Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie

Über uns

"Jedes Kind ist etwas ganz Besonderes"

Unser Leitbild

Die Kinder- und Jugendchirurgie ist auf die Behandlung und Bedürfnisse von Kindern in jedem Alter spezialisiert.

Unser Behandlungsspektrum umfasst neben der Notfallversorgung aller akuten Krankheitsbilder auch die Neugeborenenchirurgie, die Kindertraumatologie, die Kinderurologie, die viszeral- und thoraxchirurgischen Eingriffe bis zum 18. Lebensjahr. Zudem sind wir auf die Entfernung von soliden Tumoren im Kindesalter spezialisiert.

Unser Behandlungsspektrum

Die allgemeine Kinderchirurgie umfasst ein großes Spektrum an operativen Eingriffen für folgende Erkrankungen: 

  • Bauchwandhernie (supraumbilicale und epigastrische Hernie)
  • Haut- und Unterhautveränderungen (Lipom, Naevi, Fibrome, etc)
  • Hodenhochstand
  • Laterale und mediale Halsfisteln/-zysten
  • Leistenhernie
  • Nabelhernie
  • Phimose
  • Sinus pilonidalis
  • Unguis incarnatus
  • Verkürztes Zungenbändchen
  • Warzen

Alle Patient*innen mit diesen Erkrankungen werden von uns im Rahmen von tages- oder auch wochenklinischen Eingriffen operativ versorgt. Vorab werden die Kinder und Jugendlichen in unserer Allgemeinen kinderchirurgischen Ambulanz untersucht und die jeweilige Operation geplant.

Die Betreuung von Früh- und Neugeborenen mit chirurgischen Erkrankungen ist eine besonders sensible Aufgabe und erfordert größte Verantwortung. Einige der Fehlbildungen können bereits während der Schwangerschaft festgestellt werden. In solchen Fällen beraten wir besorgte Eltern gerne auch schon im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen. Aber auch die Geburt und die ersten Lebenstage erfordern eine enge und interdisziplinäre Teamarbeit, sodass wir mit den Kolleg*innen der Klinischen Abteilung für Geburtshilfe und der Klinischen Abteilung für Neonatologie die optimale Behandlung für Ihr Kind absprechen und durchführen.

Beispiele für chirurgische Erkrankungen bei Früh- und Neugeborenen sind:

  • Fehlbildungen im Brustraum (Ösophagusatresie, Zwerchfellhernie, Lungenanomalien)
  • Fehlbildungen im Bauchraum (Darmatresien, Lageanomalien)
  • Tumoren (Steißbeinteratom)
  • Darmentzündungen (nekrotisierende Enterokolitis)
  • Bauchwanddefekte (Omphalocele, Laparoschisis)

Für Informationen wenden Sie sich bitte an unsere allgemeine Ambulanz

In unserer Klinik werden im Rahmen der Fuß- und Handchirurgie überzählige Finger und Zehen (Polydaktylie), häutige Verwachsungen (Syndaktylien), teilweise oder komplettes Fehlen von Fingern oder Fingergliedern (Hypo- und Aplasien) sowie Fehlstellungen von Fingern und Zehen behandelt. Des Weiteren werden Patient*innen nach Handverletzungen, bei denen Streck- und Beugesehnen, Nerven sowie Haut- und Weichteile betroffen sind, aber auch Knochenbrüche behandelt.

Verletzungen und Fehlbildungen im Bereich von Hand und Fuß erfordern oft eine langfristige Betreuung und enge Zusammenarbeit zwischen Patient*innen bzw. Eltern. Im Zentrum der Therapie steht zwar die Wiederherstellung der Funktionalität, allerdings sind unsere Expert*innen auch bestrebt, den ästhetischen Aspekt nicht außer Acht zu lassen.

Die Kolleg*innen in unserer speziellen Hand- und Fußambulanz erarbeiten für jede Patientin und jeden Patienten einen individuellen (Langzeit-)Betreuungsplan.

