UniversitÀres Herzzentrum Graz

Unsere Leistungen

Der Schwerpunkt des Cardiac Device Implantation Center (CDIC) am UniversitĂ€ren Herzzentrum Graz liegt in der Implantation von Herzschrittmachern, Devices zur kardialen Resynchronisationstherapie (CRT) und Implantierten Kardioverter-Defibrillatoren (ICDs). Herzschrittmacher und ICDs sind entsprechend der nationalen und internationalen Leitlinien bei langsamen und/oder schnellen Herzrhythmusstörungen bzw. zur Vermeidung des plötzlichen Herztodes indiziert. Ein wesentlicher Teil davon sind Implantate mit kardialer Resynchronisationsfunktion (CRTs). Diese Aggregate kommen insbesondere bei Patient*innen mit asynchroner linksventrikulĂ€rer Kontraktion aufgrund eines Blockbildes (meist: kompletter Linksschenkelblock) und einer eingeschrĂ€nkten linksventrikulĂ€ren Funktion in Betracht.

Die Implantation von ICDs wird an unserer Abteilung mit hoher Expertise durchgefĂŒhrt. Bei ausgewĂ€hlten Patient*innen, z. B. bei anatomischen Besonderheiten (wie etwa angeborene Herzfehler) oder nach vorausgegangenen Aggregatinfektionen, kann statt eines transvenösen Systems ein komplett subkutanes Defibrillatorsystem implantiert werden. Des weiteren implantieren wir auch sogenannte His-Bundle-Schrittmachersysteme, die eine möglichst physiologische Arbeit des Herzschrittmachers ermöglichen sollen. FĂŒr dieses innovative Verfahren ist unser Hybrid-OP u. a. mit einem dreidimensionalen Mapping-System ausgestattet, das die noch prĂ€zisere Steuerung der Sonden im Herzen und eine Minimierung der Röntgenstrahlung ermöglicht. Neben konventionellen, transvenösen Schrittmacher-Implantationen werden auch sondenlose Herzschrittmacher implantiert. Weiters fĂŒhren wir auch Extraktionen von Schrittmachersonden mittels Laser- und Extraktionsdevices durch.

SĂ€mtliche Device-Implantationen werden in enger Zusammenarbeit zwischen einem international ausgebildeten Ärzt*iinnenteam und einem spezialisierten Team aus dem Bereich Pflege- und Assistenzpersonal durchgefĂŒhrt. Wir nehmen an vielen akademischen und internationalen Studien teil und kooperieren eng mit lokalen, nationalen und internationalen Partnern. Somit haben wir stĂ€ndigen Zugang zu den neuesten Technologien auf dem Gebiet der Device-Implantation. Als Nachweis unserer hervorragenden QualitĂ€t wurden wir durch die European Heart Rhythm Association (EHRA) als internationales Referenz- und Ausbildungszentrum zertifiziert.

Neben den klassischen konservativen, interventionellen, offenen und minimalinvasiven operativen Verfahren bieten wir unseren Patient*innen modernste und innovative Verfahren zur Therapie von allen vier Herzklappenfehlern und degenerativen oder voroperierten Herzklappenerkrankungen an. Jede/r Patient*in wird in der Vitien-Ambulanz gescreent und individuell im interdisziplinĂ€ren Heart Team mit einer Zuschaltung der internen oder externen Zuweiser besprochen, um so fĂŒr jede/n Patient*in das optimale Therapieverfahren auszuwĂ€hlen und eine Transparenz der Entscheidungsfindung zu gewĂ€hrleisten. Gemeinsam tragen wir dafĂŒr Sorge, dass unsere Patient*innen die höchste VersorgungsqualitĂ€t nach den neuesten Behandlungsstandards erhalten. Wir behandeln unsere Patient*innen fĂ€cherĂŒbergreifend in unseren hochmodernen Hybrid-OperationssĂ€len. Die Eingriffe werden unter Einsatz modernster Röntgentechnik (inkl. digitaler Device-Planung, Image Fusion und Navigationssystemen) und 3D-Echokardiographie durchgefĂŒhrt. Kardiolog*innen, Herzchirurg*innen, Kinderkardiolog*innen und Kardio-AnĂ€sthesist*innen fĂŒhren dabei gemeinsam oder eng aufeinander abgestimmt interventionelle Eingriffe durch. Diese oftmals simultane Versorgung von Herzerkrankungen spart wertvolle Zeit und kann bei kritisch kranken Patient*innen entscheidend sein.

