„Da Vinci“ ist am Uniklinikum bei OPs dabei
Seit November 2021 unterstützt Roboter „Da Vinci“ als verlängerter Arm Chirurg*innen des LKH-Univ. Klinikum Graz bei gynäkologischen, urologischen und viszeralchirurgischen Eingriffen. Unter Federführung des Vorstands der Univ.-Klinik für Urologie, Sascha Ahyai, wurde „Da Vinci“ ins OP-Programm aufgenommen. Durch den Robotereinsatz haben die chirurgischen Instrumente einen Bewegungsradius von gut 540 Grad, mögliche Zitterbewegungen der menschlichen Hand werden ausgeschaltet und auch die Schulung von Chirug*innen geht leichter vonstatten.
Wenn ein Genie wie „Da Vinci“ bei Operationen mitwirkt, kann eigentlich nur etwas Gutes herauskommen. Der Name weckt große Erwartungen. Am Uniklinikum geht seit November 2021 ein Roboter gleichen Namens einem OP-Team zur Hand – hilft z. B. bei Prostata- oder Nierenoperationen. Mastermind hinter dem Robotereinsatz ist Univ.-Prof. Dr. Sascha Ahyai, der mit Anfang November 2021 die Funktion als Klinikvorstand der Univ.-Klinik für Urologie übernommen hat und bereits seit zehn Jahren mit „Da Vinci“ operiert.
„Ich sitze etwas abseits des OP-Tisches an einer Konsole, mit der ich die Arme des Roboters bedienen kann. Über ein Okular sehe ich z. B. direkt in das kleine Becken hinein – und zwar in 3D und zehnfach vergrößert“, beschreibt Ahyai seinen Part während eines Eingriffs. Die Bilder werden zudem auf zwei Bildschirme übertragen und sind dadurch für alle sichtbar. Des Weiteren gibt es eine zweite, idente Konsole, an der Ärztinnen und Ärzte sitzen können, um zu lernen. „Jede und jeder im Raum sieht also genau das, was ich sehe. Auch das ist einzigartig“, erklärt der Urologe.
„Bedside“, also direkt bei den Patient*innen, stehen eine weitere Ärztin bzw. ein weiterer Arzt und eine OP-Pflegeperson, die die Instrumente wechseln können, mit denen die Roboterarme bestückt sind. Denn mit dem Da-Vinci-System greift man laparoskopisch ins Geschehen ein. Das Besondere an der Technik ist die Beweglichkeit der Instrumente von gut 540 Grad. „Ich kann die Arme in alle Richtungen lenken und bin teils flexibler als mit meiner eigenen Hand“, sagt Ahyai. Auch mögliche Zitterbewegungen werden vom System ausgeblendet. Allerdings fehle freilich die Haptik an sich, setzt er nach, „aber da man ja die Auswirkungen sofort sieht – wenn u. a. zu viel Kraft eingesetzt wird –, entwickelt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie stark man zugreift.“ Ein weiterer Pluspunkt des Systems: Die Chirurg*innen können sitzen und nehmen somit eine entspannte Körperhaltung ein.
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