UniversitÀres CCC-Subzentrum Brust
Univ.-Prof. PD Dr. Florentia Peintinger
Brustkrebs zĂ€hlt zu den hĂ€ufigsten Krebsarten weltweit. Eine mögliche bösartige Erkrankung der Brust löst Ăngste aus, aber je frĂŒher ein Tumor entdeckt und behandelt wird, desto gröĂer sind die Heilungschancen.
Das Brustzentrum ist eine Einrichtung des UniversitĂ€ren Comprehensive Cancer Centers (UCCC) unter der Leitung von Frau Univ.-Prof. Dr. Florentia Peintinger, an der Patient*innen mit (Verdacht auf) Brustkrebs von Spezialist*innen der Fachbereiche Chirurgie, GynĂ€kologie, internistische Onkologie, Pathologie, Radiologie und Nuklearmedizin, Strahlentherapie-Radioonkologie sowie Humangenetik, Pflege, Kliniksozialarbeit, Psychologie und Physiotherapie nach höchstmöglichem Standard betreut werden. Dieses Spezialist*innen-Team arbeitet gemeinsam mit jeder*m Patient*in einen optimalen, personalisierten Therapieplan aus. Das gesamte Spektrum von FrĂŒherkennung, Diagnostik, umfassender Therapie bis hin zur Nachsorge wird hier abgedeckt.
Alle aktuellen Informationen fĂŒr unsere Patient*innen
- Klinische Abteilung fĂŒr Allgemein-, Viszeral- & Transplantationschirurgie
- Klinische Abteilung fĂŒr Plastische, Ăsthetische und Rekonstruktive Chirurgie
- Klinische Abteilung fĂŒr GynĂ€kologie
- Klinische Abteilung fĂŒr Onkologie
- Klinische Abteilung fĂŒr Allgemeine Radiologische Diagnostik
- Klinische Abteilung fĂŒr Nuklearmedizin
- Univ.-Klinik fĂŒr Strahlentherapie-Radioonkologie
- Diagnostik & Forschungs- (D&F) Institut fĂŒr Pathologie
- Diagnostik & Forschungs- (D&F) Institut fĂŒr Humangenetik
- Institut fĂŒr Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation
- Physiotherapie
- Seelsorge
- Univ.-Klinik fĂŒr Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin
- Laboreinrichtungen des LKH-Univ. Klinikum Graz (KIMCL-Zentrallabor)
- Ambulanz fĂŒr Infektionskrankheiten der Univ.-Klinik fĂŒr Innere Medizin (Sektion Infektiologie und Tropenmedizin)
- Univ.-Klinik fĂŒr Medizinische Psychologie und Psychotherapie
- Stabsstelle Klinisch-psychologischer Dienst
- UniversitÀre Palliativmedizinische Einrichtung
- Kliniksozialarbeit
- ErnÀhrungsmedizinischer Dienst
- SanitÀtshaus
Diagnose
In unseren Brustambulanzen erfolgen
das ErstgesprÀch und die Erstuntersuchung (Tastuntersuchung, Labor, Ultraschall, ...).
Bei suspekten Befunden können u. a. folgende Untersuchungen durchgefĂŒhrt werden:
- eine Mammographie
- eine Ultraschalluntersuchung
- eine Biopsie (Stanzbiopsie oder Vakuumsaugbiopsie)
- eine Magnetresonanztomografie
Bei einer Biopsie wird eine kleine Probe des Brustgewebes entnommen. Die Befundung des entnommenen Gewebes erfolgt durch das Institut fĂŒr Pathologie. Dort werden alle Erstdiagnosen eines bösartigen Tumors ein zweites Mal kontrolliert und gegebenenfalls bestĂ€tigt.
Nicht alle obengenannten Untersuchungen sind bei allen Patient*innen zwingend notwendig.
Je nach individueller Krankheitssituation kann es aber auch sein, dass noch weitere Untersuchungen durchgefĂŒhrt werden.
Humangenetik: Genetische Beratung, Analyse und Konsequenzen
Wann ist eine genetische Beratung bzw. Untersuchung bei Brustkrebs sinnvoll?
