr âMucosal Immunologyâ unter Prof. Dr. Thomas MacDonald, einem der bedeutendsten T-Zell-Immunologen der Welt. Seit 1998 ist sie ESPGHAN-Mitglied, seit 2006 vertritt sie als âNational GI Presidentâ die österreichische Fachwelt innerhalb der ESPGHAN und seit 2017 sitzt sie als âInternational Affairs Representativeâ im Vorstand (Council) dieser global federfĂŒhrenden Fachgesellschaft.
European Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition
Die ESPGHAN ist die weltweit renommierteste Gesellschaft der Fachdisziplin. Sie wurde vor 50 Jahren gegrĂŒndet und zĂ€hlt heute fast tausend Mitglieder. Zu den Zielen ihrer Arbeit gehören intensive Forschungsförderung, die europaweite Standardisierung der fachspezifischen klinischen Ausbildung und das BemĂŒhen, die niedergelassenen KinderĂ€rzte in einschlĂ€gige Diagnose- und Behandlungsverfahren einzubinden. In Zusammenarbeit mit der âNorth American Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutritionâ (NASPGHAN) werden jĂ€hrlich nicht nur zahlreiche wissenschaftliche Kongresse organisiert, sondern auch das renommierteste Journal des Fachgebiets herausgegeben.
Kontakt
Pressestelle des LKH-Univ. Klinikum Graz
Mag. Simone Pfandl-Pichler
Auenbruggerplatz 1, 8036 Graz
Telefon: +43 316 385-87791
Fax: +43 316 385-16942
Downloads
Abdruck kostenfrei unter korrekter Angabe des Fotocredits: