FĂŒr unsere Patientinnen und Patienten
Herzlich willkommen auf der Homepage der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Urologie des LKH-Univ. Klinikum Graz.
Unsere Seiten sollen Sie ĂŒber unser Behandlungsspektrum informieren und Ihnen bei der Terminvergabe fĂŒr einen ambulanten Termin oder eine Operation behilflich sein. Zur besseren Orientierung finden Sie auf unserer Startseite einen Lageplan der Klinik, unter dem MenĂŒpunkt "unser Team" sind alle Mitarbeitenden der Urologischen Klinik angefĂŒhrt.
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Telefon: +43 0316 385-12152
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Mo.âFr. von 12:00â15:00 Uhr
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Terminvereinbarungen fĂŒr die stationĂ€re Aufnahme kann nur von Ihrer/Ihrem zustĂ€ndigen Urolog*in mit unserem Sekretariat vereinbart werden. Sie werden anschlieĂend von unserem Sekretariat bezĂŒglich des Aufnahmetermins telefonisch und/oder schriftlich verstĂ€ndigt.
Urologische Krankheitsbilder
Unsere Klinik bietet das gesamte Spektrum der urologischen konservativen und operativen Behandlungen an. Ăber einige typische Krankheitsbilder (Ursachen, Symptome, Diagnostik, Therapie und weiterfĂŒhrende Links) können Sie sich hier informieren:
Harnsteinerkrankungen sind der hĂ€ufigste Anlass fĂŒr eine urologische Notfalleinweisung.
Ursache
Als ursĂ€chlich fĂŒr die ansteigende HĂ€ufigkeit, insbesondere in den westlichen IndustrielĂ€ndern, gelten zunehmendes Ăbergewicht und verĂ€nderte LebensumstĂ€nde. Ungesunde ErnĂ€hrungsgewohnheiten, wenig Ballaststoffe und unzureichende Bewegung fördern das Risiko. Auch Stoffwechselstörungen können ursĂ€chlich fĂŒr Harnsteine sein. MĂ€nner sind hĂ€ufiger betroffen als Frauen, wobei der Unterschied weltweit geringer wird.
Symptome
Harnsteine können im gesamten Harntrakt vorkommen. Je nach Lage spricht man von Nieren- oder Harnleitersteinen. âRuhendeâ Nierensteine selbst werden von den Patient*innen meist nicht bemerkt. Erst wenn ein Stein aus der Niere in den Harnleiter rutscht und dort fĂŒr eine Harnstauung sorgt, entstehen die typischen und sehr schmerzhaften Nierenkoliken, die eine sofortige Ă€rztliche Behandlung erfordern.
Therapie
Die Behandlung von Harnsteinerkrankungen umfasst zunĂ€chst die akute Schmerztherapie. AbhĂ€ngig von GröĂe, Lage und Beschaffenheit kann ein Stein spontan ausgeschieden werden oder muss mithilfe verschiedener minimal-invasiver Eingriffe entfernt werden. In der Akutsituation wird die Niere durch das Legen einer Harnleiterschiene entlastet.
Hier finden Sie ein Informationsvideo zur Anlage einer Harnleiterschiene (DJ-Schiene). Dies gilt auch als Vorbereitung fĂŒr die Steinentfernung mittels Ureterorenoskopie (URS) oder perkutaner Nephrolitholapaxie (PCNL). Je Beschaffenheit und Lage ist auch eine ZertrĂŒmmerung von auĂen durch fokussierte Energiewellen möglich.
Vorbeugung
Achten Sie auf:
ausgewogene ErnÀhrung, verzichten Sie auf Fast Food, das viel Eiweià und Kochsalz enthÀlt.
Bauen Sie Ăbergewicht ab.
Sorgen Sie fĂŒr körperliche Bewegung.
RegelmĂ€Ăiges, ausreichendes Trinken ist wichtig. Verzichten Sie dabei möglichst auf zuckerhaltige ErfrischungsgetrĂ€nke.
Denken Sie bei der Prophylaxe auch an Ihre Kinder, die bekanntlich eine Vorliebe fĂŒr Fast Food und SoftgetrĂ€nke haben.
WeiterfĂŒhrende Informationen
im Ratgeber der Deutschen Gesellschaft fĂŒr Urologie: âWas tun gegen Harnsteine?â
beim AK Endourologie und Urolithiasis der Ăsterreichischem Gesellschaft fĂŒr Urologie: PatientenbroschĂŒre
Das Prostatakarzinom ist der hĂ€ufigste Tumor bei MĂ€nnern in Zentral- und Westeuropa. JĂ€hrlich erkranken etwa 202.000 MĂ€nner in Europa neu an diesem Tumor. 40 % der mĂ€nnlichen Bevölkerung in den westlichen IndustrielĂ€ndern tragen das Risiko einen solchen Tumor zu entwickeln, aber nur 10 % werden symptomatisch. In Ăsterreich wird derzeit jĂ€hrlich bei etwa 5.000 MĂ€nnern ein Prostatakarzinom diagnostiziert. Die Klinik fĂŒr Urologie verwendet modernste Diagnostikverfahren wie z. B. die MRT-Fusionsbiopsie und auch modernste chirurgische Möglichkeiten, hier sei als Beispiel die âDaVinciâ- oder Roboterchirurgie bei Prostatakrebs genannt.
Ursache
Die genauen Ursachen fĂŒr die Entstehung von Prostatakrebs sind bislang weitgehend unklar. Als zentraler âRisikofaktorâ wird jedoch das Alter angesehen. Prostatakrebs tritt ĂŒberwiegend im höheren Lebensalter auf, wobei die HĂ€ufigkeit ihren Gipfel um das 70. Lebensjahr erreicht. Zunehmend werden jedoch auch bei jĂŒngeren MĂ€nnern ab 40 Jahren Prostatakarzinome diagnostiziert. In diesen FĂ€llen handelt es sich vergleichsweise hĂ€ufiger um aggressive Tumoren mit einer schlechteren Prognose. Prostatakarzinome, die im hohen Alter diagnostiziert werden, verursachen oft keine Beschwerden und verkĂŒrzen die Lebenserwartung der Betroffenen in der Regel nicht.
Auch eine familiÀre HÀufung von ProstatakrebsfÀllen wurde mehrfach dokumentiert. Angehörige von Prostatakarzinompatienten haben ein dreifach erhöhtes Risiko, selbst an diesem Tumor zu erkranken, was auf eine genetische Komponente bei der Entstehung hindeutet. Weitere diskutierte Einflussfaktoren umfassen Lebens- und ErnÀhrungsgewohnheiten.
FrĂŒherkennung und Diagnose
Eine frĂŒhzeitige Erkennung des Prostatakarzinoms, also vor dem Auftreten von Beschwerden, ist essenziell fĂŒr die Heilungsaussichten der betroffenen Patienten. Beschwerden deuten oft auf ein bereits fortgeschrittenes Tumorstadium hin. Eine gezielte, risikoadaptierte Vorsorgeuntersuchung bildet daher die Basis einer effektiven FrĂŒherkennung.
In Ăsterreich wird MĂ€nnern ab dem 45. Lebensjahr empfohlen, regelmĂ€Ăig Vorsorgeuntersuchungen durchzufĂŒhren. Diese werden von den Krankenkassen ĂŒbernommen und umfassen die Bestimmung des PSA-Wertes (prostataspezifisches Antigen) und in der Regel noch eine Tastuntersuchung der Prostata ĂŒber den Enddarm.
Das PSA ist ein von der Prostata produziertes EiweiĂ, das im Blut nachgewiesen werden kann. Bei den meisten Patienten mit Prostatakrebs zeigt sich ein erhöhter PSA-Wert. Dieser sollte stets altersabhĂ€ngig interpretiert werden, jedoch gilt ein PSA-Wert ĂŒber 4 ”g/l allgemein als auffĂ€llig. Bei Verdacht auf ein Karzinom, wird eine ultraschallgesteuerte Gewebeprobeentnahme (Biopsie) durchgefĂŒhrt. Da eine Prostatabiopsie selbst bei fachgerechter DurchfĂŒhrung mit Risiken verbunden ist und ein erhöhter PSA-Wert allein keinen sicheren Hinweis auf das Vorliegen eines Prostatakrebses liefert, sollte sorgfĂ€ltig abgewogen werden, bei welchen Patienten eine Biopsie tatsĂ€chlich erforderlich ist. Zur besseren EinschĂ€tzung wurden in den letzten Jahren verschiedene diagnostische Programme entwickelt, die auch bei uns zum Einsatz kommen (MRT-gestĂŒtzte Diagnostik).
Nach dem Nachweis eines Prostatakarzinoms richtet sich die weitere AbklÀrung nach dem PSA-Wert, den Ergebnissen der Gewebeprobe und möglichen Beschwerden des Patienten.
Therapie
Nach der Diagnose eines Prostatakarzinoms durch Biopsie richtet sich die Wahl der Therapieoption nach den mikroskopischen Befunden sowie der Lebenserwartung und dem Alter des Patienten unter BerĂŒcksichtigung eventueller Begleiterkrankungen.
Bei einem organbegrenzten Prostatakarzinoms, einer Lebenserwartung > 10 Jahre und einem Alter < 75 Jahre sollte eine kurative (heilende) Therapie in Betracht gezogen werden. Das Lebensalter wird dabei zunehmend als relativer Faktor gesehen, sodass auch bei Àlteren Patienten eine heilende Therapie bei guter allgemeiner Gesundheit und geringen Begleiterkrankungen möglich ist.
Es stehen verschiedene gleichwertige BehandlungsmaĂnahmen zur VerfĂŒgung. Die Entscheidung fĂŒr eine bestimmte Therapie sollte in einem individuellen BeratungsgesprĂ€ch getroffen werden, bei dem Vorteile, Nachteile und patientenspezifische Faktoren berĂŒcksichtigt werden.
