So funktioniert „Teamarbeit“ zwischen Mensch und Roboter am Uniklinikum Graz
Monotone Tätigkeiten an „Franzi“ und „Horsti“ delegieren, um das Personal für Wichtigeres freizuspielen: Das ist das Ziel der Automatisierungsoffensive am Uniklinikum Graz. Eine ganze Reihe an Robotern unterstützt Mitarbeiter*innen bereits bei ihrer täglichen Arbeit, heute wurde am Kinderzentrum ein neuer Reinigungsroboter willkommen geheißen. Er kann sogar mehr als nur putzen.
Medizinische Robotiksysteme wie der „Da Vinci Roboter“ für chirurgische Behandlungen sind eine Errungenschaft und kongeniale Unterstützer bei diffizilen Operationen. Roboter können aber nicht nur Chirurg*innen assistieren, sondern auch Fenster reinigen, Teller sortieren oder schwere Lasten transportieren. Das LKH-Univ. Klinikum Graz setzt daher seit geraumer Zeit auch auf Automatisierungstechnologien jenseits des OP-Bereichs. Bereits bestens „eingearbeitet“ hat sich beispielsweise der Kommissionierautomat in der Anstaltsapotheke. Seine Stärke: die Logistik. Er ist dem Personal bei der Ein- und Auslagerung von Medikamenten stets zu Diensten.
Der Roboter als Tellerwäscher und Reinigungskraft
Besonders beliebt macht sich im stressigen Alltag am Uniklinikum Graz auch der Tellerroboter. Er übernimmt in der Küche des größten steirischen Krankenhauses das Sortieren von Tellern – in beiden Fällen werden dadurch monotone Arbeiten delegiert und das Personal entlastet. Dazu Ulf Drabek, KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik: „Es geht darum, Roboter-Systeme mit Bedacht und genau dort einzusetzen, wo sie ihren Zweck am besten erfüllen. Gerade bei patientenfernen Routinetätigkeiten wie der Sortierung oder Transportdiensten hat die Automatisierung einen klaren Nutzen.“
Erfolgreiche Pilotversuche
Auch der Bereich der Reinigung ist ein Einsatzfeld für Automatisierung in Krankenhäusern. Seit 2023 ist am Uniklinikum der KAGesweit erste Reinigungsroboter namens „Franzi 2.0“ im Einsatz. Er ist im Arztkitteldesign in der Chirurgie unterwegs und sorgt nicht nur für hygienische Reinheit, sondern immer wieder auch für Heiterkeit bei Beobachterinnen und Beobachtern. Gebhard Falzberger, Betriebsdirektor des Uniklinikum Graz: „Die Roboter-Systeme bekommen in unserem Klinikum überall dort ihren Platz, wo sie dem Menschen zuarbeiten können und das Personal dadurch entlasten. Während Serviceroboter im Operationssaal bereits etabliert sind, setzen wir jetzt auch in weiteren Bereichen auf Automatisierungssysteme. So haben wir etwa auch einen Roboter im Einsatz, der das Personal bei der Fensterreinigung unterstützt.“
„Horsti“ in Clowns-Montur
Ganz neu in der Flotte der Roboter ist „Horsti“, der heute offiziell im Beisein von Landesrat Karlheinz Kornhäusl am Kinderzentrum begrüßt wurde. Er ist ein ganz besonderer Reinigungsroboter, denn er ist als Clown foliert und hat neben Sauberkeit und Hygiene vor allem eines im Sinn: bei den kleinsten Patienten*innen im Kinderzentrum für ein bisschen Ablenkung und Lachen zu sorgen. Dass dem so ist, hat Maria Schiefer, Objektleiterin Reinigung am Kinderzentrum, bereits mehrfach erlebt: „Horsti ist nicht nur extrem hilfreich und servicestark, er ist auch so lustig anzuschauen, dass er eine echte Bereicherung ist. Er sorgt bei den Kindern für Überraschungsmomente und fasziniert sie.“
Nächste Innovation in Planung
Die nächste Innovation ist übrigens bereits in Planung: ein erster sogenannter Autonomer Mobiler Roboter (AMR). Dieser soll definierte Teilstrecken zwischen Logistiktunnel und Versorgungszentrum befahren. Dabei transportiert er Paletten, die bisher händisch von Mitarbeiter*innen des Zentrallagers über weite Strecken transportiert werden mussten. Mit diesen Maßnahmen hält das Klinikum nicht nur Schritt in puncto logistischer Trends, es setzt zugleich effektive Maßnahmen zur Entlastung des Personals. Ein ergonomisch gesunder Arbeitsalltag und Abwechslung statt Monotonie sind gerade in Zeiten von Personalmangel wichtige Argumente.
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