GrundsÀtzlich kann jeder Mensch zu einer genetischen Beratung gehen. Eine genetische Untersuchung ist immer freiwillig. Wenn jemand sehr jung erkrankt, mehrere Tumore bei einer Person auftreten oder die gleichen Tumore in der Familie hÀufig sind, ist eine Untersuchung sinnvoll.
Was passiert bei der Untersuchung?
Wenn man sich fĂŒr eine Untersuchung (molekulargenetische Analyse) entscheidet, nehmen wir ein Röhrchen Blut aus der Vene ab. Daraus wird das Erbgut (DNA) isoliert, und die besprochenen Gene werden untersucht. Welche Gene untersucht werden, hĂ€ngt von der eigenen Erkrankung und von der Familiengeschichte ab. Die Untersuchung dauert einige Wochen.
Wonach suchen wir bei einer genetischen Analyse?
Es gibt zwei Arten von genetischen VerÀnderungen, die bei Brustkrebs wichtig sind: Einerseits gibt es GenverÀnderungen (Mutationen) im Tumor selbst. Andererseits findet man VerÀnderungen, die alle Körperzellen betreffen (KeimbahnverÀnderungen).
Die bekanntesten Tumorsuppressorgene im Zusammenhang mit Brustkrebs heiĂen BRCA1 und BRCA2. Sind VerĂ€nderungen in diesen Genen angeboren bzw. geerbt worden, ist fĂŒr Frauen das Risiko deutlich erhöht, im Lauf des Lebens an Brust- und/oder Eierstockkrebs zu erkranken.
Worin liegt der Nutzen einer genetischen Untersuchung?
Das Wissen um ein deutlich erhöhtes Tumorrisiko kann die Therapieplanung beeinflussen: Es können spezielle Medikamente eingesetzt werden oder eine Operation wird anders geplant. Bei einem hohen Risiko fĂŒr eine Erkrankung in der zweiten Brust kann eine beidseitige Brustentfernung mit Aufbau statt einer einseitigen Tumorentfernung erfolgen, wenn das gewĂŒnscht wird. AuĂerdem kann durch dieses Wissen die Nachsorge bzw. Vorsorge fĂŒr andere Organe besser auf die Einzelperson zugeschnitten werden. Bei VerĂ€nderungen in den Genen BRCA1 oder BRCA2 ist es von groĂer Relevanz, eine vorsorgliche Entfernung der Eileiter/Eierstöcke zu besprechen, da es fĂŒr diese Organe so gut wie keine KrebsfrĂŒherkennung gibt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch die Vorsorgeempfehlung fĂŒr Kinder, Eltern oder Geschwister.
Therapie
Zu den gÀngigsten Therapiearten in der Krebsbehandlung zÀhlen der operative Eingriff, die Strahlentherapie und die medikamentöse Therapie. Oftmals kommt auch eine Kombination verschiedener Therapien zum Einsatz.
Zur Festlegung der Therapieschritte sowie zur Abstimmung der einzelnen prĂ€operativen als auch der begleitenden TherapiemaĂnahmen werden regelmĂ€Ăig interdisziplinĂ€re Tumorboards durchgefĂŒhrt.
Bei Vorliegen einer genetischen Belastung erfolgt eine genetische Beratung.
Sie haben die Möglichkeit, durch Teilnahme an klinischen Studien jeweils die modernsten TherapiemaĂnahmen frĂŒhzeitig zu erhalten.
Das Brustzentrum orientiert sich an den Therapieempfehlungen der Deutschen Krebsgesellschaft (InterdisziplinÀre S3 Leitlinie), der European Society of Breast Cancer Specialists (EUSOMA), der American Society of Clinical Oncology (ASCO), der National Comprehensive Cancer Network (NCCN) sowie der Konferenzen von St. Gallen und San Antonio.