Operation: Ziel der Radikalen Prostatovesikulektomie (offen oder Roboter-assistiert) ist die vollstĂ€ndige Entfernung der Prostata und SamenblĂ€schen mit dem Fokus auf der bestmöglichen Erhaltung von Kontinenz und Potenz. Die Harnröhre wird durchtrennt und anschlieĂend an den Blasenhals genĂ€ht. FĂŒr die Heilung der Verbindungsstelle (Anastomose) wird ein Blasenkatheter gelegt. Die Operation ermöglicht durch den mikroskopischen Befund eine prĂ€zise Aussage ĂŒber Ausbreitung und AggressivitĂ€t des Tumors.
Strahlentherapie:
Low-Dose-Rate-Brachytherapie (LDR): Bei Niedrigrisiko-Tumoren werden kleine Strahlenquellen (Seeds) direkt in die Prostata eingebracht, um den Tumor lokal zu zerstören.
Externe Bestrahlung (mit oder ohne High-Dose-Rate-Brachytherapie): Diese klassische Methode wird ambulant durchgefĂŒhrt, wobei die Strahlendosis mithilfe computertomographischer Daten prĂ€zise geplant wird, um gesundes Gewebe zu schonen.
Ăberwachungsstrategien:
Active Surveillance (aktive Ăberwachung): Eine Behandlung erfolgt erst bei Tumorprogression oder auf Patientenwunsch. So bleibt die Möglichkeit einer kurativen Therapie erhalten.
Watchful Waiting (beobachtendes Abwarten): Hier wird erst bei Beschwerden behandelt, wobei meist auf hormonelle Therapieoptionen zurĂŒckgegriffen wird.
Bei Nachweis von Metastasen ist eine kurative Behandlung nicht möglich. Die Therapie zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern und Beschwerden zu lindern.
Durch Medikamente, die die Testosteronproduktion blockieren, kann die Krankheit in eine stabile Phase ĂŒberfĂŒhrt werden, die mehrere Jahre anhalten kann. Bei Fortschreiten der Erkrankung stehen weitere hormonelle oder medikamentöse Optionen zur VerfĂŒgung.
Eine Strahlentherapie wird hÀufig bei Schmerzen durch Knochenmetastasen eingesetzt, um die LebensqualitÀt der Patienten zu verbessern. Eine individuelle Therapieplanung bleibt essenziell, um eine optimale LebensqualitÀt und Behandlungsstrategie zu gewÀhrleisten.
WeiterfĂŒhrende Informationen
Etwa 3 % aller bösartigen Tumoren entfallen auf das Harnblasenkarzinom. MĂ€nner sind etwa dreimal hĂ€ufiger betroffen als Frauen. Bei MĂ€nnern ist der Harnblasenkrebs nach Lungen-, Darm- und Prostatakrebs der vierthĂ€ufigste bösartige Tumor. Die meisten Betroffenen sind zwischen 60 und 80 Jahre alt, wobei 5 % der Patienten bei der Diagnosestellung jĂŒnger als 45 Jahre sind. In den meisten FĂ€llen entwickelt sich das Harnblasenkarzinom aus der Schleimhaut der Harnblase (Urothel), die die Innenwand der Blase auskleidet.
Ursache
Die hĂ€ufigste Ursache fĂŒr die Entstehung eines Harnblasentumors ist das Rauchen. SchĂ€tzungsweise wird der Tumor bei etwa 50 % der MĂ€nner und 30 % der Frauen durch Zigarettenkonsum verursacht. Eine weitere bedeutende Ursache sind chemische Substanzen, die in verschiedenen Arbeitsbereichen wie der Textil-, Leder-, Gummi- und Farbindustrie verwendet werden. Aktuell sind etwa 50 Substanzen bekannt, die mit der Entwicklung von Blasentumoren in Verbindung gebracht werden können. In solchen FĂ€llen kann Blasenkrebs als anerkannte Berufskrankheit gelten.
Chronische EntzĂŒndungen der Harnblase stellen ebenfalls einen Risikofaktor dar, insbesondere bei Patient*innen mit Blasenentleerungsstörungen, langfristiger Katheterversorgung oder Harnblasensteinen, die zu anhaltenden EntzĂŒndungen fĂŒhren. DarĂŒber hinaus können bestimmte Medikamente, die in der Krebstherapie eingesetzt werden, wie Cyclophosphamid, sowie Strahlentherapien im Bereich des kleinen Beckens, beispielsweise bei gynĂ€kologischen Tumoren, Prostatakrebs oder Enddarmkrebs, langfristig das Risiko fĂŒr die Entwicklung eines Harnblasentumors erhöhen. Der Tumor kann dabei viele Jahre nach der ursprĂŒnglichen Behandlung auftreten.
Symptome
Das hĂ€ufigste Symptom bei Patient*innen mit einem Blasentumor ist eine Blutbeimengung im Urin. Hierbei wird zwischen MikrohĂ€maturie (rote Blutkörperchen im Urin, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind) und MakrohĂ€maturie (mit bloĂem Auge sichtbares Blut im Urin) unterschieden. Auch andere Erkrankungen des Harntrakts können Blut im Urin verursachen, dennoch erfordert jede Blutung aus dem Harntrakt eine sorgfĂ€ltige AbklĂ€rung, um einen Blasentumor auszuschlieĂen.
Weitere wichtige Symptome, die bei etwa 30 % der Patient*innen auftreten, sind hĂ€ufiger Harndrang, schmerzhaftes Wasserlassen und das Ausscheiden nur kleiner Urinmengen. Diese Beschwerden sind jedoch unspezifisch und können auf verschiedene andere Erkrankungen hindeuten. Treten solche Symptome auf, ist es wichtig, weiterfĂŒhrende Untersuchungen durchzufĂŒhren, um die Ursache abzuklĂ€ren.
Therapie
Zur Diagnosesicherung eines Harnblasentumors erfolgt eine Blasenspiegelung unter Narkose (Vollnarkose oder RĂŒckenmarksanĂ€sthesie). Dabei wird der Tumor mithilfe einer elektrischen Schlinge im Rahmen einer transurethralen Blasentumorresektion (TUR-Blase) entfernt. ZusĂ€tzlich werden Gewebeproben aus dem Tumorgrund und den TumorrĂ€ndern entnommen, um durch feingewebliche Untersuchung Art und AusmaĂ des Tumors zu bestimmen.
Etwa 70â80 % der Harnblasenkarzinome werden in einem frĂŒhen Stadium diagnostiziert, bei dem der Tumor auf die innerste Schicht der Blasenwand beschrĂ€nkt ist und die Muskulatur nicht betroffen ist. Diese Patient*innen haben in der Regel eine gute Prognose. In einigen FĂ€llen wird jedoch nach 2â6 Wochen eine erneute Resektion empfohlen, um verbleibende Tumorzellen auszuschlieĂen.
Um das Risiko eines erneuten Tumorwachstums zu senken, erhalten die meisten Patienten nach der TUR-Blase ĂŒber den Katheter eine lokale Chemotherapie. Je nach Tumorart und -stadium kann diese Behandlung in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden wiederholt werden. Bei aggressiven oberflĂ€chlichen Tumoren wird eine Instillationstherapie mit dem Immuntherapeutikum BCG (Bacillus Calmette-GuĂ©rin) durchgefĂŒhrt.
Wenn ein muskelinvasiver Tumor durch feingewebliche Untersuchung nachgewiesen wird oder trotz medikamentöser Therapie ein aggressiver oberflÀchlicher Tumor erneut auftritt, ist die Heilung durch eine TUR-Blase nicht mehr sicher möglich. In diesen FÀllen bietet die vollstÀndige Entfernung der Harnblase (offene oder roboterassistierte Zystektomie) die besten Heilungschancen. Bei MÀnnern werden zusÀtzlich die Prostata, Samenblasen und bei Tumorbefall die Harnröhre entfernt. Bei Frauen werden meist die GebÀrmutter, Eierstöcke und bei Tumorbefall die Harnröhre und Teile der Vagina entfernt.
Nach einer Zystektomie ist eine alternative Harnableitung notwendig. AbhĂ€ngig von Tumorstadium, Alter und Allgemeinzustand der Patient*innen stehen verschiedene Verfahren zur VerfĂŒgung:
Neoblase aus DĂŒnndarm: Eine Ersatzblase wird aus einem DĂŒnndarmsegment geformt, wodurch die natĂŒrliche Blasenentleerung erhalten bleibt.
Kontinentes Stoma: Ein Reservoir aus DĂŒnndarm wird geschaffen, das regelmĂ€Ăig ĂŒber einen kleinen Ausgang im Unterbauch oder Nabelbereich mit einem Katheter entleert wird.
Ileum-Conduit (feuchtes Stoma): Die Harnleiter werden in einen kurzen DĂŒnndarmabschnitt eingepflanzt, dessen Ende in die Bauchhaut eingenĂ€ht und mit einem Beutel versorgt wird.
Ureter-Hautfistel: Unter bestimmten Bedingungen werden die Harnleiter direkt in die Bauchhaut eingenÀht und mit Beuteln versorgt, wobei auf die Verwendung eines Darmsegments verzichtet wird.
Bei Nachweis von Metastasen erfolgt eine individuell angepasste Therapie. Neben operativen Eingriffen können Chemotherapie und Strahlentherapie eingesetzt werden. Ziel ist es, das Tumorwachstum zu kontrollieren und Beschwerden zu lindern. Die Behandlung wird stets an den Allgemeinzustand und die individuellen BedĂŒrfnisse der Patient*innen angepasst.
