Großer Schritt in der Schlaganfallversorgung: Eröffnung der erweiterten Stroke Unit am Uniklinikum Graz

Pressemitteilung
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Rund 20.000 Österreicher*innen erleiden pro Jahr einen Schlaganfall, rund 1.000 davon werden an der Grazer Univ.-Klinik für Neurologie akut versorgt. Mit dem Ausbau der „Stroke Unit“ setzt man am Uniklinikum Graz einen Meilenstein in der Versorgung dieser Patient*innen. Heute – am Weltschlaganfalltag – wurde die erweiterte Schlaganfalleinheit feierlich eröffnet. Nach gut zwei Jahren Bauzeit stehen insgesamt zehn Akutbetten sowie neue Behandlungs- und Therapieräume zur Verfügung, das Investitionsvolumen des Projekts beläuft sich auf knapp 10,5 Millionen Euro.

(v. li.): Günter Dörflinger, KAGes-Aufsichtsratsvorsitzender, Tanja Puschnigg, BSc MSc, Stationsleitung Stroke Unit, Univ.-Prof. Dr. Christian Enzinger, Vorstand der Univ.-Klinik für Neurologie Esther Trampusch, BSc, Pflegeleitung der Univ.-Klinik für Neurologie, Ass.-Prof. Dr. Wolfgang Köle, Ärztlicher Direktor des Uniklinikum Graz, Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr.h.c. Gerhard Stark, KAGes-Vorstandsvorsitzender, Dr. Karlheinz Kornhäusl, Landesrat für Gesundheit, Pflege und Sport, Johannes Schwarz, Landtagsabgeordneter und Klubobmann, Mag.a Gabriele Möstl, MSc, Pflegedirektorin des Uniklinikum Graz. Mag. DDr. Ulf Drabek, MSc MBA, KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik, DI Herbert Kogler, MSc, Bereichsleiter Servicemanagement, Ing. Mag. Thomas Hofer, KAGes-Direktor für Technik und IT, Robert Reif, Landtagsabgeordneter | ©LKH-Univ. Klinikum Graz / L. Schaffelhofer

Schlaganfälle sind eine der häufigsten Todesursachen in Österreich und eine der Hauptursachen für bleibende Beeinträchtigungen. Eine „Stroke Unit“ – eine Schlaganfalleinheit – spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Überlebenschancen der Patient*innen zu erhöhen und schwerwiegende Folgeschäden zu minimieren.
Heute fanden sich zur feierlichen Eröffnung des Ausbaus der Stroke Unit am Grazer Uniklinikum neben dem Landesrat für Gesundheit, Pflege und Sport, Dr. Karlheinz Kornhäusl, auch KAGes-Vorstandsvorsitzender Univ.-Prof. Ing. Dr. Dr.h.c. Gerhard Stark, der KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik, Mag. DDr. Ulf Drabek, MSc MBA, der Ärztliche Direktor des LKH-Univ. Klinikum Graz, Ass.-Prof. Dr. Wolfgang Köle, Johannes Schwarz, Landtagsabgeordneter und Klubobmann, sowie der Hausherr der Univ.-Klinik für Neurologie, Klinikvorstand Univ.-Prof. Dr. Christian Enzinger, und Pflegeleitung Esther Trampusch, BSc, ein.

Außenansicht des Zubaus auf der Nordseite der Univ.-Klinik für Neurologie | ©Pachernegg

„Die erweiterte Stroke Unit am Uniklinikum Graz bietet nun mehr Platz für die lebensrettende Versorgung und garantiert, dass Schlaganfallpatient*innen innerhalb der ersten kritischen Stunden nach einem Anfall optimal versorgt werden können“, unterstreicht LR Karlheinz Kornhäusl die Notwendigkeit der Erweiterung.

Knapp 10,5 Millionen Euro für Versorgungssicherheit

Der umfangreiche Ausbau der Stroke Unit ist auch für KAGes-Vorstandsvorsitzenden Gerhard Stark ein notwendiger und wertvoller Schritt, um die Versorgungssicherheit für Schlaganfallpatient*innen zukünftig gewährleisten zu können: „An der Grazer Univ.-Klinik für Neurologie werden jährlich ca. 1.000 akute Schlaganfallpatient*innen versorgt, österreichweit gibt es rund 20.000 Betroffene. Mit der heutigen Eröffnung machen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung einer noch besseren Gesundheitsversorgung für die Menschen in unserer Region.“ Klubobmann Johannes Schwarz ergänzt: „Mit der erweiterten Stroke Unit setzen wir ein klares Zeichen für Innovation und Transformation im Gesundheitswesen. Diese Einrichtung ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir uns kontinuierlich weiterentwickeln, um den Bedürfnissen der Patient*innen gerecht zu werden. Gleichzeitig integrieren wir nachhaltige und umweltbewusste Konzepte, die für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung unabdingbar sind.“

„Mit diesem Bauvorhaben wurden knapp 10,5 Millionen Euro in die Krankenversorgung investiert und es freut mich besonders, dass drei Viertel der Auftragssumme an steirische Firmen ergingen und rund 55 Prozent in der Stadt Graz verblieben sind. Zudem freut es mich, dass das Projekt mehrfach ausgezeichnet wurde“, erläuterte Ulf Drabek, KAGes-Vorstand für Finanzen und Technik. Zum einen hat die „Österreichische Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft“ den Ausbau für die Verwendung klimafreundlicher Baustoffe und die Einhaltung des Kriterienkataloges für Nachhaltigkeit mit dem Zertifizierungsgrad „Gold“ prämiiert, zum anderen wurden ihm für die umweltbewusste Bauweise und nachhaltige Energieversorgung bereits mehrere Auszeichnungen für klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen verliehen.