Operation
Ziel jeder Operation ist es, den Tumor vollstĂ€ndig zu entfernen. Dies gelingt oft, wenn sich der Tumor noch in einem frĂŒhen Stadium befindet. In mehr als 75 % der FĂ€lle kann eine brusterhaltende Operation durchgefĂŒhrt werden. Das bedeutet, dass der gesamte Tumor mit einem entsprechenden Sicherheitssaum ausgeschĂ€lt werden kann, ohne dass eine operative Entfernung der gesamten Brust (Radikaloperation) notwendig ist.
Vor der Operation erfolgt in vielen FĂ€llen eine sogenannte Sentinel-Node-Markierung. Der "Sentinel" oder WĂ€chterlymphknoten in der Achselhöhle wird in der Klinischen Abteilung fĂŒr Nuklearmedizin markiert. Das Ă€rztliche Fachpersonal orientiert sich danach, um die befallenen Lymphknoten zu entfernen.
Die OperationsprĂ€parate werden vom Diagnostik- und Forschungsinstitut fĂŒr Pathologie untersucht, um eine vollstĂ€ndige Entfernung des bösartigen Gewebes sicherzustellen. In Absprache mit der Klinischen Abteilung fĂŒr Plastische, Ăsthetische und Rekonstruktive Chirurgie bzw. der Klinischen Abteilung fĂŒr GynĂ€kologie werden wiederherstellende MaĂnahmen der Brust und der Brustwarze geplant. Zur raschen Genesung unterstĂŒtzt Sie unsere Physiotherapie und unser Pflegepersonal. ZusĂ€tzlich bieten wir eine speziell auf die BedĂŒrfnisse der Patient*innen abgestimmte optimierte Schmerztherapie.
Die Strahlentherapie ist ein wesentlicher Teil einer Behandlung von Tumoren im Brustkorb und kann vor oder auch nach einer Operation zum Einsatz kommen. Sie wird an der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Strahlentherapie und Radioonkologie durchgefĂŒhrt und kann alleine oder zeitgleich mit einer Chemotherapie durchgefĂŒhrt werden. Bei einer Strahlentherapie treffen Strahlen auf den Tumor und schĂ€digen die Krebszellen so, dass sie sich nicht mehr teilen und absterben. Die Bestrahlung selbst ist schmerzfrei, nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und wird von Montag bis Freitag durchgefĂŒhrt. Die Strahlenbehandlung wird dabei fĂŒr die Patient*innen individuell geplant.
Tumorzellen entstehen aus körpereigenen Zellen, die sich immer weiter vermehren. Im Rahmen einer Chemotherapie verabreicht man Medikamente, die dieses unkontrollierte Wachsen stören. Da sich Tumorzellen schneller vermehren als gesunde Zellen, sind diese besonders empfĂ€nglich fĂŒr die Wirkung der Medikamente der Chemotherapie. Mögliche Nebenwirkungen von Chemotherapien hĂ€ngen von den verwendeten Substanzen ab. Dies wird in einem ausfĂŒhrlichen GesprĂ€ch mit der Ărztin/dem Arzt erklĂ€rt. Die Chemotherapie wird auf der Klinischen Abteilung fĂŒr Onkologie der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Innere Medizin und auf der Ambulanz der Univ.-Klinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe behandelt.
Eine Immuntherapie hat das Ziel, die Krebszellen mit den eigenen Immunzellen zu bekĂ€mpfen. Durch die erhaltenen Medikamente werden nicht die Krebszellen direkt angegriffen. Stattdessen bewirken die Medikamente, dass unsere Immunzellen die Krebszellen erkennen, diese angreifen und zerstören. Die Immuntherapie wird auf der Klinischen Abteilung fĂŒr Onkologie der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Innere Medizin und auf der Ambulanz der Univ.-Klinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe behandelt.
Die zielgerichtete Krebstherapie hemmt das Tumorwachstum punktgenau. Die Therapie erfolgt in der Regel in Form von Tabletten. Die Medikamente wirken gezielt gegen das Wachstum der Tumorzellen. Sie sind auf biologische Merkmale des Tumors ausgerichtet. Nur wenn die Tumorzellen diese Eigenschaften besitzen, kann die Therapie auch wirken. Die zielgerichtete Krebstherapie wird auf der Ambulanz der Klinischen Abteilung fĂŒr Onkologie der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Innere Medizin und auf der Ambulanz der Univ.-Klinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe behandelt.
Ziel alternativer Therapien ist es, Nebenwirkungen zu lindern und die Krebstherapie dadurch vertrÀglicher zu gestalten. Allerdings können alternative Methoden allein das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen nicht verhindern. Das bedeutet, dass diese nach den aktuell vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnissen, den Krebs nicht heilen können.
Zu den bekanntesten Methoden zÀhlen:
- Misteltherapie
- Homöopathie
- Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
- Naturheilverfahren
Alternative Methoden allein können das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen nicht verhindern. Bestimmte Inhaltsstoffe von Pflanzen beeinflussen die Medikamente der Chemotherapie oder beeintrĂ€chtigen die Wirkung. Bitte besprechen Sie deshalb komplementĂ€re Methoden vor dem Einsatz immer mit Ihrer behandelnden Ărztin/Ihrem behandelnden Arzt!
Symptomatische Therapien unterstĂŒtzen die obengenannten Krebstherapien, indem Begleiterscheinungen wie etwa Schmerzen gelindert werden oder man den immungeschwĂ€chten Körper vor Infektionen schĂŒtzt.
Eine Schmerztherapie wird bestmöglich auf die BedĂŒrfnisse der Patient*innen abgestimmt. Bei fast allen Krebsarten kann durch eine entsprechende Therapie der Schmerz reduziert oder teilweise auch zur GĂ€nze beseitigt werden.
Wichtig ist fĂŒr alle Patient*innen, dass der Schmerz zumindest auf das ertrĂ€gliche MaĂ reduziert wird.
Bei dieser Therapieform wird nicht nur der körperliche Schmerz betrachtet, sondern es werden auch seelische und soziale UmstĂ€nde sowie persönliche BedĂŒrfnisse miteinbezogen.
Bitte sprechen Sie auch mit Ihrem Behandlungsteam ĂŒber Ihre Schmerzen!
Das Univ. CCC Graz versteht Schmerzmanagement und damit die Reduktion und Vermeidung von nicht notwendigen Schmerzen als wichtigen Bestandteil der Behandlung unserer Krebspatient*innen.
Nachsorge
Die Nachsorge von Brustkrebspatient*innen ist individuell unterschiedlich und nicht zuletzt vom Tumortyp und Stadium abhÀngig. Prinzipiell soll die Nachsorge lebenslang erfolgen.
In den ersten drei Jahren nach der Diagnose Brustkrebs ist das Nachsorgeintervall vierteljÀhrlich.
Im vierten und fĂŒnften Jahr erfolgt die Nachsorge halbjĂ€hrlich, danach jĂ€hrlich.
Die Nachsorge erfolgt in den jeweiligen Ambulanzen der Kliniken des Univ. CCC-Subzentrum Brust am LKH-Univ. Klinikum Graz.
Wir lassen Sie mit Ihren Sorgen nicht alleine und gehen den Weg mit Ihnen gemeinsam!
Brustambulanzen
Bei Verdacht auf ein Mammakarzinom erfolgt der erste Kontakt an der Klinischen Abteilung fĂŒr GynĂ€kolgie oder an der Allgemeinchirugie. Je nach Diagnose und erforderlicher Untersuchung werden die Patient*innen danach in der jeweiligen Brustambulanz weiterbetreut.
In unseren Brustambulanzen erfolgen das ErstgesprÀch und die Erstuntersuchung (klinische Untersuchung, Labordiagnostik, Palpationsbefund, Sonographie) von Brusterkrankungen unter Einbeziehung aller vorhandenen Vorbefunde.
In weiterer Folge wird die individuelle Therapieplanung direkt mit Ihnen besprochen und bei Bedarf umgesetzt. Wir vereinbaren mit Ihnen, falls notwendig, Aufnahme- und OP-Termine, Spezialuntersuchungen und Kontrolltermine!