WeiterfĂŒhrende Informationen
Weitere Informationen finden Sie hier:
Etwa 3 bis 4 % aller bösartigen Tumoren bei Erwachsenen betreffen die Nieren. Der hÀufigste Tumor ist das Nierenzellkarzinom, das bei etwa 9 von 100.000 Einwohnern diagnostiziert wird. MÀnner sind dreimal hÀufiger betroffen als Frauen. Andere bösartige Tumoren der Niere wie das Urothelkarzinom oder das Sarkom sind vergleichsweise selten. Das Nierenzellkarzinom wird typischerweise zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr festgestellt.
Ursache
Risikofaktoren fĂŒr die Entstehung von Nierentumoren sind Tabak- und Alkoholkonsum sowie Ăbergewicht. FĂŒr Nierenbecken- und Harnleiterkarzinome gilt auch die langjĂ€hrige Einnahme von Schmerzmitteln (Analgetikanephropathie) als Risiko. Zudem können Umweltfaktoren wie Asbest, Cadmium, Blei und Holzschutzmittel eine Rolle spielen. Zu den gesicherten Ursachen fĂŒr das Nierenzellkarzinom zĂ€hlen genetische Syndrome wie das von-Hippel-Lindau-Syndrom, das hereditĂ€re papillĂ€re Nierenzellkarzinom und die tuberöse Sklerose.
Symptome
Die klassische Symptomtrias â Flankenschmerzen, Blut im Urin und eine tastbare Raumforderung im Oberbauch â ist heute selten. Meist wird der Tumor zufĂ€llig im Rahmen von Ultraschall- oder Computertomographie-Untersuchungen entdeckt.
Therapie
Je frĂŒher ein Nierenzellkarzinom diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. In seltenen FĂ€llen bleibt trotz umfangreicher Diagnostik unklar, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist. In solchen FĂ€llen wird der Tumor operativ freigelegt und entfernt, oberstes Ziel ist â so möglich â ein nierenerhaltendes Vorgehen.
Die Nierenteilentfernung (partielle Nephrektomie) kann offen, laparoskopisch oder mithilfe eines Roboters durchgefĂŒhrt werden. Selbst bei groĂen Tumoren kann dieses Verfahren in AusnahmefĂ€llen angewandt werden, insbesondere bei Patient*innen mit nur einer funktionsfĂ€higen Niere oder eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion. Ansonsten muss die gesamte betroffene Niere einschlieĂlich der umgebenden Lymphknoten entfernt werden (radikale Nephrektomie). Die verbleibende Niere ĂŒbernimmt die Ausscheidungsfunktion. Die Operation kann entweder ĂŒber einen Flanken- oder Bauchschnitt oder minimalinvasiv mittels laparoskopischer Technik durchgefĂŒhrt werden. Die 5-Jahres-Ăberlebensrate ist bei beiden Verfahren vergleichbar.
Bei kleinen Tumoren können Radiofrequenzablation (Erhitzung) oder Kryotherapie (KĂŒhlung) eingesetzt werden, um Tumorgewebe gezielt zu zerstören. Diese Methoden können offen, laparoskopisch oder durch eine perkutane Stichinzision durchgefĂŒhrt werden und sind in ausgewĂ€hlten FĂ€llen eine Behandlungsoption.
Bei etwa 30 % der Patient*innen mit Nierenzellkarzinom sind bereits zum Zeitpunkt der Diagnose Metastasen vorhanden. In diesen FĂ€llen wird individuell entschieden, ob die betroffene Niere operativ entfernt wird. Eine anschlieĂende medikamentöse Therapie ist in der Regel erforderlich. Metastasen, beispielsweise in der Lunge, können in bestimmten FĂ€llen operativ entfernt werden, um Beschwerden zu lindern oder in seltenen FĂ€llen eine Heilung zu erreichen. Die Entscheidung hierfĂŒr wird individuell getroffen.
Da Chemo- und Hormontherapien beim metastasierten Nierenzellkarzinom unwirksam sind, kommen vor allem Immun- und zielgerichtete Therapien zum Einsatz.
WeiterfĂŒhrende Informationen
Im Hoden können sowohl bösartige als auch gutartige Tumoren entstehen, wobei gutartige Hodentumoren als selten gelten. Hodenkrebs ist mit etwa zwei Prozent aller Krebserkrankungen eine relativ seltene Tumorerkrankung. Besonders betroffen sind MĂ€nner im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, in dieser Altersgruppe ist Hodenkrebs die hĂ€ufigste Tumorerkrankung. In den letzten Jahren wurde ein deutlicher Anstieg der Neuerkrankungen beobachtet, wobei die skandinavischen LĂ€nder ĂŒberproportional betroffen sind. Als mögliche Ursachen werden genetische Faktoren und ErnĂ€hrungsgewohnheiten diskutiert.
Ursache
Zu den gesicherten Risikofaktoren gehört das Vorliegen von Bauch-, Pendel- oder Leistenhoden, auch wenn diese operativ korrigiert wurden. Betroffene MĂ€nner haben ein zehn- bis fĂŒnfzehnfach erhöhtes Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken.
Symptome
Ein Hodentumor macht sich in den meisten FĂ€llen durch eine schmerzlose, zunehmende Schwellung des Hodens bemerkbar. HĂ€ufig fĂ€llt beim Abtasten, beispielsweise unter der Dusche, eine VerhĂ€rtung im oder am Hoden auf. Etwa 10â20 % der Betroffenen berichten ĂŒber unspezifische Beschwerden wie ein Schwere- oder DruckgefĂŒhl im Hodensack oder Schmerzen. Bei einigen Patienten können jedoch auch andere Symptome auftreten, die auf einen Hodentumor hinweisen: Blutbeimengungen im Sperma, Schwellung der BrustdrĂŒsen, Symptome wie RĂŒckenschmerzen, Nierenschmerzen oder Luftnot können auf bereits vorhandene TochtergeschwĂŒlste hinweisen.
Therapie
Die endgĂŒltige Diagnosesicherung erfolgt durch die operative Freilegung des betroffenen Hodens mit Entnahme einer Gewebeprobe. Diese Probe wird hĂ€ufig noch wĂ€hrend des Eingriffs mittels feingeweblicher Schnellschnittdiagnostik untersucht. BestĂ€tigt sich die Diagnose eines Hodentumors, wird der betroffene Hoden zusammen mit den Samenstranggebilden entfernt. In AusnahmefĂ€llen kann der Tumor unter Erhalt des restlichen Hodengewebes entfernt werden. ZusĂ€tzlich wird wĂ€hrend der Operation bei bestimmter Risikokonstellation eine Gewebeprobe aus dem anderen Hoden entnommen, da in etwa 5 % der FĂ€lle Vorstufen eines bösartigen Tumors (TIN = testikulĂ€re intraepitheliale Neoplasie) nachweisbar sind. Bei Nachweis einer solchen Vorstufe wird, abhĂ€ngig von Faktoren wie der Familienplanung, eine Strahlentherapie des verbliebenen Hodens empfohlen.
Die weiteren Behandlungsschritte richten sich nach der histologischen Diagnose (Seminom oder Nicht-Seminom) sowie dem AusmaĂ der Erkrankung bei Diagnosestellung. Rund 90 % der Hodentumoren gehen aus Keimzellen hervor und werden in Seminome und Nichtseminome unterteilt. Die verbleibenden 10 % entstehen aus StĂŒtz- und Bindegewebe, wie Leydigzelltumoren oder Sertolizelltumoren.
Mögliche Therapieoptionen umfassen Strahlentherapie, v.a. Chemotherapie und die operative Entfernung von Metastasen. In bestimmten FĂ€llen wird ein abwartendes Konzept verfolgt, bei dem zunĂ€chst keine weitere Therapie erfolgt. In solchen Situationen sind jedoch engmaschige Kontrollen notwendig, um mögliche Metastasen frĂŒhzeitig zu erkennen.
Die Prognose bei malignen Hodentumoren hat sich durch die EinfĂŒhrung der Cisplatin-basierten Chemotherapie erheblich verbessert. Selbst bei Vorliegen von Metastasen liegen die Heilungschancen bei standardisierter Behandlung, die vorzugsweise in spezialisierten Zentren erfolgt, mittlerweile bei ĂŒber 90 %.
WeiterfĂŒhrende Informationen
Die Prostata, auch VorsteherdrĂŒse genannt, ist etwa kastaniengroĂ und liegt unterhalb der Blase. Sie bildet den ersten Abschnitt der Harnröhre bis zum Beckenboden. Die Prostata produziert ein Sekret, das der SamenflĂŒssigkeit beigemischt wird und die Beweglichkeit der Spermien verbessert.
Die gutartige VergröĂerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie, BPH) ist die hĂ€ufigste Ursache fĂŒr Probleme beim Wasserlassen (Miktion) bei MĂ€nnern. Ab dem 30. Lebensjahr kann es zu einer Zunahme des Prostatagewebes kommen, wobei das AusmaĂ individuell unterschiedlich ist. Etwa die HĂ€lfte der MĂ€nner ĂŒber 60 Jahren weist eine deutlich vergröĂerte Prostata auf. Eine GröĂenĂ€nderung allein gilt jedoch nicht als krankhaft. Erst wenn Beschwerden auftreten, die durch die VergröĂerung verursacht werden, spricht man von einer behandlungsbedĂŒrftigen Erkrankung, dem sogenannten benignen Prostatasyndrom (BPS).
Ursache
Die genauen Ursachen der gutartigen ProstatavergröĂerung sind trotz intensiver Forschung noch nicht vollstĂ€ndig geklĂ€rt. Zu den gesicherten Faktoren zĂ€hlen jedoch ein mit zunehmendem Alter gestörtes Gleichgewicht zwischen mĂ€nnlichen und weiblichen Hormonen sowie genetische EinflĂŒsse
Symptome
Beim benignen Prostatasyndrom (BPS) können sowohl âobstruktiveâ als auch âirritativeâ Beschwerden auftreten.