Ein Auszug aus unserem Leistungsspektrum:

  • KathetergestĂŒtzte Aortenklappenimplantation (TAVI) bei Aortenklappenstenose mit allen Zugangswegen
  • Edge-to-Edge-Repair bei Mitralinsuffizienz (Mitra-ClipÂź, PASCALÂź)
  • Katheterbasierte Mitralanuloplastie bei Mitraklappenlinsuffizienz (CarillonÂź)
  • Mitralklappenspregung bei Mitralklappenstenose
  • Valve-in-Valve Prozeduren bei degenerierten biologischen Herzklappenprothesen
  • Verschluss von paravalvulĂ€ren Lecks
  • Edge-to-Edge Repair der Trikuspidalklappe bei Trikuspidalinsuffizienz (TriClipÂź, PascalÂź)
  • Katheterbasierte Korrektur von Defekten der HerzscheidewĂ€nde („Schirmchenverschluss“ von PFO, ASD u. VSD)
  • Katheterbasierter Vorhofohrverschluss (LAAC) bei Vorhofflimmern

Die Herzinsuffizienz stellt die gemeinsame Endstrecke vieler kardiovaskulÀrer Erkrankungen dar und ist somit eine sehr hÀufige und schwerwiegende Erkrankung. Das UniversitÀre Herzzentrum Graz ermöglicht eine umfassende und interdisziplinÀre Betreuung dieser Patient*Innen im stationÀren, ambulanten und telemedizinischen Bereich.

Herzinsuffizienzambulanz: Hier werden Patient*innen mit schwerer chronischer Herzinsuffizienz unterschiedlicher Genese betreut. Insbesondere Patient*innen, welche weiterfĂŒhrende diagnostische oder therapeutische Maßnahmen benötigen. Auch Patient*innen mit entzĂŒndlichen Herzerkrankungen und kardioonkologischen Erkrankungen werden hier gesehen. Spezielle Erkrankungen wie die hypertrophe Kardiomyopathie werden in einer Spezialambulanz der Klinischen Abteilung fĂŒr Kardiologie betreut.

Ambulanzen fĂŒr fortgeschrittene Herzinsuffizienz – Ventricular Assist Device (VAD) / Herztransplantation (HTx): Patient*innen nach Implantation eines HerzunterstĂŒtzungssystems (LVAD/BIVAD) sowie solche nach erfolgter Herztransplantation werden interdisziplinĂ€r nachversorgt. Beide Programme werden derzeit in Kooperation mit dem AKH der Medizinischen UniversitĂ€t Wien betrieben.

Die Zuweisung an Spezialambulanzen erfolgt in der Regel ĂŒber niedergelassene FachĂ€rzt*innen fĂŒr Innere Medizin oder andere Krankenanstalten mit schlĂŒssigen Vorbefunden, insbesondere vorhandener Echokardiographie und invasiver oder nicht-invasiver AbklĂ€rung (Coronar CT) einer Koronaren Herzkrankheit bei unklarer Ätiologie einer CMP mit reduzierter Ejektionsfraktion. Die Betreuung von stabilen Patient*innen mit chronischer Herzinsuffizienz erfolgt primĂ€r durch niedergelassene FachĂ€rzt*Innen, sofern nicht spezielle GrĂŒnde fĂŒr eine Betreuung an der Univ.-Klinik vorliegen. Im stationĂ€ren Bereich erfolgt u.a. die Behandlung von Patient*innen mit akuter Herzinsuffizienz sowie Evaluationsuntersuchungen vor Herztransplantation oder VAD Implantation. Die angebotenen diagnostischen Maßnahmen reichen von kardiologischen Standarduntersuchungen wie Echokardiographie, Elektrokardiographie (EKG), Koronarangiographie ĂŒber kardiogenetische AbklĂ€rungen, kardiale Magnetresonanztomographie, Spiroergometrie bis hin zu links- und rechtsventrikulĂ€ren Endomyokardbiopsien.

Durch die Teilnahme an klinischen pharmakologischen oder interventionellen Studien können wir unseren Patient*innen oftmals neuartige Therapiemöglichkeiten anbieten. Ausserdem nimmt das Herzinsuffizienzprogramm des UHZG an der telemedizinischen Betreuung von Patient*innen im Rahmen von HerzMobil Steiermark teil.

Erwachsene mit angeboren Herzfehlern (EMAH) werden im UHZG interdisziplinĂ€r behandelt. Das betrifft z. B. Patient*innen mit voroperierten Fallot-Tetralogien, Transposition der großen Arterien oder univentrikulĂ€ren Herzen. Hierzu gibt es eine entsprechende EMAH-Ambulanz, die sich im GebĂ€ude der Kinderklinik (Auenbruggerplatz 34) befindet. Dort werden Patient*innen von einem interdisziplinĂ€ren Team bestehend aus FachĂ€rzt*innen der Erwachsenenkardiologie und pĂ€diatrischen Kardiologie mit interdisziplinĂ€ren Konferenzen mit unseren Kinderherzchirurg*innen betreut. NĂ€here Informationen dazu finden Sie auf der Internetseite der Univ.-Klinik fĂŒr Kinder- und Jugendheilkunde

Das breite Spektrum der ĂŒbrigen Leistungen in der Herzmedizin wird direkt ĂŒber die Spezialabteilungen abgedeckt.