FĂŒr Terminvereinbarungen nehmen Sie bitte direkt mit der jeweiligen Brustambulanz Kontakt auf:
- Brustambulanz der Klinischen Abteilung fĂŒr GynĂ€kologie
Ambulanzzeiten: Mo-Do von 07:00â15:00 Uhr,
Termintelefon: +43 316 385-12502 - Brustambulanz der Klinischen Abteilung fĂŒr Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
Ambulanzzeiten: Mi. 12:15â13:00 Uhr., Fr. 08:00â13:00 Uhr
Termintelefon: +43 316 385-82739; Fax: +43 316 385-59513662 - Brustambulanz der Klinischen Abteilung fĂŒr Plastische, Ăsthetische und Rekonstruktive Chirurgie
Ambulanzzeiten: Mo.âFr.: 08:00â12:00 Uhr
Termintelefon:+43 316 385-87772 - Brustambulanz der Klinischen Abteilung fĂŒr Onkologie
Ambulanzzeiten: Mo.âFr. von 08:00â12:00 Uhr und 13.00â15:30 Uhr
Termintelefon: +43 316 385-81433 ausschlieĂlich von Mo.âFr. 14:30â15:45 Uhr - Brustambulanz der Klinischen Abteilung fĂŒr Allgemeine Radiologische Diagnostik
Ambulanzzeiten: Mo.âFr. von 09:00â12:00 Uhr
Untersuchungszeit: Mo.âFr. von 07:00Ââ15:00 Uhr
Termintelefon: +43 316 385-12058 - Brustambulanz der Klinischen Abteilung fĂŒr Nuklearmedizin
Anmeldung PET-CT: +43 316 385-82319
Termintelefon Szintigraphie und sonstige Untersuchungen: +43 316 385-82599 - Brustambulanz der Univ.-Klinik fĂŒr Strahlentherapie-Radioonkologie
Pflegeambulanz Ambulanzzeiten: Mo.âFr. 07:00â15:00 Uhr
Termintelefon: +43 0316 385-13191
Nachsorge Ambulanzzeiten: Mo.âFr. von 07:00â15:00 Uhr
Termintelefon: +43 316 385-13481 bzw. 13482
Breast Care Nurses
Vom Zeitpunkt der Diagnose bis hin zur Nachsorge fĂŒr Sie da
Breast Care Nurses sind PflegefachkrĂ€fte, die speziell fĂŒr die Betreuung, Beratung und Begleitung von Brustkrebspatient*innen ausgebildet sind. Sie sind das Bindeglied zu allen Fachdisziplinen des UniversitĂ€ren CCC-Subzentrum Brust am LKH-Univ. Klinikum Graz.
Selbsthilfegruppen
Wir haben fĂŒr Sie eine Liste mit Selbsthilfegruppen in der Steiermark zusammengestellt. ZusĂ€tzliche Informationen zu Selbsthilfegruppen rund um das Thema Krebs finden Sie hier.
FAQ
Wenn Sie bereits FĂ€lle von Brustkrebserkrankungen in der eigenen Familie hatten, steigt das Erkrankungsrisiko. Einige Risikofaktoren sind:
- Eine frĂŒhe Menarche (erste Menstruation)
- SpÀte Menopause
- SpÀte Schwangerschaft
- NulliparitĂ€t (keine Schwangerschaft ĂŒber die 20. Schwangerschaftswoche hinaus)
- Eventuell hormonale Kontrazeptiva und Hormonersatztherapie im Klimakterium
- Fettreiche ErnÀhrung
Sie sind Expert*in fĂŒr Ihren Körper. Sprechen Sie ĂŒber die Nebenwirkungen und die Möglichkeiten der Behandlung mit Ihren behandelnden Ărzt*innen!
Nebenwirkungen bei Chemo- und Strahlentherapien
Bei beiden Therapien können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten. Wichtig ist aber zu wissen, dass nicht alle Patient*innen gleich auf diese Therapien reagieren und dass unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten können. Die Nebenwirkungen werden von Patient*innen unterschiedlich stark empfunden.