Obstruktive Symptome:
verzögerter Beginn der Miktion (âStartschwierigkeitenâ)
schwacher Harnstrahl
GefĂŒhl einer unvollstĂ€ndigen Blasenentleerung
verlÀngerte Dauer des Wasserlassens
Irritative Symptome:
hÀufiges Wasserlassen kleiner Urinmengen
vermehrtes nÀchtliches Wasserlassen (Nykturie)
plötzlicher, unkontrollierbarer Harndrang
Therapie
Die AusprÀgung der Symptome beim BPS kann stark variieren. Daher sollte die Therapie individuell auf die Beschwerden des Patienten abgestimmt werden. In den meisten FÀllen wird zunÀchst eine konservative Behandlung angestrebt. Ab einem bestimmten Stadium ist jedoch hÀufig eine medikamentöse Therapie nicht mehr ausreichend, um Beschwerden zu lindern und mögliche Folgeerkrankungen wie Harnwegsinfekte, Blasensteine oder Nierenversagen zu verhindern. In solchen FÀllen ist eine operative Behandlung zu erwÀgen.
Medikamentöse Therapie
- Pflanzliche PrĂ€parate: Eine Vielzahl pflanzlicher Wirkstoffe (z. B. SĂ€gepalmenfrĂŒchte, Brennnesselwurzeln, KĂŒrbissamen, Roggenpollenextrakt) wird zur Behandlung des BPS eingesetzt. Obwohl die Wirkungsweise dieser Substanzen wissenschaftlich noch nicht abschlieĂend geklĂ€rt ist, zeigen Erfahrungen, dass sie im FrĂŒhstadium bei einigen Patienten die Beschwerden lindern können.
Alphablocker: Diese Medikamente entspannen die Muskelzellen am Blasenhals und in der Prostata, was den Auslasswiderstand der Blase senkt und das Wasserlassen erleichtert. Eine Verkleinerung der Prostata wird dabei nicht erzielt. Alphablocker wirken schnell, sodass bereits nach wenigen Tagen eine Verbesserung der Symptome beurteilt werden kann.
5-Alpha-Reduktasehemmer:Diese Medikamente verkleinern die Prostata, indem sie die Wirkung von Testosteron auf das Prostatagewebe hemmen. Die Wirkung tritt allerdings erst nach Wochen bis Monaten ein. Eine Kombination aus Alphablockern und 5-Alpha-Reduktasehemmern ist möglich, jedoch sollte sorgfÀltig abgewogen werden, ob eine langfristige doppelte Medikation sinnvoll ist. Beide Therapien wirken nur so lange, wie die Medikamente eingenommen werden.
Operative Therapie
Je nach ProstatagröĂe und AusmaĂ der Beschwerden stehen unterschiedliche Verfahren zur VerfĂŒgung. GrundsĂ€tzlich wird zwischen transurethralen (ĂŒber die Harnröhre) und offen-chirurgischen Verfahren unterschieden.
Transurethrale Prostataresektion (TUR-P): Bis vor kurzem war die TUR-P das Standardverfahren zur Behandlung des BPS. Dabei wird das ĂŒberschĂŒssige Prostatagewebe (Adenom) mittels Hochfrequenzstrom ĂŒber die Harnröhre entfernt. Vorteile: Schonung des SchlieĂmuskels bei optischer Kontrolle. Verbesserung der Miktion und Erhalt der Kontinenz. Mit bipolaren Techniken kann eine blutungsarme Resektion durchgefĂŒhrt werden. Besonderheit: Dieses Verfahren erlaubt eine Operation ohne Absetzen von ASS, was fĂŒr herzkranke Patienten vorteilhaft ist.
Transurethrale Prostatainzision: Hierbei wird das Prostatagewebe nicht entfernt, sondern nur eingeschnitten, um die Harnröhre zu erweitern. Dieses Verfahren eignet sich besonders bei kleinen ProstatadrĂŒsen und Blasenhalsengen. Vorteile: geringeres Risiko von Nebenwirkungen. Nachteil: höheres Risiko fĂŒr spĂ€tere Narbenbildungen im Bereich der Prostata.
Holmiumlaser-Enukleation der Prostata (HoLEP): Dieses moderne Laserverfahren kombiniert Vorteile verschiedener Lasertechniken. Vorteile: Das Gewebe kann sowohl vaporisiert (eingeschmolzen) als auch reseziert (geschnitten) werden. Das entfernte Gewebe wird einer feingeweblichen Untersuchung unterzogen, wodurch ein unbekannter Prostatakrebs entdeckt werden kann. Geeignet auch bei groĂen ProstatadrĂŒsen. Die HoLEP stellt das Referenzverfahren zur transurethralen Enukleation dar und ist an unserem Zentrum die Standardtherapie der operativen Behandlung jeglicher ProstatavergröĂerung.
Rezum ist eine minimalinvasive Behandlungsmethode zur Therapie des BPS. Dabei wird Wasserdampf gezielt in das ĂŒberschĂŒssige Prostatagewebe eingebracht. Der Dampf kondensiert, setzt Energie frei und fĂŒhrt zur Zerstörung der behandelten Gewebezellen. Vorteile: kurze Eingriffszeit, geringe Nebenwirkungen, Erhalt der Sexualfunktion (Potenz und Ejakulation bleiben in den meisten FĂ€llen erhalten), schnelle RĂŒckkehr in den Alltag.
Zusammenfassend richtet sich die Wahl der Behandlung nach den Beschwerden des Patienten, der GröĂe der Prostata, dem Alter, Sexualleben und dem allgemeinen Gesundheitszustand. Konservative und medikamentöse Therapien bieten bei leichten bis moderaten Beschwerden eine wirksame Alternative. Operative Verfahren wie die TUR-P oder HoLEP kommen bei ausgeprĂ€gten Beschwerden oder Komplikationen zum Einsatz und bieten gute Langzeitergebnisse. Alle Verfahren haben das Ziel, die LebensqualitĂ€t des Patienten zu verbessern und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Heutzutage ist ein stufenweises, individuelles maĂgeschneidertes Therapievorgehen anzustreben.
WeiterfĂŒhrende Informationen
Inkontinenz bezeichnet den Verlust oder das Nichterlernen der FĂ€higkeit, Urin und/oder Stuhl sicher zu speichern und willentlich zu einer gewĂŒnschten Zeit und an einem gewĂŒnschten Ort auszuscheiden. Das Spektrum der Inkontinenzformen und -schweregrade ist vielfĂ€ltig: Es reicht von hĂ€ufigem, oft plötzlichem (âimperativemâ) Verlust von Urin oder Stuhl ĂŒber gelegentlichen Verlust bei körperlicher Belastung bis hin zu schweren Formen, die eine dauerhafte Versorgung erfordern.
Die Klinik fĂŒr Urologie hat sich auf die Behandlung von Inkontinenz bei Frauen und MĂ€nnern spezialisiert. Unser Leitgedanke lautet: grĂŒndliche Erhebung der Beschwerden â prĂ€zise Diagnostik â gezielte Therapie. Die Klinik fĂŒr Urologie ist auch Partner des interdisziplinĂ€ren zertifizierten Beckenboden- und Kontinenzzentrums.
Ursache
Das Krankheitsbild der verschiedenen Formen von Inkontinenz ist weltweit verbreitet und betrifft Menschen aller Altersgruppen. Etwa 50 % der Frauen erleben im Laufe ihres Lebens Probleme mit ungewolltem Urinverlust, aber auch MĂ€nner können betroffen sein. Aus Scham wird die Erkrankung hĂ€ufig lange verschwiegen, selbst gegenĂŒber Ărzt*innen.
Harninkontinenz stellt fĂŒr Betroffene eine erhebliche körperliche und seelische Belastung dar. Sie fĂŒhrt oft zu eingeschrĂ€nkter Bewegungsfreiheit, sozialem RĂŒckzug und einer deutlichen Verschlechterung der LebensqualitĂ€t. Besonders hoch ist der Anteil der Inkontinenz unter Pflegeheimbewohnern, wo rund 90 % betroffen sind. In vielen FĂ€llen ist die Belastung fĂŒr Angehörige â etwa durch GerĂŒche â ein entscheidender Grund fĂŒr die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung.
Da die Ursachen und Formen von Inkontinenz sehr vielfĂ€ltig sind, ist es fĂŒr Betroffene entscheidend, sich an erfahrene Ărzt*innen oder ein spezialisiertes Zentrum zu wenden, idealerweise an Urolog*innen. Nur in einem kompetenten Behandlungs- und Beratungszentrum können durch gezielte Untersuchungen und Fragestellungen individuelle TherapieplĂ€ne entwickelt werden, die auf die BedĂŒrfnisse der Patient*innen abgestimmt sind.
Symptome
Es existieren verschiedene Formen der Harninkontinenz (HI):
Urgeinkontinenz (Dranginkontinenz)
Belastungsinkontinenz (alte Bezeichnung: Stressinkontinenz)
Mischinkontinenz
Extraurethrale Inkontinenz
Therapie
Die Therapie des stĂ€ndigen Harndrangs (Dranginkontinenz) basiert auf einer komplexen Behandlungsstrategie, die sowohl konservative als auch operative MaĂnahmen umfasst.