Die Kindertraumatologie beinhaltet ein äußerst umfangreiches, medizinisches Behandlungsspektrum, bei dem das wachsende Skelett im Fokus steht. Sehr häufig befinden sich Knochenbrüche und Bandverletzungen im Bereich der empfindlichen Wachstumsfugen. Daher ist die Behandlung derartiger Verletzungen immer vom Alter der Patient*innen sowie der exakten Lokalisation der Verletzung abhängig. Um eine folgenlose Ausheilung ohne Komplikationen zu ermöglichen, können sowohl operative als auch konservative Verfahren zum Einsatz kommen. Da derartige Verletzungen häufig sehr schwer sein können, sind Sekundäreingriffe oder auch Korrekturverfahren nicht immer vvermeidbar. Auch hier bietet unsere Klinik die erforderlichen Verfahren altersgerecht vom Säugling bis zu Patient*innen mit abgeschlossenem Wachstum an.

Ebenso beinhaltet das Spektrum der Behandlung die Korrektur von angeborenen Fehlbildungen. Die Nachbehandlung findet routinemäßig bis zur völligen Wiederherstellung bzw. Wachstumsabschluss statt. Physio- und Ergotherapie kann poststationär ambulant angeboten werden.

All unsere Patient*innen werden in unserer speziellen Traumaambulanz betreut und auf ihrem Genesungsweg begleitet.

Folgende Behandlungen werden bei uns angeboten:

  • Akutbehandlung schwer- und schwerstverletzter Kinder und Jugendlicher
  • Behandlung von PatientInnen mit komplexen Mehrfachverletzungen
  • Koordination weiterführender interdisziplinärer Betreuung
  • Konservative Frakturbehandlung
  • Endoskopische/Arthroskopische Operationsverfahren mit geringer Narbenbildung
  • Innere Stabilisierung von Frakturen mit Federnägel, Marknägel, Schrauben, Platten, Bohrdrähten und Drahtschlingen.
  • Stabilisierung von Frakturen mit äußeren Spannern (Fixateur extern)
  • Weichteileingriffe an den Gelenken zur Beweglichkeitsverbesserung

An unserer Klinik kann eine Vielzahl an Erkrankungen behandelt werden, die den urologischen Bereich betreffen. Dabei sind Diagnostik und Therapie wieder dem jeweiligen Alter der Patient*innen angepasst. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen werden in unserer kinderurologischen Spezialambulanz betreut.

Die medizinische, kinderurologische Versorgung umfasst folgende Bereiche:

  • Phimose (Vorhautverengung), Vorhautbeschneidung (Tagesklinik)
  • Hodenhochstand (Tages- oder Wochenklinik)
  • Varicocele (Ausweitung der Samenstrangvenen), (Sklerosierung oder laparoskopische OP)
  • Vesico-ureteraler Reflux (Harnrückfluss zur Niere), Endoskopische Therarpie, Anti-Reflux-Plastik
  • Angeborene Hydronephrose (Ausweitung des Nierenbeckens), Ureterabgangsstenose (Verengung zwischen Nierenbecken und Harnleiter)
  • Angeborene Kindliche Nierentumoren (Wilmstumor)
  • Angeborene Fehlbildung der Harnröhre (Hypospadie)
  • Fehlbildung des Genitales (Intersex, AGS)
  • Spaltbildung am Rückenmark (Myelomeningocele, MMC)

Durch eine hervorragende interdisziplinäre Kooperation mit den Spezialambulanzen für Nephrologie und Endokrinologie, Diabetes und Adoleszentenmedizin der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde sowie der Klinischen Abteilung für Kinderradiologie, der Sektion Kinderorthopädie (bei MMC-Patienten) der Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie und der Univ.-Klinik für Neurochirurgie können wir eine umfassende Diagnostik und Verlaufskontrolle auch ambulant anbieten.

Ein besonderes Anliegen ist uns außerdem, Kinder und Jugendliche mit angeborener Fehlbildung des Rückenmarks (Myelomeningocele, MMC) und deren Eltern langfristig durch ihre vielfältigen Probleme zu geleiten. In unserer Funktionsdiagnostik werden hochgradige Fehlbildungen auch nach der Korrektur durch ein interdisziplinäres Team betreut.

Durch plastisch-rekonstruktive chirurgische Eingriffe können äußerlich störenden Fehlbildungen korrigiert werden. Die Betreuung von betroffenen Kindern und Jugendlichen ist eine besonders sensible Aufgabe und erfordert daher auch eine optimale Beratung von besorgten Eltern, welche wir gerne durchführen.