Die Speiseröhre kann auf eine Strahlenbehandlung im Brustkorb sehr empfindlich reagieren. Auftreten können:
- Appetitlosigkeit
- Schluckbeschwerden
- Sodbrennen
- Heiserkeit
- Husten
- Ăbelkeit und Erbrechen
Die Lunge selbst kann sich im Verlauf der Therapie entzĂŒnden (Strahlenpneumonitis), wodurch
- Kurzatmigkeit
- trockener Reizhusten
- und sogar Fieber beobachtet werden können.
Ăbelkeit und Erbrechen können als Nebenwirkungen auftreten. Gegen diese Beschwerden lĂ€sst sich allerdings im Voraus einiges unternehmen. Sie erhalten vorbeugend Medikamente, welche die Ăbelkeit erst gar nicht entstehen lassen.
Verschiedenste Ursachen können wĂ€hrend einer Krebstherapie zum MĂŒdigkeitssyndrom (Fatigue) fĂŒhren. So ĂŒberraschend es klingt: Vielen Betroffenen hilft Bewegung mehr als Schonung. Aber ĂŒberanstrengen Sie sich nicht und planen Sie auch regelmĂ€Ăige Pausen ein!
Nicht jede Chemotherapie verursacht Haarausfall. Ihre behandelnden Ărzt*innen können Ihnen hier Auskunft geben. Ein zumeist vorĂŒbergehender Haarausfall, verursacht durch die Strahlenbehandlung, ist nur im Falle einer Bestrahlung des behaarten Kopfes zu erwarten.
Bei einer Chemotherapie kann es durch ungenĂŒgende DarmtĂ€tigkeit zu Verstopfungen bzw. ungenĂŒgender Darmentleerung kommen.
Als Folge mancher Chemotherapien können VerĂ€nderungen der SensibilitĂ€t (TaubheitsgefĂŒhl) auftreten.
Chemotherapien können bei der Frau zu Funktionsstörungen der Eierstöcke und beim Mann zu einer gestörten Spermienbildung fĂŒhren.
Nebenwirkungen bei zielgerichteten Therapien:
Hierbei bleiben gesunde Zellen weitgehend verschont, wodurch in der Regel weniger unerwĂŒnschte Nebenwirkungen (z. B. HautverĂ€nderungen, Bluthochdruck oder Durchfall) auftreten als etwa bei einer Chemotherapie.
Nebenwirkungen bei Immuntherapien:
- Fieber
- SchĂŒttelfrost
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- MĂŒdigkeit
- Kopfschmerzen
- AusschlÀge und Juckreiz auf der Haut
Die Forschung ĂŒber SpĂ€tfolgen von Krebserkrankungen und Krebstherapien gewinnt immer mehr an Bedeutung. Je mehr man ĂŒber die SpĂ€tfolgen von Krebs weiĂ, desto besser kann man sie verhindern, erkennen und behandeln. Dies sind Ziele der Langzeit-Nachsorge.
Essen Sie vor jeder Chemotherapie nur leichte Speisen, die Sie gut vertragen.
Achten Sie auf eine ausreichende und ausgewogene Nahrungs- und FlĂŒssigkeitsaufnahme.
Meiden Sie den Kontakt mit gröĂeren Menschenmengen, um Infektionskrankheiten zu vermeiden.
Waschen Sie hĂ€ufig Ihre HĂ€nde: vor dem Zubereiten von Mahlzeiten, vor dem Essen sowie vor und nach dem Besuch der Toilette. Achten Sie auf eine sorgfĂ€ltige und regelmĂ€Ăige Körper- und Genitalpflege. DrĂŒcken oder kratzen Sie Ihre Haut nicht.
Vermeiden Sie die direkte Sonne und sorgen Sie fĂŒr den entsprechenden Sonnenschutz, z. B. durch Bekleidung, Kopfbedeckung und Sonnencreme.
Geben Sie das Rauchen auf!
Bitte seien Sie Informationen gegenĂŒber kritisch, die Sie aus dem Internet erhalten! Besprechen Sie solche Angebote mit Ihrer behandelnden Ărztin/Ihrem behandelnden Arzt und gehen Sie kein Risiko ein!