Verhaltenstherapie:
- FĂŒhren eines Miktionsprotokolls
- Miktionstraining und Toilettentraining
- Beckenbodentraining
- Psychotherapie zur UnterstĂŒtzung der BewĂ€ltigung
Pharmakotherapie:
- Anticholinergika: Medikamente, die den Blasenmuskel (Detrusor) entspannen
- Trizyklische Antidepressiva: unterstĂŒtzen die Blasenkontrolle
- Myotrope Spasmolytika: wirken muskelentspannend
- Ăstrogene: fĂŒr Frauen mit hormonellem Ungleichgewicht
- Alphablocker und Antispastika: fördern die Blasenentleerung und reduzieren Spasmen
Hilfsmittel:
-Verwendung von Vorlagen oder speziellen Urinableitungssystemen
-Biofeedback
Falls die konservativen AnsĂ€tze keine ausreichende Besserung bringen, stehen zwei operative Verfahren zur VerfĂŒgung:
Botulinum-Toxin-A-Injektion: Botulinum-Toxin A, bekannt aus der Ă€sthetischen Chirurgie, wird in der Urologie zur Behandlung der Dranginkontinenz eingesetzt. Das Medikament wird bei einer Blasenspiegelung ĂŒber eine dĂŒnne, flexible Nadel in den Blasenmuskel injiziert. Es hemmt die Freisetzung von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der die Blasenmuskelkontraktion steuert. Der ĂŒberaktive Blasenmuskel wird "ruhiggestellt" und reagiert nicht mehr auf nervale Reize. Wirkungseintritt: 1â3 Wochen nach der Behandlung. Die Behandlung kann nach 6â9 Monaten problemlos wiederholt werden, wenn die Wirkung nachlĂ€sst.
Neuromodulation (Blasenschrittmacher): Stimulation der Nervenfasern, die Blase und SchlieĂmuskel kontrollieren, durch elektrische Impulse. DĂŒnne Kabel werden im Bereich des SteiĂbeins implantiert, um den Nervus pudendus zu stimulieren. Die Nerven, die die Blasenfunktion steuern, werden durch sanfte elektrische Impulse stimuliert. Mit einer Fernbedienung können Patient*innen die Stimulation anpassen, ein- und ausschalten sowie die Blasenentleerung gezielt steuern.
Beide Verfahren bieten effektive Möglichkeiten zur Behandlung der Dranginkontinenz, insbesondere bei Patient*innen, die auf konservative AnsĂ€tze nicht ausreichend ansprechen. Die Wahl der Methode sollte individuell nach den BedĂŒrfnissen und der medizinischen Eignung der Patient*innen getroffen werden.
Die Therapie der Belastungsinkontinenz umfasst sowohl konservative als auch operative AnsĂ€tze, je nach Schweregrad der Symptome und den individuellen BedĂŒrfnissen der Patient*innen.
krankengymnastische Ăbungen und physikalische Therapie
Beckenbodengymnastik: Ziel ist die StĂ€rkung der Beckenbodenmuskulatur, um die SchlieĂmechanismen der Harnröhre zu verbessern.
Elektrostimulation: UnterstĂŒtzen die Kontrolle und KrĂ€ftigung der Beckenbodenmuskulatur durch visuelle oder elektrische Reize
medikamentöse Therapie:
- Duloxetinhydrochlorid (z. B. YentreveÂź): erhöht durch eine Steigerung der Neurotransmitterkonzentration den Tonus und die Kontraktion des BlasenschlieĂmuskels. Dies hilft, ungewollten Urinverlust bei körperlicher Belastung (z. B. Niesen, Husten, Lachen, Sport) zu verhindern.
- Alpha-Sympathomimetika: unterstĂŒtzen den Verschlussmechanismus der Harnröhre
- Ăstrogene: fördern die Durchblutung und VitalitĂ€t der Scheide und des umliegenden Gewebes der Harnröhre, vor allem bei postmenopausalen Frauen.mechanische Hilfsmittel:
- Pessare und spezielle Tampons werden eingesetzt, um den Harnröhrenverschluss mechanisch zu unterstĂŒtzen.LebensstilĂ€nderungen:
- Gewichtsreduktion kann die Symptome bei ĂŒbergewichtigen Patient*innen deutlich verbessern.
Falls die konservativen AnsĂ€tze keine ausreichende Besserung bringen, stehen zoperative Verfahren zur VerfĂŒgung
retropubische Suspensionsplastik (nach Burch):
Ăber einen kleinen Schnitt im Unterbauch oder minimalinvasiv wird die Harnröhre nahe dem Blasenhals mit FĂ€den an einem Beckenknochen oder benachbartem Gewebe fixiert, um die anatomische Position der Harnröhre zu stabilisieren.spannungsfreie VaginalbĂ€nder:
Ein Kunststoffband wird minimalinvasiv unter die Harnröhre eingelegt und entweder oberhalb des Schambeins (Bikinizone) oder durch die Oberschenkelinnenseite (Foramen obturatorium) ausgeleitet. Der Eingriff ist kurz (ca. 30 Minuten), erfolgt unter örtlicher BetĂ€ubung und hinterlĂ€sst nur minimale Narben.kĂŒnstlicher SchlieĂmuskel:
Implantation eines hydraulischen Systems, das die Harnröhre kontrolliert verschlieĂt und bei Bedarf geöffnet werden kann. Kommt bei schwereren Formen der Inkontinenz in Frage, wenn andere Methoden nicht ausreichen.
Die Wahl der Behandlung richtet sich nach den individuellen Symptomen, dem Allgemeinzustand und den Vorlieben der Patient*innen. Konservative MaĂnahmen werden hĂ€ufig als erster Schritt angewandt, wĂ€hrend operative Verfahren bei ausgeprĂ€gteren Beschwerden oder unzureichendem Erfolg der konservativen Therapie zum Einsatz kommen. Ziel ist stets, die LebensqualitĂ€t der Patient*innen nachhaltig zu verbessern.
WeiterfĂŒhrende Informationen
Die Harnröhre (Urethra) dient der Ableitung des Urins aus der Harnblase nach auĂen. Beim Mann ist sie etwa 20 cm lang, wĂ€hrend sie bei Frauen eine LĂ€nge von 2,5 bis 4 cm aufweist. Eine Verengung der Harnröhre (Harnröhrenstriktur) kann die Entleerung der Blase erheblich behindern. Diese Engstellen treten ĂŒberwiegend bei MĂ€nnern auf und können in jedem Abschnitt der Harnröhre entstehen, meist infolge von Narbenbildung. Unbehandelt fĂŒhrt eine Harnröhrenverengung hĂ€ufig zu Restharnbildung, also einer unvollstĂ€ndigen Blasenentleerung. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.
Ursache
Die Ursache von narbigen Verengungen der Harnröhre sind â abgesehen von angeborenen Fehlbildungen â Verletzungen oder eine SchĂ€digung der Harnröhren-Schleimhaut.
- Verletzungen der Harnröhre durch ein stumpfes Trauma am Damm oder direkt durch BeckenbrĂŒche (z. B. bei Verkehrs- oder SportunfĂ€llen)
- kleine Verletzungen an der Harnröhre durch diagnostische oder therapeutische Manipulationen (Blasenkatheter, Harnröhren/Blasenspiegelung, endoskopische Operationen wie Prostataresektion, Blasentumorresektion)
- Infektionen der Harnröhre (Urethritis), frĂŒher typischerweise durch eine Gonorrhöe (Tripper)
- VerÀnderungen des Bindegewebes (Lichen sclerosus, Balanitis xerotica obliterans)
Symptome
Das Hauptsymptom einer Harnröhrenenge ist ein abgeschwÀchter Harnstrahl. Da die zugrunde liegende Narbenbildung meist schleichend verlÀuft, nimmt der Harnstrahl im Laufe der Zeit weiter ab, und die Blasenentleerung dauert zunehmend lÀnger. In schweren FÀllen kann es zu einem vollstÀndigen Harnverhalt kommen, bei dem das Wasserlassen nicht mehr möglich ist.
Weitere mögliche Anzeichen einer Harnröhrenverengung sind:
- gespaltener oder verdrehter Harnstrahl.
- Schmerzen beim Wasserlassen.
- Nachtröpfeln von Urin nach dem Wasserlassen.
- Beschwerden aufgrund der unvollstĂ€ndigen Blasenentleerung wie wiederkehrende BlasenentzĂŒndungen, Blasensteine oder Nierenfunktionsstörungen.
Therapie
Die Behandlung einer Harnröhrenenge bietet ein breites Spektrum an Verfahren, deren Auswahl von Faktoren wie Lage, LÀnge, vorheriger Behandlung, Alter und Gesundheitszustand der Patient*innen abhÀngt. Eine Herausforderung bleibt das hohe Risiko einer erneuten Narbenbildung (Rezidiv).
Harnröhrenbougierung (Harnröhrendehnung)
Geeignet fĂŒr Ă€ltere oder gesundheitlich eingeschrĂ€nkte Patient*innen, die keine Operation wĂŒnschen oder ein hohes Inkontinenzrisiko bei chirurgischen Eingriffen haben. Nachteile: hohe Rezidivrate, wiederholte Eingriffe erforderlich, keine langfristige Lösung.Harnröhrenschlitzung (Urethrotomie)
In Narkose wird ein Endoskop in die Harnröhre eingefĂŒhrt, und die Verengung wird mit einem kleinen Messer eingeschnitten. Im Anschluss wird die Harnröhre fĂŒr etwa einen Tag mit einem Blasenkatheter geschient. Geeignet fĂŒr kurze Harnröhrenengen ohne ausgeprĂ€gte Bindegewebsbildung. Nachteile: Hohe Rezidivwahrscheinlichkeit, wiederholte Schlitzungen sind wenig erfolgversprechend.Offene Harnröhrenoperation (-rekonstruktion)
Entfernung des betroffenen Abschnitts bei kĂŒrzeren Engen und End-zu-End-Anastomose der Harnröhre oder DurchfĂŒhrung einer Harnröhrenplastik, meist unter Verwendung eines Hauttransplantats, z. B. aus der Mundschleimhaut. Bei sehr ausgeprĂ€gten Engen: zweistufige Operation, bei der zunĂ€chst die Harnröhre eröffnet und ersetzt wird (z. B. mit Spalthaut). Nach Einheilung erfolgt im zweiten Schritt die Rekonstruktion der Harnröhre.
