Schlagzahl der tagesklinischen Herzkathetereingriffe erhöht
Erfolgreiche Bilanz: Um die Wartezeiten auf Eingriffe im Herzkatheterlabor abzubauen, startete am 8. JĂ€nner 2024 an der Klinischen Abteilung fĂŒr Kardiologie der Univ.-Klinik fĂŒr Innere Medizin ein dreiwöchiges Pilotprojekt. Im Rahmen dessen wurden acht stationĂ€r gesperrte Betten fĂŒr tagesklinische Eingriffe freigegeben und Personalressourcen fĂŒr derartige Behandlungen geschaffen. Somit ist es gelungen, 84 Patient*innen zusĂ€tzlich zu behandeln. Die Verantwortlichen sind mit dem Ergebnis höchst zufrieden, eine FortfĂŒhrung der MaĂnahme ab MĂ€rz 2024 ist fix.
Auf der Klinischen Abteilung fĂŒr Kardiologie der Univ.-Klinik fĂŒr Innere Medizin geht man in der Organisation von Eingriffen im Herzkatheterlabor mit dem Pilotprojekt neue Wege. Seit 8. JĂ€nner 2024 sind drei Wochen lang zusĂ€tzlich bestimmte Behandlungen wochentags in der Zeit von 7 bis 18 Uhr tagesklinisch durchgefĂŒhrt worden. DafĂŒr hat man acht, der an sich gesperrten, stationĂ€ren Betten fĂŒr die tagesklinische Nutzung freigegeben. Auch die personellen Ressourcen fĂŒr die Eingriffe konnten â mit einer diplomierten Pflegeperson im FrĂŒh- und einer im SpĂ€tdienst sowie einer*einem zusĂ€tzliche*n Mediziner*in â bereitgestellt werden, da sie im Vergleich zum Personalaufwand fĂŒr stationĂ€re Behandlungen weitaus geringer ausfielen. Das erfreuliche Fazit: Die MaĂnahme ermöglichte die Behandlung von zusĂ€tzlich 84 Patient*innen.
âIm Normalfall wĂ€ren diese auf die Warteliste gekommen, was verstĂ€ndlicherweise fĂŒr die Betroffenen Ă€uĂerst unangenehm gewesen wĂ€re. Wir sind daher sehr froh, dass alles so toll funktioniert hatâ, erklĂ€rt Kardiologe und Projektleiter Univ.-Ass. Dr. Michael Sacherer und ergĂ€nzt, dass sich die Palette der durchgefĂŒhrten Untersuchungen von der Coronarangiographie ĂŒber elektrophysiologische Untersuchungen inklusive Katheterablationen bis zu Schrittmacherimplan-tationen reichte. Die Zuweisung der Patient*innen sei hausintern ĂŒber die kardiologischen Ambulanzen erfolgt.
Unterm Strich konnte man im Rahmen des Pilotprojekts also durchschnittlich mehr als fĂŒnf Eingriffe pro Tag zusĂ€tzlich durchfĂŒhren. âEine tolle erste Bilanz, die einmal mehr zeigt, dass die tagesklinische Behandlung ein Ă€uĂerst effizientes Mittel in der modernen Gesundheitsversorgung ist und eine echte Win-Win-Situation fĂŒr alle Beteiligten darstellt. Denn Wartelisten können abgebaut und die fĂŒr viele Patient*innen belastende Situation eines Krankenhausaufenthalts auf ein Minimum reduziert werdenâ, erlĂ€utert Ass.-Prof. Dr. Wolfgang Köle, Ărztlicher Direktor des LKH-Univ. Klinikum Graz. Wobei, wie Martina Röthel, MSc, Pflegeleitung der Univ.-Klinik fĂŒr Innere Medizin, hinzufĂŒgt, die erste Evaluierung auch gezeigt habe, dass eine Steigerung der tĂ€glichen Patient*innenzahlen im Rahmen der stationsintegrierten Tagesklinik absolut möglich ist. Denn die tagesklinische Struktur sei ganz einfach auch in puncto PersonalschlĂŒssel leichter zu skalieren. Allein mit der Behandlung von sechs zusĂ€tzlichen Patient*innen pro Tag kommt man so auf 1.500 zusĂ€tzliche Eingriffe und bei acht Patient*innen tĂ€glich auf stolze 2.000 zusĂ€tzliche Eingriffe pro Jahr.
Zahlen, von denen sich auch Dr. Karlheinz KornhĂ€usl, steirischer Landesrat fĂŒr Gesundheit, Pflege und Sport, sichtlich beeindruckt zeigt: âUnser Gesundheitssystem ist im Wandel. Das zeigt sich auch an neuen Angeboten, wie hier am LKH-UniversitĂ€tsklinikum. Mit dem neuen, tagesklinischen Angebot können wir die Wartezeiten fĂŒr die Patientinnen und Patienten reduzieren und damit einen Beitrag zur besseren Versorgung leisten. Denn insbesondere, wenn es um Eingriffe im Herzkatheterlabor geht, ist eine rasche Versorgung der Betroffenen unerlĂ€sslich. Die tagesklinische DurchfĂŒhrung bestimmter Untersuchungen ist eine gute Möglichkeit, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Betrieb dieser Einrichtung ermöglichen und insbesondere Dr. Sacherer fĂŒr die Initiative.â Die finale Evaluierung des Projekts ist laut den Verantwortlichen fĂŒr Ende Februar geplant, aufgrund der bisher positiven Ergebnisse ist eine FortfĂŒhrung der MaĂnahme aber ab MĂ€rz 2024 bereits fix.
Das Team des Herzkatheterlabors des LKH-Univ. Klinikum Graz besteht aus hochqualifizierten interventionellen Kardiolog*innen und steht fĂŒr NotfĂ€lle rund um die Uhr zur VerfĂŒgung. In den vier Laboren (drei davon auf der Univ.-Klinik fĂŒr Innere Medizin und eines auf der Univ.-Klinik fĂŒr Kinder- und Jugendheilkunde) werden diagnostische Herzkatheteruntersuchungen und perkutane Koronarinterventionen mit Implantation von einem oder mehreren medikamentenbeschichteten Stents durchgefĂŒhrt sowie Patient*innen mit Herzrhythmusstörungen mittels High-end-Katheterablation therapiert. Dank der Erfahrung des Teams und der VerfĂŒgbarkeit der Technologien â sowohl in der Diagnostik (fraktionierte Flussreserve, intravaskulĂ€rer Ultraschall, optische KohĂ€renztomographie etc.) als auch in der Therapie (Rotablation, Shock-Wave, CTO-Interventionen etc.) â kann eine optimale, dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand entsprechende Behandlung der Patient*innen garantiert werden. Durchschnittlich werden ca. 24 Patient*innen pro Tag behandelt.
Im Rahmen des Pilotprojekts konnten nun zusĂ€tzlich fĂŒnf bis sechs Patient*innen tĂ€glich versorgt werden, wobei die folgenden Untersuchungen durchgefĂŒhrt wurden: Coronarangiographie, elektrophysiologische Untersuchungen inklusive Ablationen von Herzrhythmusstörungen, elektrische oder medikamentöse Cardioversion, Myokardbiopsie, PFO Verschluss, Schrittmacherimplantationen sowie Simdaxtherapie unter Monitoring.
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Mag. Simone Pfandl-Pichler
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