Die onkologische Pflegeberatung ist ein Angebot, das Sie ergĂ€nzend zum GesprĂ€ch mit Ihrer Ărztin*Ihrem Arzt oder mit anderen Expert*innen am LKH-Univ. Klinikum Graz kostenfrei in Anspruch nehmen können. Hier erhalten Sie Zeit und einen geschĂŒtzten Rahmen, um Ihre offenen Fragen stellen zu können. Das Ziel der onkologischen Pflegeberatung ist es, eine Ansprechperson zu haben, die Sie kontinuierlich durch den Behandlungsverlauf begleitet und Ihnen pflegerische Informationen und Empfehlungen gibt, die Sie in Ihrem Alltag umsetzen können.
Die psychologische Betreuung unterstĂŒtzt die Betroffenen und deren Angehörigen und steht Ihnen in verschiedenen Situationen zur Seite.
Die Sozialarbeiter*innen bieten Patient*innen des LKH-Univ. Klinikum Graz Hilfestellung bei der BewÀltigung von krankheitsbedingten Problemen im Alltag an.
Die DiÀtolog*innen des LKH-Univ. Klinikum Graz erstellen in interdisziplinÀrer Zusammenarbeit ein ernÀhrungstherapeutisches Konzept. Eine bedarfsgerechte ErnÀhrung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen sowie die LebensqualitÀt verbessern.
Die Physiotherapie unterstĂŒtzt bei der Mobilisation und erarbeitet individuelle Ăbungsprogramme fĂŒr zu Hause.
Ergotherapeut*innen unterstĂŒtzen dabei, um den Menschen die HandlungsfĂ€higkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung ihrer LebensqualitĂ€t zu ermöglichen.
Sollte eine zusĂ€tzliche Betreuung von Ihnen oder Ihren Angehörigen gewĂŒnscht werden, teilen Sie das bitte Ihren behandelnden Ărzt*innen mit. So wird ein Kontakt fĂŒr Sie hergestellt werden!
Die BI-RADSTM Klassifikation (Breast Imaging Reporting And Data System) ist eine Richtlinie, die vom American College of Radiology (ACR) eingefĂŒhrt wurde, um eine QualitĂ€tsverbesserung der Mammographie-Befundung zu erreichen. Durch einheitliche Terminologie und Codierung sollen die unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten reduziert und vereinfacht werden. In der Folge kommt es zu einer Verbesserung des Screenings (Vorsorgeuntersuchung).
Es werden 7 Gruppen unterschieden:
Kategorie | Bewertung | Beschreibung |
Wird fast ausschlieĂlich im Screening verwendet | Normales Erscheinungsbild | |
1 | Negativ | Normales Erscheinungsbild |
2 | Gutartiger Befund | Mammographisch erkennbare VerÀnderung ohne Hinweise auf das Vorliegen einer maligen LÀsion |
3 | Wahrscheinlich gutartiger Befund | Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gutartige VerÀnderung |
4 | Suspekte VerÀnderung | Kein charakteristischer, aber möglicher Hinweis auf MalignitÀt |
5 | Hochgradiger Verdacht auf Bösartigkeit | Hohe Wahrscheinlichkeit fĂŒr das Vorliegen eines Karzinoms |
(6) | Gesichertes Malignom | Vorliegen eines Karzinoms |
Die Kategorie T (Tumor) beschreibt die Ausdehnung des PrimÀrtumors, N (Nodulus) das Fehlen bzw. Vorhandensein von regionÀren Lymphknotenmetastasen und M (Metastase) das Vorhandensein von Fernmetastasen.