Die Wahl der Therapie richtet sich nach der individuellen Situation der Patient*innen. WĂ€hrend die Bougierung und Schlitzung fĂŒr kleinere, unkomplizierte FĂ€lle geeignet sind, bieten offene Rekonstruktionsverfahren die besten Langzeitergebnisse, insbesondere bei ausgedehnten oder rezidivierenden Harnröhrenengen. Eine grĂŒndliche AbwĂ€gung der Optionen ist essenziell, um die LebensqualitĂ€t der Patient*innen nachhaltig zu verbessern.
Es gibt in der Urologie einige Erkrankungen, die plötzlich oder innerhalb einer kurzen Zeit auftreten. Zögern Sie nicht, sich in einem solchen Fall zĂŒgig urologisch vorzustellen.
Eine gute Ăbersicht finden Sie hier!
Akute Blutvergiftung durch eine Infektion im Harntrakt (Urosepsis)
Eine Urosepsis entsteht durch eine Infektion des Harntrakts, hĂ€ufig verursacht durch Bakterien. Besonders gefĂ€hrlich wird sie, wenn zusĂ€tzlich eine Harnabflussstörung mit Harnstau der Niere vorliegt, beispielsweise durch Nierensteine oder einen Tumor im Harnleiter. In solchen FĂ€llen kann sich die EntzĂŒndung auf das Nierengewebe ausbreiten (infizierte Harnstauungsniere) und letztlich den gesamten Körper betreffen. Auch andere EntzĂŒndungen wie eine NierenbeckenentzĂŒndung ohne Harnstau, eine Eiteransammlung in der Niere oder eine EntzĂŒndung der Prostata oder des Nebenhodens können, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, zu einer Urosepsis fĂŒhren. In seltenen FĂ€llen kann auch eine Blutvergiftung nach endoskopischen Eingriffen wie einer Steinentfernung auftreten. Besonders gefĂ€hrdet sind Patient*innen mit ImmunschwĂ€che, Diabetes mellitus, Chemotherapie oder höherem Alter.
Patient*innen mit Urosepsis leiden in der Regel unter Schmerzen am Ursprungsort der Infektion, etwa im Hoden- oder Nebenhodenbereich bei einer NebenhodenentzĂŒndung. Begleitsymptome sind Fieber, SchĂŒttelfrost und SchwĂ€chegefĂŒhl. Bei Fortschreiten der Erkrankung können Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen auftreten. Typisch sind auch ein beschleunigter Puls, niedriger Blutdruck und eine erhöhte Atemfrequenz. In einigen FĂ€llen ist die Urinproduktion reduziert.
Eine Urosepsis ist ein medizinischer Notfall, der sofortiges Handeln erfordert. Durch eine intensive KreislaufunterstĂŒtzung, gezielte Antibiotikatherapie und schnelle Behebung der Ursache (falls vorhanden) können schwerwiegende Komplikationen vermieden werden.
Akute EntzĂŒndung der Prostata (Akute Prostatitis)
Eine akute EntzĂŒndung der Prostata entsteht meist durch eine Infektion mit einem Bakterium, das ĂŒber den Harntrakt in die Prostata gelangt.
Die Patienten haben Schmerzen im Dammbereich, Fieber und SchĂŒttelfrost. Zudem können Beschwerden beim Wasserlassen auftreten: Brennen, hĂ€ufiger Harndrang mit hĂ€ufigem Toilettengang und kleinen Urinportionen. Eventuell ist auch der Harnstrahl abgeschwĂ€cht. Typische Risikofaktoren fĂŒr eine EntzĂŒndung der Prostata sind z. B. das Tragen eines Blasenkatheters oder eine Probenentnahme aus der Prostata.
Wird eine ProstataentzĂŒndung festgestellt, verschreibt die Urologin/der Urologe ein Antibiotikum. Der Patient soll sich schonen, viel trinken und ein Schmerzmittel einnehmen, das auch ein eventuell vorliegendes Fieber senkt. Bei einer schweren EntzĂŒndung wird eine stationĂ€re Aufnahme notwendig, damit FlĂŒssigkeit und Antibiotikum ĂŒber die Vene gegeben werden können. Sollte der Patient die Blase aufgrund der ProstataentzĂŒndung nicht mehr adĂ€quat entleeren können, wird ein Bauchdeckenkatheter eingelegt bis die EntzĂŒndung vollstĂ€ndig behandelt ist.
Sollte der Verdacht auf eine Eiteransammlung in der Prostata aufgrund einer ausgeprĂ€gten Infektion bestehen, wird gegebenenfalls ein Schlauch eingelegt oder eine OP durchgefĂŒhrt um den Eiter herauslaufen zu lassen.
Epididymitis (NebenhodenentzĂŒndung)
Eine EntzĂŒndung des Nebenhodens (Epididymitis) kann sowohl akut als auch chronisch auftreten und wird meist durch eine bakterielle Infektion verursacht. Weitere mögliche Ursachen sind virale Infektionen oder eine Gewalteinwirkung auf den Hodensack (Trauma). Wenn der Hoden selbst primĂ€r betroffen ist und der (meist jĂŒngere) Patient zusĂ€tzlich grippeĂ€hnliche Symptome und eine Schwellung der OhrspeicheldrĂŒse zeigt, sollte auch eine Infektion mit dem Mumpsvirus in Betracht gezogen werden.
Typische Symptome einer NebenhodenentzĂŒndung sind Schmerzen im Bereich des Nebenhodens und des Hodens, eine Rötung und Schwellung des Hodensacks sowie eventuell Fieber. In solchen FĂ€llen handelt es sich um einen urologischen Notfall. Manche Patienten berichten zudem ĂŒber Brennen beim Wasserlassen.
Die Behandlung einer NebenhodenentzĂŒndung, insbesondere wenn Fieber auftritt, erfordert eine sofortige antibiotische Therapie. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich nach dem vermuteten Erreger. ZusĂ€tzlich sollte der Patient Bettruhe einhalten, den Hodensack hochlagern und kĂŒhlen sowie ein abschwellendes Schmerzmittel wie Diclofenac einnehmen.
Eine wichtige Differentialdiagnose bei den genannten Symptomen ist die Hodentorsion, die vor allem bei Jungen und jungen MÀnnern vorkommt. Dabei verdrehen sich Hoden und Samenstrang um ihre LÀngsachse, was die Durchblutung des Hodens unterbricht. Bei Verdacht auf eine Hodentorsion ist eine sofortige Operation erforderlich, um die Verdrehung aufzuheben und die Durchblutung wiederherzustellen. Aus diesem Grund ist eine rasche Àrztliche AbklÀrung bei entsprechenden Beschwerden entscheidend.
Harnverhalt
Bei einem akuten Harnverhalt kann die gefĂŒllte Harnblase nicht oder nur noch tröpfchenweise entleert werden. Es kommt zu einem zunehmenden Schmerz im Bereich des Unterbauchs. Denn die Blase fĂŒllt sich immer weiter mit Urin. Es kann sein, dass es im Rahmen des Harnverhalts zu einem ungewollten Urinverlust kommt. Allerdings entleert sich die Harnblase dabei nur unvollstĂ€ndig und der Schmerz nimmt kaum oder ĂŒberhaupt nicht ab. Die Behandlung des Notfalls besteht darin, dass ein Blasenkatheter eingelegt wird. Es entleert sich nach Einlage des Katheters dann groĂe Menge an Urin. Der Schmerz nimmt sehr schnell und in aller Regel komplett ab.
SpĂ€ter wird man nach der Ursache des Harnverhalts suchen. Es kann beispielsweise sein, dass sich eine sehr groĂe Prostata, eine verengte Harnröhre oder auch ein Blasenstein findet. Es gibt weitere GrĂŒnde fĂŒr einen akuten Harnverhalt.
Fournier â GangrĂ€n
Die Fournier-GangrĂ€n ist eine seltene, aber Ă€uĂerst aggressive Infektion des Bindegewebes, das die Muskeln oder Muskelgruppen umgibt, und zum Gewebetod fĂŒhrt. Die Erkrankung beginnt in der Regel im Hodensack oder Genitalbereich und kann sich rasch auf angrenzende Körperregionen ausbreiten. Sie stellt einen medizinischen Notfall dar, da ohne sofortige Behandlung ein erhebliches Risiko besteht, daran zu versterben. Die Infektion wird durch das gleichzeitige Eindringen verschiedener Keime ausgelöst. Besonders gefĂ€hrdet sind Patient*innen mit einem hohen Body-Mass-Index, einem geschwĂ€chten Immunsystem â hĂ€ufig durch Diabetes mellitus â sowie Personen, die kĂŒrzlich Verletzungen oder Operationen im Genitalbereich erlitten haben.
Zu den ersten Symptomen gehören eine schmerzhafte Schwellung, Rötung und ein Knistern der Haut im Bereich des Hodensacks oder anderer Genitalregionen. Im Verlauf können schwarze Hautstellen auftreten, die auf abgestorbenes Gewebe hinweisen. HĂ€ufig entwickeln sich zusĂ€tzlich Fieber und Anzeichen einer Blutvergiftung, wie niedriger Blutdruck und beschleunigte Atmung. Die Diagnosestellung erfolgt durch eine grĂŒndliche körperliche Untersuchung, ergĂ€nzt durch Blut- und Urinuntersuchungen. In manchen FĂ€llen werden bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie oder Magnetresonanztomografie eingesetzt, um den genauen Umfang der Infektion zu bestimmen.