Gefäßfehlbildungen, auch vaskuläre Malformationen genannt, sind angeborene Gefäßfehlanlagen, die sich niemals zurückbilden, sondern mit dem Kind mitwachsen und sich früher oder später durch Schmerzen oder Schwellungen bemerkbar machen. Dabei können diese Gefäßfehlbildungen leicht mit Blutschwämmen verwechselt werden, insbesondere, wenn es sich um eine umschriebene Anhäufung von Blutgefäßen handelt. Diese Verwechslung kann unter Umständen zu einer falschen, unnötigen oder unzureichenden Therapie führen.

In unserer speziellen Gefäßambulanz gewährleisten unsere Spezialist*innen die bestmögliche Versorgung der betroffenen Patient*innen.

Plastisch-rekonstrukive Chirurgie kommt bei folgende Fehlbildungen zum Einsatz:

  • Fehlbildungen der Blut- oder Lymphgefäße (diese können überall im Körper auftreten)
  • Blutschwämme (können ebenfalls an unterschiedlichsten Körperstellen auftreten)
  • Weichteiltumore (Dermoidzysten, Lipome, Hauttumore)
  • Brustkorbdeformitäten (Trichterbrust, Kielbrust)
  • Gynäkomastie
  • Abstehende Ohren

Die Operationen bei Kindern und Jugendlichen können bei Fehlbildungen der Lunge oder der Brustwand notwendig sein. Hierzu verfügt unser Team über spezielle Operationstechniken, insbesondere auch mittels minimal invasiver Zugangswege (Thorakoskopie) und große Erfahrungen. Vorteile für die Kinder sind hier üblicherweise weniger Schmerzen, eine schnellere Genesung und eine frühstmögliche Entlassung nach Hause.

Erkrankungen für thoraxchirurgische Eingriffe sind beispielsweise:

  • Lungenfehlbildungen (Zystisch adenomatoide Malformation, Sequester, lobäres Emphysem)
  • Entzündungen (Empyem)
  • Lungenmetastasen
  • Brustwandfehlbildungen (Trichterbrust, Kielbrust)

Für Informationen zur Patient*innenbetreuung wenden Sie sich bitte an unsere Thorax- und Viszeralchirurgie/ Spezialambulanz „Gutes LeBeN“. 

Bei Kindern und Jugendlichen können solide Tumoren im Brust- und Bauchraum auftreten. Diese müssen nicht zwangsläufig bösartig sein. In jedem Fall erfordert die Behandlung eine sorgfältige Aufarbeitung durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit unserer Klinik mit (u. a.) der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Hämato-Onkologie. Je nach Erkrankung und Therapieempfehlung bieten wir heute im Kinderzentrum modernste Operationsmethoden und vielfältige chirurgische Erfahrungen an.

Kinderchirurgische Beispiele sind:

  • Lebertumoren (Hepatoblastom)
  • Nierentumoren (Nephroblastom)
  • Nebennierentumoren (Neuroblastom)
  • Metastasenchirurgie (z. B. Lunge)

Für Informationen zur Patient*innenbetreuung wenden Sie sich bitte an unsere Spezialambulanz "Gutes LeBeN"

Wenn Ihr Kind ein akute Verletzung, akute Schmerzen oder andere akute chirurgische Probleme hat, so kommen Sie bitte zeitnah in unsere kinderchirurgische Notfallambulanz.

Unser hochprofessionelles, multidisziplinäres Team aus Ärzt*innen und Pflegepersonen ist rund um die Uhr für Sie da.

Hier alle Details zur Notfallambulanz.

Sofort nach der Ankunft wird Ihr Kind von unserem speziell ausgebildeten Notfall-Team nach dem weltweit gültigen, standardisierten Manchester-Triage-System (MTS) eingeschätzt und von unseren Mitarbeiter*innen fachkompetent behandelt. Dazu verfügen wir über zwei Schockräume, zwei Gipszimmer, einen eigenen Bereich für Ultraschalluntersuchungen und sind somit für alle Fälle bestens gerüstet. Gleichzeitig arbeiten wir mit Fachkolleg*innen anderer medizinischer Fachdisziplinen eng zusammen.

Unser Kindertraumazentrum ist von der DGU (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie) zertifiziert und bietet auch im Fall einer schweren Verletzung die optimale Versorgung.

