Trommelfell-OPs jetzt auch tagesklinisch möglich

Pressemitteilung
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An der Univ.-Klinik fĂŒr Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des LKH-Univ. Klinikum Graz können die Spezialist*innen ein perforiertes Trommelfell im Rahmen eines minimalinvasiven, tagesklinischen Eingriffs wieder verschließen. Im Normalfall ist dafĂŒr eine offene OP samt mehrtĂ€gigem stationĂ€rem Aufenthalt notwendig. Aufgrund der vielen Vorteile, die tagesklinische HNO-Behandlungen sowohl fĂŒr Patient*innen als auch fĂŒr Behandlungsteams generell mit sich bringen, setzt man verstĂ€rkt auf dieses Angebot und ist damit landesweit Vorreiter unter den HNO-UniversitĂ€tskliniken.

„Am schlimmsten war, dass ich auf dem linken Ohr so gut wie gar nichts mehr gehört habe bzw. oft nicht einmal fĂ€hig war, ein GerĂ€usch zu lokalisieren“, erinnert sich Dagmar Veronik an die Zeit, als ihr Alltag durch das Loch, das sich in ihrem Trommelfell nach nur einer MittelohrentzĂŒndung gebildet hatte, massiv beeintrĂ€chtigt war. Vor allem beruflich machte ihr die Situation zu schaffen, denn da die Weststeirerin auf einer Intensivstation arbeitet, hatte sie stĂ€ndig Sorge, womöglich einen jener Pieptöne zu ĂŒberhören, die von den unterschiedlichen GerĂ€ten dort in bestimmten Situationen als Alarm abgegeben werden. „GlĂŒcklicherweise“, fĂ€hrt sie fort, „ist das aber nie passiert und nachdem der Eingriff durchgefĂŒhrt wurde, hat sich meine Hörleistung sofort gebessert. Heute höre ich so gut wie eh und je.“ Besonders positiv hat Veronik auch die Art des Eingriffs in Erinnerung, der tagesklinisch und minimalinvasiv durchgefĂŒhrt wurde. „Ich bin um 7 Uhr in der FrĂŒh an der Klinik aufgenommen worden, um 10 Uhr ging’s in den OP, dort war ich etwa eine Stunde. Dann kam ich zurĂŒck ins Zimmer, bekam etwas zu essen und wurde nach einer Ă€rztlichen Untersuchung wieder entlassen. Um 17 Uhr war ich wieder zuhause“, erzĂ€hlt die Steirerin. „Es war perfekt. Ich wĂŒrde es jederzeit wieder so machen!“

Die Univ.-Klinik fĂŒr Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des LKH-Univ. Klinikum Graz ist die einzige UniversitĂ€tsklinik in Österreich, in der derartige Eingriffe tagesklinisch durchgefĂŒhrt werden können. „Bei dieser Operation wird das Loch im Trommelfell mit Knorpel aus dem Bereich der Ohrmuschel verschlossen. Das macht man mit dem Knorpel von der eigenen Ohrmuschel. Durch das endoskopische Vorgehen haben wir eine deutlich kĂŒrzere Operationszeit, eine deutlich kleinere WundflĂ€che und durch die LokalanĂ€sthesie natĂŒrlich auch eine deutlich geringere Belastung des Eingriffs fĂŒr die Patient*innen“, erklĂ€rt HNO-Facharzt Matthias Koiner-Graupp, der Dagmar Veronik erfolgreich operiert hat. Im Normalfall werde, so fĂ€hrt er fort, dieser Eingriff am offenen Ohr und unter Vollnarkose durchgefĂŒhrt, weshalb die Patient*innen dann mehrere Tage lang im Spital bleiben mĂŒssten. „Wir können sie dagegen schon am spĂ€ten Nachmittag wieder nachhause schicken, wobei die postoperative Sicherheit natĂŒrlich an oberster Stelle steht, d. h. uns die Patient*innen jederzeit erreichen können, falls sie Beschwerden haben“, erklĂ€rt der Spezialist. Die Nachbetreuung ĂŒbernehme in der Folge dann auch die*der niedergelassene HNO-FachĂ€rztin*Facharzt.

Von Stimmlippen-OPs bis zur Polypenentfernung

„Tagesklinische Behandlungen sind ganz klar die Zukunft in der Patient*innenversorgung und wir sind sehr stolz darauf, dass wir als einzige auch Eingriffe wie jenen bei Frau Veronik bereits jetzt in diesem Setting anbieten können“, betont Klinikvorstand Markus Gugatschka.
Die Vorteile der Tagesklinik liegen fĂŒr ihn ganz klar auf der Hand: „Auf der einen Seite erhalten die Patient*innen die bestmögliche Betreuung, ohne dafĂŒr im Spital bleiben zu mĂŒssen, auf der anderen Seite können die dadurch gewonnenen klinischen Ressourcen fĂŒr jene Eingriffe genutzt werden, bei denen ein stationĂ€rer Aufenthalt unumgĂ€nglich ist“, so Gugatschka. Vergangenes Jahr wurden an seiner Klinik ca. 1.400 Behandlungen tagesklinisch durchgefĂŒhrt, ca. 800 davon chirurgisch, Tendenz steigend. Das Spektrum reiche dabei von Eingriffen an den Stimmlippen und Nasennebenhöhlen ĂŒber Nasenscheidewand-OPs bis hin zu komplexeren Ohr-OPs. Das HNO-Tagesklinikteam sei zudem, erklĂ€rt der Klinikvorstand weiter, auch ca. 150 Mal im Kinderzentrum im Einsatz gewesen. Am hĂ€ufigsten, um den jungen Patient*innen die Polypen zu entfernen.

Die Tagesklinik der Univ.-Klinik fĂŒr Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde hat Montag bis Donnerstag geöffnet, wobei derzeit tĂ€glich bis zu zwölf Betten zur VerfĂŒgung stehen. Der Kontakt zur Klinik wird in der Regel ĂŒber die*den niedergelassene*n FachĂ€rztin*Facharzt hergestellt, die*der auch in die Nachbetreuung eingebunden ist.

Kontakt

Pressestelle des LKH-Univ. Klinikum Graz
Mag. Simone Pfandl-Pichler
Auenbruggerplatz 1, 8036 Graz

Telefon: +43 316 385-87791
Fax: +43 316 385-16942

simone.pichler@uniklinikum.kages.at

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