Die Behandlung der Fournier-GangrĂ€n erfordert eine Kombination aus Antibiotikatherapie und chirurgischer Wundversorgung. Die Eingriffe werden so lange wiederholt, bis ausschlieĂlich gesundes Gewebe ĂŒbrigbleibt, was zu groĂflĂ€chigen Wunden fĂŒhren kann. Um die Wundheilung sicherzustellen, sind hĂ€ufig weitere regelmĂ€Ăige Operationen zur Wundreinigung notwendig. In schweren FĂ€llen, insbesondere bei Kreislaufproblemen durch eine Blutvergiftung, ist eine intensivmedizinische Betreuung erforderlich. Die Fournier-GangrĂ€n erfordert eine rasche und umfassende Behandlung, da sie ohne schnelle Intervention lebensbedrohlich sein kann.
Hodentorsion
Eine plötzliche Drehung des Hodens und des Samenstrangs um die LĂ€ngsachse fĂŒhrt zu plötzlich einsetzenden, starken Schmerzen im Hoden, der entsprechenden Leiste und möglicherweise auch im Unterbauch. Der Hodensack ist auf der betroffenen Seite geschwollen und oft stark berĂŒhrungsempfindlich. Besonders hĂ€ufig tritt eine Hodentorsion bei Kindern und Jugendlichen auf.
Durch die Drehung wird die Durchblutung des Hodens stark eingeschrĂ€nkt oder vollstĂ€ndig unterbrochen. AbhĂ€ngig vom AusmaĂ und der Dauer der Minderdurchblutung kann das Gewebe des Hodens absterben. Besteht nach einer Ă€rztlich-urologischen Untersuchung der Verdacht auf eine Hodentorsion, ist in der Regel eine sofortige Operation erforderlich. Dabei wird die Verdrehung des Samenstrangs aufgehoben, um die Durchblutung des Hodens wiederherzustellen. Bereits nach wenigen Stunden kann das Hodengewebe so stark geschĂ€digt sein, dass der Hoden entfernt werden muss. Patienten mit diesen Symptomen sollten daher unverzĂŒglich Ă€rztlich untersucht werden, da eine Verzögerung schwerwiegende Folgen haben kann.
Nierenverletzungen
Verletzungen des Harntrakts betreffen am hĂ€ufigsten die Niere. Eine Nierenverletzung (Nierenruptur) entsteht in der Regel durch stumpfe Gewalteinwirkung, etwa bei VerkehrsunfĂ€llen, Sportverletzungen oder StĂŒrzen. Schuss- oder Stichverletzungen sind bei uns selten.
Die Symptome variieren je nach Art und Schwere der Verletzung. HĂ€ufig treten Flankenschmerzen, SchĂŒrfwunden oder BlutergĂŒsse an der Flanke oder am Bauch auf. Der Bauch kann durch die Gewalteinwirkung schmerzhaft und gespannt sein, und der Urin ist möglicherweise blutig. ZusĂ€tzlich können, abhĂ€ngig vom Verletzungsmechanismus, RippenbrĂŒche auftreten. In schweren FĂ€llen, insbesondere bei ausgeprĂ€gten Verletzungen oder begleitenden Verletzungen anderer Organe, können die Patient*innen einen Schockzustand entwickeln, der eine sofortige Stabilisierung des Kreislaufs erfordert.
Nach der Erstversorgung erfolgt eine detaillierte Diagnostik. Blut- und Urinanalysen zeigen, ob Blut im Urin (HĂ€maturie) vorliegt und geben Aufschluss ĂŒber Nierenfunktion (Kreatinin) sowie den HĂ€moglobinwert. Eine erste EinschĂ€tzung der Nierenverletzung erfolgt mittels Ultraschall. Bei sichtbarem Blut im Urin oder AuffĂ€lligkeiten im Ultraschall wird eine Computertomografie (CT) durchgefĂŒhrt, um die Verletzung genauer zu beurteilen. Diese kann beispielsweise FlĂŒssigkeitsansammlungen um die Niere oder einen Nierenstau aufzeigen. Bei Patient*innen mit Verdacht auf multiple Verletzungen, etwa nach einem schweren Verkehrsunfall, wird hĂ€ufig eine Ganzkörper-CT durchgefĂŒhrt, die auch den Harntrakt abbildet. Die Nierenverletzung wird in der CT nach Schweregrad von I bis V eingeteilt. Grad I beschreibt eine Nierenprellung mit geringfĂŒgigen Blutungen, wĂ€hrend Grad V eine komplett zerrissene Niere umfasst. Je nach Schwere der Verletzung wird zwischen konservativer (nicht-operativer) und operativer Behandlung unterschieden. Geringgradige Verletzungen (Grad IâIII) werden bei stabilem Kreislauf in der Regel konservativ behandelt. Die Patient*innen mĂŒssen Bettruhe einhalten, Blutdruck, Puls sowie Blutwerte werden engmaschig ĂŒberwacht. Gegebenenfalls wird ein Blasenkatheter gelegt und eine antibiotische Therapie begonnen. Liegt eine Urinansammlung auĂerhalb des Harntrakts (Urinom) vor, kann eine Harnleiterschiene oder ein Nierenfistelkatheter erforderlich sein.
Auch bei höhergradigen Nierenverletzungen wird heute versucht, Patient*innen nach Möglichkeit konservativ zu behandeln, um die Nierenfunktion zu erhalten. In bestimmten FĂ€llen wird ein radiologisches Verfahren, die selektive Embolisation, eingesetzt, um Blutungen zu stoppen. Dabei fĂŒhren Radiolog*innen ĂŒber einen dĂŒnnen Katheter Mikrospiralen oder Gewebekleber direkt an die Blutungsstelle, um das GefÀà zu verschlieĂen. Bei starken Blutungen, die den Kreislauf destabilisieren, ist jedoch oft eine Operation notwendig, um die Blutung zu stillen oder die Niere zu entfernen.
Mögliche Folgen einer Nierenverletzung sind eine Urinansammlung auĂerhalb des Harntrakts, Harnstau der Niere mit Funktionsverlust, Infektionen, Eiteransammlungen in der Niere sowie die Entwicklung von Bluthochdruck. Eine frĂŒhzeitige und gezielte Behandlung ist daher entscheidend, um Komplikationen zu minimieren und die Nierenfunktion möglichst zu erhalten.
Penisbruch
Eine Penisfraktur, umgangssprachlich auch Penisbruch genannt, ist kein Knochenbruch, sondern ein Riss der festen Gewebeschicht (Tunica albuginea), die die Schwellkörper des Penis umgibt. Diese seltene Verletzung tritt auf, wenn der erigierte Penis bei einem plötzlichen Anprall stark gebogen wird, beispielsweise beim Herausrutschen aus der Scheide wĂ€hrend des Geschlechtsverkehrs. HĂ€ufig wird dabei ein knackendes GerĂ€usch wahrgenommen, gefolgt von einem groĂen Bluterguss und einer möglichen Verbiegung des Penis.
Die Diagnose kann meist durch die körperliche Untersuchung mit dem typischen Erscheinungsbild gestellt werden. Nur in AusnahmefĂ€llen sind weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder Magnetresonanztomografie erforderlich. Um langfristige Komplikationen wie eine PenisverkrĂŒmmung oder Erektionsstörungen zu vermeiden, ist eine zeitnahe operative Versorgung unerlĂ€sslich. Falls die Harnröhre ebenfalls verletzt ist, wird diese wĂ€hrend der Operation versorgt, und es wird ein Blasenkatheter gelegt, um den Heilungsprozess zu unterstĂŒtzen.
Nach der Behandlung wird empfohlen, fĂŒr einen bestimmten Zeitraum auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, um die Heilung nicht zu gefĂ€hrden. Eine frĂŒhzeitige medizinische Versorgung ist entscheidend, um die Funktion des Penis vollstĂ€ndig zu erhalten.
Schmerzhafte Dauererektion (Priapismus)
Priapismus bezeichnet eine schmerzhafte Versteifung des Penis, die mindestens zwei Stunden anhĂ€lt und nicht mit sexueller Erregung in Zusammenhang steht. Bleibt die Erektion ĂŒber lĂ€ngere Zeit bestehen, kann das Schwellkörpergewebe zunehmend geschĂ€digt werden, was schlieĂlich zu dauerhaften Erektionsstörungen fĂŒhren kann. Eine schmerzhafte Dauererektion stellt einen medizinischen Notfall dar, der eine sofortige AbklĂ€rung und Behandlung in einer urologischen Abteilung eines Krankenhauses erfordert. Die Ursachen fĂŒr Priapismus sind vielfĂ€ltig. Dazu zĂ€hlen die Einnahme bestimmter Medikamente (wie Psychopharmaka oder Potenzmittel), der Konsum von Drogen (z. B. Kokain), Erkrankungen der roten Blutkörperchen (wie SichelzellanĂ€mie), Tumorerkrankungen oder Verletzungen im Genitalbereich. In vielen FĂ€llen bleibt jedoch die genaue Ursache unbekannt.
Es gibt zwei Hauptformen des Priapismus, die sich durch unterschiedliche Mechanismen und BehandlungsansĂ€tze unterscheiden. Zur Unterscheidung wird unter lokaler BetĂ€ubung eine Hohlnadel in den Schwellkörper eingefĂŒhrt, um Blutproben zu entnehmen. Dabei kann das gestaute Blut auch direkt abgelassen werden, was bereits eine Behandlungsmöglichkeit darstellt. Falls erforderlich, werden die Schwellkörper zusĂ€tzlich mit Kochsalzlösung oder Medikamenten gespĂŒlt, um das Abschwellen des Penis zu fördern. Wenn diese MaĂnahmen nicht ausreichen, wird ein operativer Eingriff in Vollnarkose notwendig. Dabei wird eine Verbindung zwischen der Eichel und den Schwellkörpern geschaffen, um den Blutabfluss aus dem Penis zu ermöglichen. Die zweite Form des Priapismus bildet sich hĂ€ufig von selbst zurĂŒck. UnterstĂŒtzende MaĂnahmen wie KĂŒhlung oder DruckausĂŒbung auf den Penis können den RĂŒckgang der Erektion fördern. Nur selten ist hier eine Operation erforderlich. Eine frĂŒhzeitige medizinische Intervention ist essenziell, um SchĂ€den am Schwellkörpergewebe zu vermeiden und die langfristige Funktion des Penis zu erhalten.