TNM-Klassifikation
- T (PrimÀrtumor):
T0: keine Evidenz fĂŒr einen PrimĂ€rtumor
Tis: prÀinvasives Karzinom (Carcinoma in situ)
T1, T2, T3, T4: Evidenz zunehmender GröĂe und/oder lokaler Ausdehnung des PrimĂ€rtumors
TX: Die Minimalerfordernisse zur Bestimmung des Sitzes oder Ausbreitungsgrades des PrimÀrtumors liegen nicht vor
- N (regionÀre Lymphknoten):
N0: keine Evidenz fĂŒr einen Befall regionĂ€rer Lymphknoten
N1, N2, N3: Evidenz zunehmenden Befalls regionÀrer Lymphknoten
NX: Die Minimalerfordernisse zur Beurteilung der regionÀren Lymphknoten liegen nicht vor
- M (Fernmetastasen):
M0: keine Evidenz fĂŒr Fernmetastasen
M1: Evidenz fĂŒr Fernmetastasen
pTNM-Klassifikation
- pT: Beurteilung des PrimÀrtumors nach histologischer Untersuchung
(pTis, pT0-pT4, pTX analog TNM-Klassifikation) - pN: Beurteilung regionÀrer Lymphknoten nach histologischer Untersuchung
(pN0, pN1-pN3[3], pNX analog TNM-Klassifikation)
Wissenschaftliche Innovationen in Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen haben ĂŒber die letzten Jahrzehnte die Prognosen bei vielen Krebsarten massiv verbessert. Die interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit von Expert*innen an der Medizinischen UniversitĂ€t Graz in Kooperation mit nationalen und internationalen Kolleg*innen ist dafĂŒr ein wesentlicher Baustein. Grundlage der wissenschaftlichen Arbeit ist die Untersuchung der VorgĂ€nge die im Körper stattfinden, damit eine Krebserkrankung ĂŒberhaupt entstehen kann. Das Wissen ĂŒber diese VorgĂ€nge ist in weiterer Folge der SchlĂŒssel zum Behandlungserfolg.
Teilnahme an klinischen Studien
Die Teilnahme an einer klinischen Studie an der Med Uni Graz ist fĂŒr Patient*innen mit vielen Vorteilen verbunden und spielt auch in der Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle. Als Studienpatient*in haben Sie die Chance innovative Behandlungsmethoden frĂŒhzeitig zu erhalten, noch bevor sie in der klinischen Routine verfĂŒgbar sind. Neue Wirkstoffe bieten viele Chancen, können im Gegenzug aber auch einige unbekannte Nebenwirkungen und Reaktionen hervorrufen. Ohne klinische Studien wĂ€ren die groĂen Fortschritte in der Krebstherapie nicht möglich. Daher ist jede*r Studienpatient*in ein wichtiger Teil dieser dynamischen Entwicklung und hilft so auch aktiv mit, Diagnose und Therapieoptionen fĂŒr zukĂŒnftige Patient*innen weiter zu verbessern.
Forschungsinfrastruktur
Neben modernst ausgestatteten LaborflĂ€chen und weiteren Einrichtungen, verfĂŒgt die Med Uni Graz beispielsweise ĂŒber eine der gröĂten Biobanken Europas, einem wahren Datenschatz fĂŒr die medizinische Forschung. Durch die Sammlung und Bereitstellung von biologischen Proben â derzeit mehr als 20 Millionen aus den unterschiedlichsten Bereichen â steht der Wissenschaft eine vielfĂ€ltige Datenquelle zur VerfĂŒgung, um Forschungsprojekte voranzutreiben. Biobanken fĂŒr die medizinische Forschung enthalten Gewebeproben, Blut und andere KörperflĂŒssigkeiten sowie Zellen und DNA-Proben menschlichen Ursprungs. Mit diesen biologischen Proben wird die Forschung unterstĂŒtzt. Diese Forschung ermöglicht eine schnellere und zielgerichtete Entwicklung von neuen und besseren Therapien - vor allem fĂŒr Krebspatient*innen.
FĂŒr Terminvereinbarungen nehmen Sie bitte direkt mit der jeweiligen Brustambulanz Kontakt auf:
Schicken Sie uns Ihr Anliegen per E-Mail an krebszentrum@uniklinikum.kages.at.
Wir bemĂŒhen uns sehr, eine optimale Behandlung zu gewĂ€hrleisten. Sollte es trotzdem zu Beschwerden kommen, wenden Sie sich bitte an Ihre zustĂ€ndige Ărztin bzw. an Ihren zustĂ€ndigen Arzt oder an unser Beschwerdemanagement.
Ansprechpartnerin:
Brigitte Haberhofer
+43 316 385-16017
brigitte.haberhofer@uniklinikum.kages.at