UNIVERSITÄRES COMPREHENSIVE CANCER CENTER

Universitäres CCC-Subzentrum Sarkome

Zentrumsleiter

Univ.-Prof. Dr. Andreas Leithner

Zentrumsleiterin

Priv.-Doz. Dr. Joanna Szkandera

Zentrumsleiterin

Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Bernadette Liegl-Atzwanger

Zum Festlegen der Therapieschritte sowie zur Abstimmung der einzelnen präoperativen als auch begleitenden Therapiemaßnahmen werden in wöchentlichen Abständen interdisziplinäre Tumorboards abgehalten. In diesen Tumorboards, die aus einem interdisziplinären Team aus Spezialist*innen zusammengesetzt sind, wird jede*n Patient*in, welche*r an einem Sarkom erkrankt ist, besprochen. Das Fachexpert*innenteam berät über Diagnose- und Therapieverfahren und erstellt für jede*n Patient*in einen individuellen Behandlungsplan. Ziel ist es, für unsere Patient*innen die bestmögliche maßgeschneiderte Therapie zu gewährleisten.

Unser interdisziplinäres Team besteht aus Spezialist*innen aus den Fachbereichen Orthopädie, Chirurgie, Gynäkologie, internistische Onkologie, pädiatrische Onkologie, Kinderorthopädie, Pathologie, Radiologie, Strahlentherapie-Radioonkologie, Dermatologie, Neurochirurgie, plastische Chirurgie sowie Hals-Nasen-Ohren.

Wir beschäftigen uns mit der Früherkennung, Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von gut- und bösartigen Erkrankungen der Muskulatur und des Skeletts bzw. des "Bewegungsapparats". Aus diesem Grund ist die Klinische Abteilung für Orthopädie und Traumatologie in etwa 90 % der Fälle die Anlaufstelle für Patient*innen mit Sarkomen.

Falls sich der Verdacht auf einen gut- oder bösartigen Knochen- oder Weichteiltumor bestätigen sollte, ist es in den meisten Fällen notwendig, eine Gewebeprobe (Biopsie) durchzuführen. Diese erfolgt entweder ambulant oder während eines kurzen stationären Aufenthaltes.

Eine adäquate Bildgebung ist von essentieller Bedeutung!

Bei der Erstvorstellung in der Ambulanz ist es hilfreich, alle aktuellen Befunde (MRT mit Kontrastmittel sowie bei Knochentumoren Röntgenbilder) mitzubringen. Vor allem das MRT ist in beinahe allen Fällen von großer diagnostischer Bedeutung. Je nach Tumor bzw. Lokalisation sind zusätzliche Untersuchungen, wie Röntgen oder CT (Computertomographie) bzw. Skelettszintigraphien, notwendig.

Nach Vorliegen aller notwendigen Voruntersuchungen, wie Bildgebung (MRT, CT oder PET-Untersuchung) sowie Einlangen eines histopathologischen Befundes, erfolgt die Planung der chirurgischen Therapie. Der*Die orthopädische Chirurg*in ist dafür verantwortlich, gutartige und bösartige Knochen- und Weichteiltumoren zu entfernen. Bei bösartigen Tumoren ist es wichtig, diese mit einem "Sicherheitsabstand" zu entfernen. Oberstes Ziel ist es, die Funktion der betreffenden Extremitäten und Gewebe möglichst gut zu erhalten.

Therapie

Oft sind operative Therapien notwendig, um einen gutartigen oder bösartigen Tumor zu entfernen: Bei bösartigen Tumoren bedeutet das, dass der gesamte Tumor mit einem entsprechenden Sicherheitssaum gesunden Gewebes entfernt werden muss. Die Operationspräparate werden am Diagnostik- und Forschungsinstitut für Pathologie von Sarkomspezialist*innen untersucht, auch um zu überprüfen, ob eine vollständige Entfernung eines Tumors erfolgt ist. Gegebenenfalls sind bei größeren Operationen auch wiederherstellende Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Abteilung für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie notwendig.

Zur rascheren Genesung unterstützt Sie unsere Physiotherapie sowie unser Pflegepersonal. Zusätzlich bieten wir eine spezielle auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmte optimierte Schmerztherapie. Abhängig vom Tumortyp können weitere Therapieoptionen, wie Chemotherapie oder Strahlentherapie notwendig sein, um eine personalisierte und zielgerichtete Therapie zu ermöglichen.

Wir informieren Sie gerne über unser Angebot um psychologische Betreuung, des Sozialdienstes, Selbsthilfegruppen oder spirituellen Unterstützung.

Nachsorge

Die Nachsorge von Patient*innen mit bösartigen Knochen- und Weichteiltumoren ist den internationalen Richtlinien entsprechend für mindestens 10 Jahre zu planen.