Die Patient*innen werden von einem interdisziplinären Team versorgt. | ©LKH-Univ. Klinikum Graz / M. Kanizaj

Mehr Betten, zusätzliche Fläche, viel Licht und modernste Ausstattung

Mit dem zweigeschoßigen Zubau an der Nordseite des denkmalgeschützten Gebäudes der Univ.-Klinik für Neurologie sowie der Adaptierung bestehender Bereiche im ersten Obergeschoß ist die neue Stroke Unit nun eine der größten in Österreich. Ca. 1.300 m2 stehen an zusätzlicher Fläche zur Verfügung. Die Bettenanzahl wurde von bisher sechs auf aktuell zehn erweitert und für die ambulante Infusionstherapie stehen ab sofort fünf eigene Therapieliegeplätze zur Verfügung. Die lichtdurchfluteten Räume – viel Tageslicht und hochwertige Beleuchtung sorgen für ein helles, freundliches und angenehmes Raumgefühl – sind nicht nur nach letztem Stand der Technik ausgestattet, sondern liegen auch in unmittelbarer Nähe zur Intensivstation.

Sichtlich angetan von der erweiterten Schlaganfalleinheit auf seiner Klinik zeigte sich heute auch Hausherr und Klinikvorstand Christian Enzinger. „Es freut mich wirklich sehr, dass das Projekt nicht nur plangemäß durchgeführt werden konnte, sondern dass es auch gelungen ist, die vielen konstruktiven Vorschläge, die das Team dafür geliefert hat, Realität werden zu lassen. Herzlichen Dank an alle, die sich hier eingebracht haben, sowie natürlich an das Team für seine Geduld – schließlich wurde das gesamte Projekt bei laufendem Klinikbetrieb realisiert“, sagte der Klinikvorstand bei der Eröffnung. Zudem hob er einmal mehr hervor, dass Stroke Units zu den effektivsten Maßnahmen zählen, um die Spätfolgen nach einem erlittenen Anfall zu minimieren und die Mortalitätsrate massiv zu senken. Heute überleben doppelt so viele Menschen einen Schlaganfall wie noch vor 30 Jahren. Ein Erfolg, der auf das speziell trainierte, interdisziplinäre Team, die konsequente Überwachung der neurologischen und der Vitalfunktionen sowie den frühzeitigen Einsatz entsprechender Therapien auf einer Stroke Unit zurückzuführen ist.
Neben der Notfallversorgung spielt auch die Rehabilitation eine wesentliche Rolle in der Versorgung der Schlaganfallpatient*innen, denn ihre Behandlung endet nicht mit der akuten Phase. Durch den klinikintern gelebten, interdisziplinären Ansatz, in dem neurologische, physio- und ergotherapeutische sowie logopädische Therapien vereint sind, sollen die Betroffenen bestmöglich auf ihren Alltag vorbereitet werden. Im Neubau wurden daher auch mehr Flächen für Ergo- und Physiotherapie sowie für Logopädie geschaffen.

Stroke Unit und Schlaganfallambulanz

„Stroke Unit" ist der englische Begriff für eine Schlaganfalleinheit, in der Patient*innen versorgt werden, die einen Schlaganfall erlitten haben. Es stehen umfassende bildgebende Diagnoseverfahren (u. a. Computertomographie, Katheterlabor, Magnetresonanz-angiographie/Magnetresonanztomographie und Ultraschallgeräte) zur Verfügung, um Gefäßverschlüsse schnellstmöglich lokalisieren und behandeln zu können, aber auch diverse Therapiemöglichkeiten, um die Auswirkungen eines Schlaganfalls mittel- bis langfristig zu reduzieren. Dazu zählen u. a. das physio- und ergotherapeutische sowie das logopädische Angebot. An einer „Stroke Unit“ arbeiten Mediziner*innen und Pflegepersonen unterschiedlicher Fachrichtungen wie der Gefäßchirurgie, der Kardiologie, der Neurochirurgie, der Neurologie und der Radiologie sowie Expert*innen aus dem Bereich der Medizinisch-Technischen Dienste (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie) eng zusammen. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall ohne bleibende Schäden zu überleben um gut 25 Prozent.

An der Univ.-Klinik für Neurologie steht den Patient*innen (nach Zuweisung) montags bis freitags, jeweils von 08:00 bis 14:00 Uhr, eine eigene Schlaganfallambulanz zur Verfügung, in der Patient*innen nach jeglicher Form von Schlaganfällen, aber auch Risikopatient*innen versorgt werden. Des Weiteren finden hier auch die Planung, Durchführung und Nachbetreuung von schlaganfallassoziierten Eingriffen statt.

Details: www.uniklinikumgraz.at/neurologie

Projektdetails

Bauzeit: 26 Monate, Beginn Juni 2022
Gesamtbruttotfläche: 1.297,87 m2 (898,03 m2 Zubau, 399,84 m2 Umbau)
Nutzfläche: 1.060,54 m² (784,79 m² Zubau, 275,75 m² Umbau)
Kosten: Knapp 10,5 Millionen Euro
Durchführung: zum überwiegenden Teil von österreichischen Unternehmen
Nachhaltigkeit: Zertifizierung „Gold“ (Österr. Ges. für nachhaltige Immobilienwirt.)

Presseanfragen

Pressestelle des LKH-Univ. Klinikum Graz
Mag. Simone Pfandl-Pichler
Auenbruggerplatz 1, 8036 Graz

Telefon: +43 316 385-87791
Fax: +43 316 385-16942

simone.pichler@uniklinikum.kages.at

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