Sexuell ĂŒbertragbare Krankheiten (STI) treten zunehmend hĂ€ufiger auf. Sie werden interdisziplinĂ€r von Urolog*innen und Dermatolog*innen behandelt.
Ursache
Geschlechtskrankheiten werden im Rahmen von ungeschĂŒtztem Geschlechtsverkehr ĂŒber die SchleimhĂ€ute ĂŒbertragen. Frauen und MĂ€nner mit hĂ€ufig wechselnden Sexualpartner*innen sind besonders gefĂ€hrdet. Zu den hĂ€ufigsten Geschlechtskrankheiten gehören: Chlamydien, Genitalwarzen (hervorgerufen durch HPV), Herpes genitalis, Tripper, HIV-Infektion/AIDS und Syphilis.
Symptome
Ausfluss, BlĂ€schen, GeschwĂŒre an den Geschlechtsorganen, Hodenschmerzen, Unterleibsschmerzen und/oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr treten oft spĂ€t, manchmal gar nicht auf. In der Folge drohen Unfruchtbarkeit oder chronische Erkrankungen, die unbehandelt zu FolgeschĂ€den fĂŒhren können
Vorbeugung
Safer-Sex: Kondome verringern das Risiko einer Ansteckung. Sexualkontakte mit unbekannten Partner*innen sollten ausnahmslos geschĂŒtzt erfolgen.
Lassen Sie sich untersuchen, wenn es zu ungeschĂŒtztem Geschlechtsverkehr gekommen ist.
MĂ€dchen und Jungen können sich mit der Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) vor Genitalwarzen und HPV-bedingten Krebserkrankungen schĂŒtzen. Die HPV-Impfung ist fĂŒr MĂ€dchen und Jungen zwischen 9 und 17 Jahren empfohlen.
WeiterfĂŒhrende Informationen
Unsere Spezialsprechstunden
Wir sind fĂŒr Sie da
Auenbruggerplatz 5/6, 8036 Graz
Mo.âDo.: 07:00â15:00 Uhr
Terminvergabe:
Mo.âDo.: 13:00â15:00 Uhr
Telefon: +43 316 385-82222
oder +43 316 385-82442
Fax.: +43 316 385-13309
Mo.: 08:00â10:30 Uhr
Do.: 11:00â13:30 Uhr
Mo.: 09:00â13:00 Uhr
Mo.âFr.: 08:00â11:30 Uhr
Mi.: 09:00â13:00 Uhr
Do.: 08:00â13:00 Uhr
Fr.: 08:00â11:00 Uhr
Fr.: 11:00â13:00 Uhr
nach telefonischer Vereinbarung
Kontinenz- und Beckenbodenzentrum
Inkontinenz und andere Erkrankungen des Beckenbodens sind hĂ€ufig und können Menschen aller Altersgruppen betreffen. Kinder und Jugendliche können aus verschiedensten GrĂŒnden an Blasen- und Darmfunktionsstörungen leiden, was fĂŒr die Betroffenen und die Familien eine groĂe Belastung mit sich bringt. Bei Frauen verliert der Beckenboden nach Schwangerschaft und Geburt oft an StabilitĂ€t.
Bei MĂ€nnern können Prostataerkrankungen hĂ€ufig Ursache fĂŒr verschiedene Probleme im unteren Harntrakt sein. Hormonschwankungen und das Alter können ebenso Störungen verursachen wie neurologische Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose, Parkinson) oder Diabetes. Inkontinenz beeintrĂ€chtigt die LebensqualitĂ€t, SexualitĂ€t und ErwerbsfĂ€higkeit der Betroffenen und verursacht oft RĂŒckzug, Depression und soziale Isolation.
Die Aufgabe des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums am LKH-Univ. Klinikum Graz ist es, nach der fachĂ€rztlichen Ăberweisung bei den Betroffenen die Ursache fĂŒr die Störung der Blasen-, Darm- oder Beckenfunktion herauszufinden. Um eine möglichst frĂŒhe AbklĂ€rung, fachgerechte Diagnostik und optimale Therapie anbieten zu können, arbeitet ein fĂ€cherĂŒbergreifendes Team von FachĂ€rzt*innen, spezialisierten Therapeut*innen und Pflegepersonen im Zentrum eng zusammen. Ihnen stehen die Teams der UniversitĂ€tskliniken fĂŒr Urologie, fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe, fĂŒr Chirurgie sowie fĂŒr Kinder- und Jugendchirurgie in enger Zusammenarbeit mit Kollegen aus den Bereichen Radiologie, Neurologie und Psychiatrie sowie Gastroenterologie/Innere Medizin zur VerfĂŒgung.
Urodynamische Ambulanz
Die Urodynamik befasst sich mit der AbklĂ€rung von neurogenen und nicht neurogenen Harnblasenspeicherstörungen (Harninkontinenz) und Harnblasenentleerungsstörungen (Harnverhalt, Restharn) bei Frau, Mann und Kind. FĂŒr Kinder wird nach telefonischer Voranmeldung eine eigene Kindersprechstunde angeboten. Die urodynamische Ambulanz wendet sich speziell an Patient*innen, die mehr oder weniger hĂ€ufig oder nur in bestimmten Situationen den Harn nicht halten können, also unter Harninkontinenz leiden sowie an Patient*innen, die an einer Blasenentleerungsstörung leiden.
Die Harninkontinenz ist ein weitverbreitetes Leiden, wovon in Ăsterreich 850.000 Frauen und 150.000 MĂ€nner aller Altersstufen betroffen sind. Etwa 50.000 bis 60.000 Kinder sind BettnĂ€sser oder leiden an einer kindlichen Dranginkontinenz.
Ursachen fĂŒr ungewollten Harnverlust
- Mangelhafter Verschlussapparat (Belastungsinkontinenz)
- Ăberaktive oder ĂŒberempfindliche Blasenmuskel (Harndrangsymptomatik mit/ohne Dranginkontinenz; Ăberaktive Blase)
- Schwache oder unempfindliche Blasenmuskel (chronische Harnretention mit/ohne Harninkontinenz â Ăberlaufinkontinenz)
- Neurogene Harninkontinenz bedingt durch unterschiedliche neurogene Erkrankungen
- Kontinuierliche Harninkontinenz (extraurethrale Inkontinenz) bedingt durch angeborene Fehlbildungen oder erworbene Fisteln
Die hÀufigsten Harninkontinenzformen sind die Belastungsinkontinenz und die Dranginkontinenz. Bei etwa einem Viertel der Betroffenen liegt eine Kombination aus beiden vor, dies wird als Mischinkontinenz bezeichnet.
Das Syndrom der Ăberaktiven Blase (ĂAB) ist eine rein klinische Verdachtsdiagnose und beinhaltet folgende Symptome:
- Befehlhafter (imperativer) Harndrang, welcher zum Harnlassen zwingt
- HĂ€ufiges Harnlassen (Pollakisurie, 8 oder mehr Miktionen/Tag)
- NĂ€chtliches Harnlassen (Nykturie)
- Dranginkontinenz (in ca. 25% der FĂ€lle)
Wir sind fĂŒr Sie da
Auenbruggerplatz 5/6, 8036 Graz
Mo.âDo.: 07:00â15:00 Uhr
Terminvergabe:
Mo.âDo.: 13:00â15:00 Uhr
Telefon: +43 316 385-82222
oder +43 316 385-82442
Fax.: +43 316 385-13309
Kliniksozialarbeit
âZielgruppe der Kliniksozialarbeit sind Patient*innen, deren teils komplikationsreiche, akute und chronische Erkrankungen oder Verletzungen bleibende EinschrĂ€nkungen, tiefgreifende soziale Konsequenzen und Belastungen fĂŒr sie und ihre Angehörigen zur Folge haben. Aufgrund dessen bedarf es professioneller Sozialarbeit, die in weiterer Folge die Lebenswelt der Betroffenen stabilisiert.
Wenn Sie eine Beratung durch eine/einen Sozialarbeiter*in wĂŒnschen, teilen Sie dies bitte Ihrer/Ihrem zustĂ€ndigen Ărzt*in bzw. dem Pflegepersonal mit oder wenden Sie sich gleich direkt an die fĂŒr Sie zustĂ€ndige Kontaktperson.
Unterlagen fĂŒr den stationĂ€ren Aufnahmetermin
Neben Ihrer E-Card und einem Lichtbildausweis bringen Sie bitte folgende Unterlagen mit:
- Alle aktuellen Befunde
- Polizzennummer (bei Vorliegen einer Zusatzversicherung)
- Ăberweisungsschein bzw. Antrag auf Anstaltspflege von Ihrem Urologen/Ihrer Urologin
Sollten Sie blutverdĂŒnnende Medikamente (Aspirin, ThromboASS, Marcoumar, Plavix) einnehmen, so sind diese zehn Tage vor der Aufnahme in Absprache mit der/dem HausĂ€rzt*in abzusetzen. Sie erhalten ein ErsatzprĂ€parat.
Um Ihr anÀsthesiologisches Risiko bei einer Operation in Narkose abschÀtzen zu können, ist eine prÀoperative Narkoseuntersuchung (PNU) notwendig.
Zu diesem Termin bringen Sie neben E-Card und Lichtbildausweis bitte folgende Unterlagen mit:
- AusgefĂŒllten AnĂ€sthesiefragebogen
- AusgefĂŒllte Medikamentenliste
- Falls vorhanden: Allergiepass, AnÀsthesiepass, Blutgerinnungspass und Herzschrittmacherausweis
Die notwendigen Formulare schicken wir Ihnen mit der TerminbestÀtigung zu.