Prinzipiell sollte jedoch die Nachsorge lebenslang erfolgen. In den ersten drei Jahren erfolgen die Nachsorgeintervalle vierteljährlich, danach für zwei Jahre halbjährlich, danach in jährlichen Abständen. Die Nachsorge erfolgt anfangs in den jeweiligen Ambulanzen des Klinikum, gegebenenfalls an den zuweisenden Zentren oder bei den niedergelassenen Kolleg*innen.

Wir sind ausgezeichnet!

Die Zielsteuerungskommission des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASKG) hat die Designation des Universitären CCC-Subzentrums Sarkome als "Expertisezentrum (Typ B-Zentrum) für Knochen- und Weichteiltumore" beschlossen.

Zertifikat "Expertisezentrum für Knochen- und Weichteiltumore"

FAQs

Ein Sarkom ist eine äußerst seltene Krebserkrankung, die in allen Organen und Körperregionen auftreten kann. Trotz der Seltenheit dieser Tumore gibt es mehr als 100 unterschiedliche Weichgewebs- und Knochentumore, die sich durch ihr biologisches Verhalten, ihrer Prognose und ihres Ansprechens auf unterschiedliche Behandlungsverfahren unterscheiden.

  • Chondrosarkome sind bösartige Tumoren des Knorpelgewebes, die in der Regel nur langsam wachsen. Sie kommen am häufigsten im Bereich von Becken, Oberschenkel, Schultergürtel und Rippen vor. Dort spüren Personen Schmerzen, auch ohne Bewegung (Ruheschmerzen).
  • Das Ewing-Sarkom ist ein bösartiger Tumor des Kindes- und Jugendalters. Am häufigsten betroffen ist das Becken, gefolgt von Ober- und Unterschenkel, den Rippen, dem Schulterblatt und der Wirbelsäule. Das Ewing-Sarkom ist die zweithäufigste Art von Knochenkrebs im Kindesalter und die dritthäufigste bei Erwachsenen.
  • Das Osteosarkom ist der häufigste bösartige Knochentumor (im Kindes- und Jugendalter) und entstehen überwiegend in Oberschenkel, Schienbein und Oberarm. Da sie direkt vom Knochengewebe ausgehen, werden sie auch als primäre Knochentumoren bezeichnet.
  • Weichteilsarkome sind bösartige Tumore der Weichgewebe: Dazu gehören unter anderem Fett-, Muskel- sowie Bindegewebe, Blutgefäße und Nerven.

Ein Tumor ist eine Ansammlung von entarteten Körperzellen, die sich deutlich schneller vermehren als gesunde Zellen und dadurch bedingt gesunde Zellen verdrängen bzw. umbringen.

Bösartige Tumore, zu denen auch die Sarkome zählen, haben das Potential zu metastasieren: Dabei lösen sich Tumorzellen aus dem ursprünglichen Zellverband und gelangen über den Blutkreislauf und seltener über das Lymphsystem in entfernte Gewebe um sich dort anzusiedeln. Diese Ansiedlung von entarteten Tumorzellen in anderen Geweben und Organen nennt man Metastase. Durch das uneingeschränkte Wachstum von Tumorzellen wird die Funktion des gesunden Gewebes und damit die Funktion von Organen, in denen der Tumor wächst, hochgradig beeinträchtigt bzw. geht im schlimmsten Fall verloren.

Bei Knochensarkomen (Osteo- und Ewingsarkom) ist die Chemotherapie Bestandteil des multimodalen Therapiekonzeptes (Operation, Strahlentherapie & Chemotherapie) um eine Heilung gewährleisten zu können.

Bei Weichteilsarkomen erfolgt der Einsatz der Chemotherapie postoperativ in Abhängigkeit von individuellen Risikofaktoren. Bei lokal fortgeschrittenen, inoperablen oder metastasierten Weichteilsarkomen wird Chemotherapie unter Berücksichtigung der Lebensqualität und des Nebenwirkungsprofils angeboten. Die am häufigsten verwendeten Standardsubstanzen sind Doxorubicin und Ifosfamid und neuerdings auch Trabectedin.

Die Magnetresonanztomographie (MRT), kurz auch MR, ist ein bildgebendes Verfahren, in dem mittels starker Magnetfelder Schichtbilder vor allem von Weichteilstrukturen erzeugt werden können. Damit kann dann die Ausdehnung und das Kontrastmittelverhalten von Knochen-und Weichteiltumoren genau bestimmt werden.

Die Computertomographie (CT) ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem mittels Röntgenaufnahmen des Körpers Schnittbilder erzeugt werden. Vor allem Knochenveränderungen lassen sich im CT sehr gut darstellen.

Wir haben Ihnen eine Liste über Selbsthilfegruppen in der Steiermark zusammengestellt.

Wir bemühen uns sehr, eine optimale Behandlung zu gewährleisten. Sollte es trotzdem zu Problemen kommen, wenden Sie sich bitte an Ihre zuständige Ärztin bzw. an Ihren zuständigen Arzt oder an unser Beschwerdemanagement.

Ansprechpartnerin:
Judith Stelzl, Mag.
+43 316 385-30981
judith.stelzl@uniklinikum.kages.at