     

Sollte eine Operation nötig sein, so ist uns ein möglichst schonender Zugang wichtig. Deswegen bieten wir, wo immer es sinnvoll ist, minimal invasive Verfahren (Laparoskopie) an.

Als Vorteile für die Kinder und Jugendlichen erkennen wir üblicherweise weniger Schmerzen, eine schnellere Genesung und eine frühstmögliche Entlassung nach Hause.

     

Viszeralchirurgie umfasst folgende Themengebiete:

  • Bauchwand und Leistenkanal
  • Speiseröhre, Magen (Pylorusstenose, Engstellen am Ösophagus)
  • Dünn- und Dickdarm, Anus (Obstipation, Fehlbildungen, Kurzdarmsyndrom)
  • Leber, Gallenwege und Milz (Gallensteinleiden, Atresie der Gallenwege)
  • Endokrine Drüsen (Schildrüsenerkrankungen, Bauchspeicheldrüse)
  • Kolondurchzug bei Morbus Hirschsprung

Für Informationen zur Patient*innenbetreuung wenden Sie sich bitte an unsere Spezialambulanz "Gutes LeBeN"

Auszeichnungen und Ausbildung

Unser Ziel ist es, allen Familien eine möglichst schonende Kinderchirurgie, sichere Behandlungspfade und eine kindgerechte Umgebung zu garantieren. Dafür haben wir spezialisierte Teams mit herausragenden Expert*innen, die national und international vernetzt sind. Auch die Fachärzt*innenausbildung folgt höchsten Qualitätsansprüchen.

Leuchttürme unserer Kompetenz sind:

  • Expertisezentrum Typ B für Intestinale Kongenitale Anomalien (ICA)
  • Expertisezentrum Typ B für Gefäßanomalien im Kindesalter
  • Zertifizierung durch DGU (Deutsche Gesellschaft Unfallchirurgie) als Kindertraumatologisches Referenzzentrum
  • Assoziiertes Nationales Zentrum am Europäischen Referenznetzwerk (ERN) für Intestinal Congenital Malformationen (ERNICA)
  • Assoziiertes Nationales Zentrum am Europäischen Referenznetzwerk (ERN) für Vasculäre Malformationen (VASCERN)
  • Rezertifizierung als europäisches Ausbildungskrankenhaus für Kinder- und Jugendchirurgie
  • Kooperationspartner im Weiterbildungszentrum für pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung, zertifiziert durch die Gesellschaft Pädiatrische Gastroenterologie (GPGE)
  • Kooperationspartner im zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des LKH-Univ. Klinikum Graz
  • Assoziiert mit dem Verein „Große schützen Kleine“, Österreichisches Komitee für Unfallverhütung im Kindesalter und dem Forschungszentrum für Kinderunfälle

Anerkannt als Expertisezentrum für Intestinale Kongenitale Anomalien (ICA) und Gefäßanomalien im Kindesalter

Seltene Erkrankungen, zu denen auch viele angeborene Fehlbildungen in der Kinderchirurgie zählen, werden in Österreich mit dem Nationalen Aktionsplan für seltene Erkrankungen (NAP.se) besonders beachtet. Ziel ist es, den Betroffenen und ihren Familien eine bessere Versorgung zu ermöglichen, indem für bestimmte Themenschwerpunkte entsprechende Expertisezentren ausgewählt werden, die als überregionale Anlaufstellen für Patient*innen mit seltenen Erkrankungen dienen.

Nach einem mehrjährigen Designationsprozess wurde unsere Klinik nun vom Bundesministerium als Expertisezentrum (Typ-B-Zentrum) für Intestinale Kongenitale Anomalien (ICA) und Expertisezentrum (Typ B-Zentrum) für Gefäßanomalien im Kindesalter anerkannt. "Damit sind wir das erste Expertisezentrum (Typ-B) für diese beiden Fachgebiete in Österreich, das Kindern mit angeborenen Störungen der Lunge, des Zwerchfells, der Speiseröhre und des Magendarmtrakts und auch seltenen Gefäßfehlbildungen überregional eine spezialisierte Behandlung anbieten kann" sagt Univ.-Prof. Dr. Holger Till, Vorstand der Klinik.

Weitere Zertifizierungen

Jahresberichte